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Tierversuchsstatistik Schweiz 2010 - Immer mehr Tierversuche in der Schweiz

05.07.201117:29 UhrGesundheit & Medizin
Bild: Tierversuchsstatistik Schweiz 2010 - Immer mehr Tierversuche in der Schweiz
Immer mehr Tierversuche in der Schweiz
Immer mehr Tierversuche in der Schweiz

(openPR) (Bonaduz, 5. Juli 2011) Die heute vom Bundesamt für Veterinärwesen (BVet) veröffentlichte Tierversuchsstatistik zeigt für das Jahr 2010 eine massive Zunahme von Tierversuchen. Die Zunahme beträgt gegenüber dem Vorjahr 7.9%, gegenüber dem Jahr 2000 gar 35%. Tierversuche haben insbesondere an Universitäten und in Spitälern (+7%) und in nicht ausgewiesenen Instituten (+70%) zugenommen. In der Industrie wurden auch letztes Jahr wieder weniger Tiere eingesetzt (-6%).


Insgesamt wurden 2010 in der Schweiz 761 675 Tiere für Tierversuche verbraucht.

Auch im Jahre 2010 (-8%) setzte sich der «Trend» der letzten Jahre fort, dass immer weniger Tierversuche für die angewandte medizinische Forschung (z.B. Entdeckung und Entwicklung von Arzneimitteln) durchgeführt wurden. Demgegenüber nahmen auch im vergangenen Jahr (+4%) Tierversuche für die Grundlagenforschung weiterhin zu. In der Grundlagenforschung, die im Gegensatz zur angewandten medizinischen Forschung keinen relevanten medizinischen Nutzen für Menschen bringt, nahmen somit Tierversuche seit dem Jahr 2000 um 64% zu.
«Dies ist ein Skandal!» moniert Andreas Item, Geschäftsführer der AG STG, und erklärt: «Es darf nicht sein, dass Tierversuche für die Entwicklung von Medikamenten immer öfters durch bessere und zuverlässigere tierversuchsfreie Forschungsmethoden ersetzt werden, und gleichzeitig Tierversuche ohne medizinischen Nutzen, die einzig der Neugier des jeweiligen Wissenschaftlers dienen, ständig zunehmen! Dies ist ein Skandal für ein Land, in dem Tierschutz offiziell einen hohen Stellenwert innehat.»

2010 wurden an Universitäten, der ETH und in Spitälern 6163 Tierversuche für die Entdeckung und Entwicklung von Arzneimitteln durchgeführt. Demgegenüber stehen 253 872 (+8%) für die Grundlagenforschung. 984 der insgesamt 275 256 an Universitäten, der ETH und Spitälern durchgeführten Tierversuche waren vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Insgesamt nehmen in der Schweiz die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Tierversuche weiterhin jährlich ab (2010 total 18%).

Die AG STG kritisiert im Weiteren, dass im vergangenen Jahr Tierversuche für Bildung und Ausbildung (+12%), und ebenfalls für diverse Giftigkeitsprüfungen, massiv zugenommen haben. Erstmals seit Jahren wurden in der Schweiz auch wieder Tierversuche für Kosmetik durchgeführt.
Dazu Andreas Item: «Für die Ausbildung sowie für Toxikologietests gibt es klar überlegene tierversuchsfreie Forschungsmodelle, die in den führenden Eliteuniversitäten in den USA und in England längst Einzug gehalten haben. Will die Schweiz den Anschluss an die führenden Forschungsnationen nicht verlieren, dann besteht hier grosser Handlungsbedarf.» Weiter sagt Andreas Item: «Auch wenn es nicht sehr viele sind: Dass sogar wieder Tierversuche für Kosmetik bewilligt wurden, zeigt einmal mehr, dass freiwilliger Verzicht – wie er oft propagiert wird – nur eine Luftblase ist. Wir brauchen endlich griffige und klare Gesetze.»

Eine Verdoppelung (+57 000) fand bei Tierversuchen für die intensivierte Zucht und Mast von so genannten Nutztieren statt. Diese wurden für Leistungsoptimierungen im Nutzen von Effizient und Kosteneinsparungen durchgeführt.
Auch stammen immer weniger der Versuchstiere aus kontrollierten und anerkannten schweizerischen Zuchtanstalten (-30%). Demgegenüber haben Versuchstiere aus ausländischen Zuchtanstalten (+35%) sowie aus «anderer» bzw. unbekannter Herkunft (+38%) massiv zugenommen.

Die Aktionsgemeinschaft Schweizer Tierversuchsgegner, kurz AG STG, fordert seit langem einen konsequenten Verzicht auf Tierversuche. Zudem fordert die AG STG die konsequente Förderung und Anwendung von geeigneten tierversuchsfreien Testmethoden statt der Verschwendung von öffentlichen Geldern für völlig veraltete Forschungsmethoden. Es reiche nicht aus, dass tierversuchsfreie, sicherere Testmethoden nur gefordert werden – sie müssen auch gefördert werden!
Um die Sicherheit von Patienten bestmöglich zu gewährleisten, fordert die AG STG eine konsequente Vergleichsuntersuchung zwischen humanbiologischen Tests und Tierversuchen.
(Lesen Sie dazu auch die Medienmitteilung vom 4. Juli 2011 – Britische Wissenschaftler fordern eine Überprüfung der Medikamentensicherheit, online abrufbar unter: http://www.agstg.ch/medienmitteilung-vom-4-juli-2011-namhafte-britische-wissenschaftler-fordern-eine-uberprufung-der-medikamentensicherheit.html)
Auch fordert die AG STG mehr Transparenz bei Tierversuchen, um die grosse Anzahl identischer Mehrfachversuche endlich zu beenden!

Die Tierversuchsstatistik 2010 der Schweiz finden Sie unter:
http://www.tv-statistik.bvet.admin.ch/

Weitere Informationen über Tierversuche und über die AG STG finden Sie unter: http://www.agstg.ch

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