openPR Recherche & Suche
Presseinformation

Quo vadis, deutscher Handel? – Zukunft, Trends und Strategien im Handel

(openPR) Das ist die entscheidende Frage: wohin geht´s künftig im deutschen Einzelhandel? Denn im Grunde stagniert er seit der Wiedervereinigung vor nunmehr über 20 Jahren bei einem Jahresumsatz von 390 bis 410 Milliarden € bei realer Netto-Rechnung. Branchenkonjunkturen haben sich verabschiedet, es gibt nur noch Firmenkonjunkturen, allenfalls noch Gruppen- und Formatkonjunkturen.



In den 1950er Jahren gab es aufgrund der Zerstörungen nach dem II. Weltkrieg einen enormen Nachholbedarf, der sich in sehr hohen Wachstumsraten des BIP von teilweise über 12 % netto real niederschlug, der jedoch allmählich abflachte und zu einem sinkenden jährlichen Wachstum überging. Heute – seit etwa dem Jahr 2000 – ist festzustellen, dass der natürliche Wachstumspfad Deutschlands auf 1,5 – 2,0 % Wachstum des BIP pro Jahr abgesunken ist. Die Überalterung der Gesellschaft, die sinkenden Bevölkerungszahlen, die Lohnstrukturen, die internationale Verzahnung und andere Aspekte führen dazu, dass das natürliche Wachstum nur noch in Ausnahmejahren höher ausfallen kann. Die vorhandenen Ressourcen erlauben nicht mehr. Der große Einbruch in der Finanzkrise 2008 / 2009 mit beinahe - 5 % ist genauso eine Ausnahme wie das Jahr 2010 mit einem Wachstum von beinahe 4 %. À la long wird sich das Wachstum Deutschlands wiederum auf 1,5 – 2,0 % pro Jahr einpendeln mit leichten Ausschlägen nach oben und unten – krisenhafte Erscheinungen unberücksichtigt. Unter diesen Voraussetzungen ist nur wenig Handelswachstum zu erwarten, da das BIP-Wachstum zur Schuldentilgung einerseits und zur Abfederung der zunehmenden Überalterung andererseits benötigt, ja, wahrscheinlich kaum reichen wird. Dadurch steht der deutsche Einzelhandel insgesamt unter starkem Druck und vor einer umfassenden Branchenbereinigung:

1. Der private Verbrauch verlagert sich insgesamt immer mehr in den Dienstleistungssektor.
2. Insbesondere vom Zuwachs des privaten Verbrauchs fließt immer weniger in den Einzelhandel; neben Dienstleistungen sind es auch das Handwerk und die Direktbelieferungen der Industrie und Importeure an den Verbraucher (Vertikalisierung), die dem Handel Konkurrenz machen.
3. Internet bzw. E-Commerce absorbiert immer mehr Umsatzanteile.
4. Der stationäre Handel steckt dadurch zunehmend in einer massiven strukturellen Krise.
5. Die überproportional aufgebauten neuen Flächen verschärfen die strukturelle Schieflage – sie führen zur Verdrängung alter Flächen und Strukturen.
6. (Near-)Discounter, Fachmärkte und Distanzhandel sind die Gewinner im Markt, viele klassische Formate sind nur noch bedingt zukunftsfähig. Das sind insbesondere Warenhäuser, Vollsortimenter, Sortimentsversender und unkooperierte Fachgeschäfte ohne USP.
7. Wesentliche Erfolgsfaktoren werden nur noch von einer beschränkten Anzahl von Unternehmen beherrscht.
8. Neue, vertriebs- statt warenorientierte Konzepte sichern Wettbewerbsvorteile.

