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Hungerkrise und Nahrungsmittelspekulationen: Ministerin Aigner darf es nicht bei Ankündigungen belassen

20.01.201116:56 UhrPolitik, Recht & Gesellschaft

(openPR) Anlässlich des Internationalen Agrarministergipfels am 22. Januar in Berlin fordern die Heinrich-Böll-Stiftung und Misereor sofortige Maßnahmen gegen die Spekulation mit Nahrungsmitteln. "Wir dürfen nicht zulassen, dass Spekulanten die Lebensmittelpreise erneut in die Höhe treiben und sich auf Kosten der Hungernden bereichern", warnt Martin Bröckelmann-Simon, Geschäftsführer von Misereor. "Der Agrarministergipfel muss ein überzeugendes Maßnahmenpaket zur Regulierung von spekulativen Termingeschäften mit Agrarrohstoffen verabschieden, das unverzüglich umzusetzen ist", fordert Barbara Unmüßig, Vorstandsmitglied der Heinrich-Böll-Stiftung. Auf Einladung von Ministerin Ilse Aigner werden diesen Samstag rund 50 Agrarminister in Berlin zum Agrarministergipfel zusammenkommen und über Möglichkeiten zur Eindämmung von Preisschwankungen beraten.



In den vergangenen Monaten sind Lebensmittelpreise weltweit drastisch gestiegen: um 57 Prozent für Getreide, 56 Prozent für pflanzliche Öle und Fette und 77 Prozent für Zucker. Die Preise für Weizen, Mais und Soja haben mittlerweile ihre Höchststände während der Nahrungsmittelpreiskrise 2007/2008 übertroffen.

"Die Proteste in Tunesien und Algerien, zu denen unter anderem gestiegene Lebensmittelpreise beigetragen hatten, könnten die Vorboten einer neuen Welle von Hungeraufständen sein", sagt Bröckelmann-Simon. Auch dieses Mal seien die Preissteigerungen durch Fehlernten allein nicht zu erklären, sondern sie würden zusätzlich durch Spekulanten angeheizt. "Drei Jahre sind seit der letzten akuten Preiskrise vergangen. Es ist unverantwortlich, dass die EU, im Gegensatz zu den USA, immer noch keinerlei Maßnahmen zur Eindämmung der Spekulationen beschlossen hat", so Bröckelmann-Simon. Im November 2010 hatte auch das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) eine konsequente Regulierung von Nahrungsmittelspekulation eingefordert.

Die Heinrich-Böll-Stiftung und Misereor begrüßen, dass Ministerin Aigner die Spekulation mit Nahrungsmitteln auf die Tagesordnung des Agrarministergipfels gesetzt hat. "Allerdings darf es nicht bei Diskussionsrunden und Ankündigungen bleiben", mahnt Unmüßig. "Um eine erneute Hungerkrise abzubremsen, muss vor allem die Teilnahme von Investmentbanken, Hedgefonds und Pensionsfonds an Termingeschäften mit Agrarrohstoffen eingeschränkt werden. Dazu brauchen wir innerhalb und außerhalb der Börsen deutlich mehr Transparenz sowie Obergrenzen für Preise und für die Anzahl von Termingeschäften pro Investor. Der kommende Agrarministergipfel muss die Chance nutzen, den Druck auf die bereits laufenden Reformprozesse innerhalb der EU und der G20 weiter zu erhöhen."

Das von der Heinrich-Böll-Stiftung und Misereor gemeinsam initiierte Projekt "EcoFair Trade Dialogue" entwickelt konkrete Vorschläge für eine ökologisch nachhaltige und sozial gerechte Reform des Weltagrarhandelssystems. Weitere Informationen zum Projekt erhalten Sie unter www.ecofair-trade.org .

Böll.Thema Ausgabe 2/2010: Landwirtschaft und Klimawandel:
http://www.boell.de/publikationen/publikationen-9165.html
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Gemeinsame Presseerklärung von Misereor und Heinrich-Böll-Stiftung

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