(openPR) Die Albert Schweitzer Stiftung – Wohnen & Betreuen veranstaltet am 16. Februar 2012 im Berliner Hotel Aquino eine Fachtagung zum aktuellen Stand der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention. Die Fachtagung ist ein Novum, denn erstmalig diskutieren Fachleute und geistig Beeinträchtigte gemeinsam zum hochaktuellen Thema der Inklusion.
Die uneingeschränkte Teilhabe („Inklusion“) behinderter Menschen an der Gesellschaft ist als Ziel in der vor knapp drei Jahren von Deutschland ratifizierten UN-Behindertenrechtskonvention festgeschrieben. Die Fachtagung beschreibt mit ihren Vorträgen nicht nur positive Beispiele, sondern gibt selbst ein positives Exempel: Fachleute mit geistiger Behinderung sitzen zusammen mit den Professionellen aus den verschiedenen Behinderteneinrichtungen an einem Tisch. Diese besondere Methode des „Welt-Cafés“ ermöglicht nach jedem Vortrag eine gemeinsame Diskussion zu den Inhalten der Vorträge. Damit setzen die Organisatoren der Veranstaltung das Thema der Inklusion im Wortsinn um: Fachleute mit und ohne geistige Beeinträchtigung diskutieren auf Augenhöhe - alle Besucher der Fachtagung werden mit einbezogen.
Zusätzlich wird jedem Referenten ein Auszubildender von NUEVA zur Seite gestellt, der hilft die komplizierte Fachsprache in „Leichte Sprache“ zu übertragen. Das NUEVA-Projekt (=NUtzer EVAluieren) evaluiert die Qualität sozialer Dienstleistungen für Menschen mit Lernschwierigkeiten und Behinderungen. Fachtagungsteilnehmer, die einem Vortrag nicht mehr folgen können, heben ein Schild, um eine vereinfachte Sprache einzufordern. Der Referent und der NUEVA-Experte finden dann gemeinsam einfachere Wörter und Bilder, um den Inhalt verständlicher darzustellen.
Klaus Lachwitz, der Präsident von Inclusion International, gibt einen Überblick über die weltweite Umsetzung der UN-Konvention. Wie in Österreich Menschen mit Lernbehinderungen eine Ausbildung und Arbeit finden können, berichtet Klaus Candussi von atempo. Weitere bundesweit bekannte Referenten sind Dr. Heidrun Metzler, Universität Tübingen, und Dr. Monika Seifert, Deutsche Heilpädagogische Gesellschaft, Jülich.
Sabine Wilden, Initiatorin und Gastgeberin der Fachtagung, blickt der Veranstaltung gespannt entgegen: „Wir wollen mit unserer Veranstaltung eine kraftvolle gemeinsame Erfahrung zwischen den Fachleuten und den Nutzern als Experten in eigener Sache schaffen“. Nikolai Wehnelt, Mitorganisator, fügt hinzu: „Wir reden nicht nur über Inklusion. Wir machen sie!“.
Die Fachtagung wird anlässlich des 15-jährigen Bestehens der Albert Schweitzer Stiftung – Wohnen & Betreuen ausgerichtet. Das soziale Dienstleistungsunternehmen betreut im Norden Berlins an dreizehn Standorten Menschen mit Pflegebedarf sowie Menschen mit seelischen oder geistigen Beeinträchtigungen.