„Pi mal Daumen“ lässt sich abschätzen, dass vielleicht 40 % des Handels gute Zukunftsaussichten haben, aber jeweils 30 % haben massiven Anpassungsbedarf oder dass sie nicht mehr sanierbar sind. Verstärkt wird die Tendenz noch dadurch, dass die Anteile vieler Sortimente am Budget der Verbraucher überproportional sinken, wie etwa die Ausgaben für Bekleidung.
Daraus erwachsen für künftige Handelsunternehmen klare Anforderungen, die sich immer mehr nach vorne schieben:

1. Klares Profil und leistungsfähige Vermarktungskonzepte, d.h.: neue, „unschlagbare“ Formate
2. Kapital und Investitionskraft
3. Zu erreichen durch hohe Effizienz in den Prozessen / Kostenoptimierung
4. Ausgeprägte Management- und Führungskompetenz

Fazit dieser Entwicklung ist ein enorm steigender Bedrohungsgrad von Handelsunternehmen.
Es kommen jedoch noch zwei entscheidende Aspekte hinzu, die diesen Eindruck verstärken, nämlich die deutlichen Unterschiede zwischen Handel und Industrie hinsichtlich der Bilanzstruktur einerseits und der GuV-Struktur andererseits. Aufgrund der heute sehr häufig üblichen Betriebsaufspaltung in Besitzgesellschaft einerseits und Betriebsführungsgesellschaft andererseits ist bei den Handelsunternehmen das Anlagevermögen relativ niedrig ausgeprägt, das Umlaufvermögen entsprechend anteilig sehr hoch. Hinzu kommt eine normalerweise geringe Eigenkapitalquote, verbunden mit entsprechend hoher Fremdkapitalquote.

Damit ergeben sich geringere bilanzielle Spielräume wegen der niedrigen Substanz im Anlagevermögen und eine geringere Krisenresistenz wegen der niedrigeren Eigenkapitalquote. In der GuV-Struktur zeigen sich die Unterschiede zwischen Handel und Industrie vor allen Dingen darin, dass der Wareneinsatz des Einzelhandels im Vergleich zum Materialeinsatz der Industrie in der Regel wesentlich höher ausfällt und damit entsprechend der Waren-Rohertrag vergleichsweise niedrig ist. Das bedeutet eine geringere Deckungsbeitragsqualität des Handels im Vergleich zur Industrie und damit ein entsprechender Effizienzdruck auf alle Kostenpositionen, die – global gesehen – wesentlich geringer ausfallen müssen, um noch ein operatives Betriebsergebnis zu erzielen. Dieses wird noch durch einen höheren Fremdfinanzierungsanteil weiter gedrückt. Damit ist die „Spielmasse“ für eine Sanierung über die Kostenseite im Handel deutlich geringer als in der Industrie, eine Umsatzsanierung ist jedoch vor dem Hintergrund der bretterharten Wettbewerbssituation sehr häufig nahezu unmöglich!
Daraus wird jedoch vor allen Dingen deutlich, dass ein Thema wie Kostenoptimierung und -senkung im Handel nicht nur eine reine Sanierungsaufgabe sein kann, sondern – da fundamentale betriebliche Umstände den Handel quasi in einer dauerkritischen Situation halten – zu einer Dauereinrichtung werden muss. Deshalb kommt es im Handel als die Institution zur Versorgung der Bevölkerung mit Konsumgütern immer mehr auf das richtige Konzept, das Geschäftsformat und damit die Unternehmensstrategie an. Ein weiterer Aspekt ist dabei unabdingbar: Kooperation – wer alleine agiert, hat mittelfristig keine Chance mehr im Markt!

In Ihrer aktuellen Studie QUO VADIS, DEUTSCHER HANDEL? zeigt die Ulrich Eggert Consulting in Köln auf, was auf den Handel in den nächsten Jahren zukommt und wie der Handel in Zukunft agieren kann, um existenzfähig zu bleiben. Die Studie steht zum kostenlosen Download bereit unter www.ulricheggert.de.

Diese Pressemeldung wurde auf openPR veröffentlicht.

Verantwortlich für diese Pressemeldung:

News-ID: 597542
 1145

Kostenlose Online PR für alle

Jetzt Ihren Pressetext mit einem Klick auf openPR veröffentlichen

Jetzt gratis starten

Pressebericht „Quo vadis, deutscher Handel? – Zukunft, Trends und Strategien im Handel“ bearbeiten oder mit dem "Super-PR-Sparpaket" stark hervorheben, zielgerichtet an Journalisten & Top50 Online-Portale verbreiten:

PM löschen PM ändern
Disclaimer: Für den obigen Pressetext inkl. etwaiger Bilder/ Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen. Wenn Sie die obigen Informationen redaktionell nutzen möchten, so wenden Sie sich bitte an den obigen Pressekontakt. Bei einer Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Quellenennung der URL.

Pressemitteilungen KOSTENLOS veröffentlichen und verbreiten mit openPR

Stellen Sie Ihre Medienmitteilung jetzt hier ein!

Jetzt gratis starten

Weitere Mitteilungen von Ulrich Eggert Consulting

Automatisierung treibt den Handel
Automatisierung treibt den Handel
Mit kostenlosem Download Das Thema AUTOMATISIERUNG treibt den stationären Einzelhandel derzeit besonders: einerseits, um Kosten zu sparen, andererseits aber auch, um den Kunden mehr Service und ein besseres Einkaufserlebnis bieten zu können. In einer Ära, die von Technologie und Innovationen geprägt ist, steht der stationäre Einzelhandel vor der Herausforderung, mit den sich ständig ändernden Verbrauchererwartungen Schritt zu halten, und zwar unter Beibehaltung bzw. – besser noch - Steigerung der Qualität und das Ganze bei möglichst noch ve…
KI – Künstliche Intelligenz erobert Handel, Vertrieb und Marketing
KI – Künstliche Intelligenz erobert Handel, Vertrieb und Marketing
Mit kostenlosem Download Grenzenloser Erlebniskauf war gestern, gedämpfte Konsumstimmung ist heute. Sogar auch die Bäume der Online-Märkte wachsen mittlerweile nicht mehr grenzenlos in den Himmel. Deshalb ist es für den Handel, die Industrie und alle anderen Anbieter immer wichtiger, persönlich und passgenau auf die potentiellen Kunden zugeschnitten im Markt zu agieren – und zwar im Offline-Geschäft genauso wie im Online-Business. Nur so kann die Konsumzurückhaltung überhaupt noch überwunden werden.  Das macht es für alle Anbieter erforderl…

Das könnte Sie auch interessieren:

HANDEL IM WANDEL – Diese alte „Weisheit“ gilt auch in Zukunft
HANDEL IM WANDEL – Diese alte „Weisheit“ gilt auch in Zukunft
… gewachsen: brutto, das bedeutet, dass er nach Abzug der Preissteigerungen sogar Umsätze verloren hat! Aber der Handel wehrt sich gegen den Stillstand und viele neue Trends und Strategien haben in den letzten 10 Jahren zu einem erheblichen Wandel geführt, der sich in den nächsten Jahren eher noch schneller fortsetzen wird. Vertikalisierung, Internet und …
Ciber auf dem EHI Multichannel Management Kongress 2013
Ciber auf dem EHI Multichannel Management Kongress 2013
… langwierige komplexe System- oder Prozessveränderungen vornehmen zu müssen. „Das veränderte Kaufverhalten der Kunden konfrontiert den Handel mit immer neuen Herausforderungen und erfordert zunehmend neue Strategien – ob online, offline oder integriert – eröffnet gleichzeitig aber auch neue Perspektiven, wenn Trend und Chancen rechtzeitig erkannt werden und das …
Die neue Trendstudie 2012: QUO VADIS HANDEL?
Die neue Trendstudie 2012: QUO VADIS HANDEL?
… undurchschaubarer werden. Da wirken globalökonomische Trends ebenso wie neue Techniken oder auch sozio-demographische Strukturen. Für den Handel bedeutet das umso mehr, die richtigen Strategien bzw. die richtigen Geschäftsmodelle zu finden. Strategien gegen den Preiskampf, Strategien der Nutzung der neuen Techniken ebenso von Social Media. Global müssen wir …
ZUKUNFT HANDEL Wettbewerb der Ideen und Konzepte - Von Discount bis Luxus, Shopping-Center bis Mobile Commerce
ZUKUNFT HANDEL Wettbewerb der Ideen und Konzepte - Von Discount bis Luxus, Shopping-Center bis Mobile Commerce
… sollten und wie sie sich auf die Zukunft einstellen können. Über 100 Grafiken und systematische Darstellungen vermitteln schnell und prägnant die aktuellen Trends und Strategien des Einzelhandels. Die „neuen“ Spielwiesen dafür sind mehr als vielfältig: mit Internet und Multi Channel Vertrieb, Strategische Allianzen aller Art und die Vertikalisierung …
Wie sieht die Zukunft des Bezahlens aus? Aktuelle Studie gibt Aufschluss
Wie sieht die Zukunft des Bezahlens aus? Aktuelle Studie gibt Aufschluss
… Status quo hinsichtlich der neuartigen Technologien für das Bezahlen im stationären und im Online-Handel in Deutschland ist und wie sich die Trends für die Zukunft entwickeln könnten, hat das Team des E-Commerce-Leitfadens Händler zum Thema „Zukunft des Bezahlens“ nach ihren Einschätzungen befragt. Nicht nur im Online-Handel, sondern mittlerweile auch …
Blick in die Zukunft: Quo vadis, deutscher Handel? - Neue Studie zum Download mit ergänzendem Strategieforum
Blick in die Zukunft: Quo vadis, deutscher Handel? - Neue Studie zum Download mit ergänzendem Strategieforum
… deutscher Handel?“ geht er der Frage nach, welche Entwicklungen und Trends in den nächsten Jahren auf den Handel zukommen und mit welchen Geschäftskonzepten und Strategien er geschickt agieren kann, um existenzfähig zu bleiben. Die Studie ist kostenlos erhältlich und kann auf der Webseite www.ulricheggert.de im PDF-Format angefordert werden. Auf der …
Handel heute - Handel morgen: Stehen wir vor oder gar schon in einer Revolution der Entwicklungen?
Handel heute - Handel morgen: Stehen wir vor oder gar schon in einer Revolution der Entwicklungen?
… klassische Ladenhandel geradezu vor der Selbstauflösung steht: ist es eine Zeit der Evolution oder doch schon eher Revolution? Was passiert? Wie geht man damit um, welche Strategien versprechen für die Zukunft noch Erfolg, welche Faktoren treiben die Märkte und welche können den Unternehmen eine Zukunft sichern helfen? Darauf versucht die Ulrich Eggert …
Bild: BBE veröffentlicht neue Studie: Quo Vadis, Deutscher Handel?Bild: BBE veröffentlicht neue Studie: Quo Vadis, Deutscher Handel?
BBE veröffentlicht neue Studie: Quo Vadis, Deutscher Handel?
… Lebensmittelmarktes, Factory Outlet Center und Convenience-Verkaufsformen auf der Gewinnerseite. Auch Online legt zu: über alle Verkaufsformen im Rahmen von Multi-Channelling Strategien. Internet als notwendige Ergänzung zu herkömmlichen Vertriebswegen. Zwar beeinflusst die Krise die Konsumentscheidung, allerdings scheint sie weniger Auswirkungen zu zeigen, …
Wege für den Handel in die Zukunft
Wege für den Handel in die Zukunft
… Unternehmensberater und Trendforscher Ulrich Eggert für den deutschen Handel an. In seiner neuesten Studie „Handel 2020 – Wege in die Zukunft“ erläutert er Trends und Strategien, die auf die veränderten Bedingungen und die Zeit nach der Krise vorbereiten. In Ergänzung zur Studie veranstaltet Eggert am 1. Juni in Köln das „Strategieforum Handel“. Ulrich …
Handelszukunft ohne Branchenkonjunktur
Handelszukunft ohne Branchenkonjunktur
… www.ulricheggert.de zur Verfügung. Eine Branchenkonjunktur des Handels wird es nicht mehr geben, die Unternehmen müssen selbst für ihre Erfolgsstrategien sorgen! Künftige Entwicklungen, Trends, Innovationen, neue Geschäftskonzepte und Strategien, aber auch die Themen Kostenoptimierung sowie Kooperation/Vertikalisierung stehen im Vordergrund der Betrachtungen. …
Sie lesen gerade: Quo vadis, deutscher Handel? – Zukunft, Trends und Strategien im Handel