(openPR) Am 10. Oktober 2010 feiert die Republik China auf Taiwan zum 99. Mal ihre Gründung. In den vergangenen sechs Jahrzehnten hat Taiwan für seine wirtschaftliche Entwicklung und seine demokratische Umgestaltung viel Zustimmung durch die internationale Gemeinschaft erfahren. In jüngster Zeit haben Taiwans Bemühungen um eine Aussöhnung über die Taiwan-Straße und den Frieden in der asiatisch-pazifischen Region Früchte getragen. Diese Errungenschaften haben ein sicheres Fundament gelegt für eine stabile Entwicklung im kommenden Jahrzehnt.
Seit seiner Amtseinführung im Mai 2008 hat Präsident Ma Ying-jeou durch die Förderung der internationalen Entwicklung und Kooperation die gesunde Zusammenarbeit mit Festlandchina vorangetrieben. Seine politischen Richtlinien stehen in Einklang mit dem Prinzipien “keine Wiedervereinigung mit dem Festland, keine Gründung einer unabhängigen Republik Taiwan und kein Einsatz von Gewalt, um Fragen der Souveränität zu klären“ sowie mit der Maxime “Taiwan zum Wohle seiner Bürger an die erste Stelle stellen“.
In den Beziehungen über die Taiwan-Straße wird derzeit ein neues Kapitel geschrieben. Im Juni 2010 haben Taiwan und Festlandchina die Rahmenvereinbarung für wirtschaftliche Zusammenarbeit (ECFA) unterzeichnet. Das darin enthaltene hat die Zölle auf über 800 Produkte gesenkt und gleichzeitig den Dienstleistungssektor für beide Seiten geöffnet. Am selben Tag als ECFA unterzeichnet wurde, haben beide Seiten gesondert eine Übereinkunft geschlossen zum Schutz der Rechte auf geistiges Eigentum. Dieser wichtige Durchbruch folgte kurz auf weitere Neuerungen, die es zum einen chinesischen Touristen vom Festland erlaubt, auf direktem Weg nach Taiwan zu reisen, außerdem wurden direkte Post-, Transport- und Handelsverbindungen eröffnet.
Seit Taiwan im Juli 2008 die Reisebeschränkungen aufgehoben hat, sind mehr als 1,5 Millionen Menschen aus Festlandchina nach Taiwan gekommen. Im August 2010 ist die Gesetzeslage überarbeitet worden, um Studenten vom Festland ein Studium in Taiwan zu ermöglichen. Daneben hat die Tatsache, dass ECFA im September 2010 in Kraft getreten ist, zur Normalisierung der Wirtschafts- und Handelsbeziehungen beigetragen. Durch diese Entwicklungen konnte sich Taiwan weiter in die asiatisch-pazifischen Märkte und die globale Wirtschaft integrieren.
Die Investitionen auf dem Festland, die Touristen und die Studenten bedeuten für Taiwan nicht nur erhebliche wirtschaftliche Möglichkeiten und verleihen der Wirtschaft neue Kraft, sondern sie sind für die Menschen auf beiden Seiten eine Chance, sich besser kennen zu lernen. Daneben haben die Änderungen dazu beigetragen, die Ängste vor einem Krieg in der Taiwan-Straße abzubauen und stellen so dank Präsident Mas Politik über die Taiwan-Straße eine “Friedensdividende“ für die ganze Welt dar.
Eine wichtige Folge dieser neuen Zwischentöne in den Beziehungen über die Taiwan-Straße war die Einladung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) an Taiwan, im Jahr 2009 an der Weltgesundheitsversammlung (WHA) als Beobachter teilzunehmen. Auch im Mai 2010 erhielt Taiwan eine Einladung, eine Delegation zur WHA zu entsenden. In der WHA kann Taiwan seine Erfahrungen in der Krankheitsbekämpfung und der medizinischen Versorgung mit anderen Ländern teilen.
Zum jetzigen Zeitpunkt ersucht Taiwan um Teilnahme an der Rahmenvereinbarung der Vereinten Nationen über Klimaänderungen und an der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation sowie an weiteren spezialisierten Vertretungen der UN, die sich auf den Kampf gegen den Klimawandel und auf Fragen der Flugsicherheit spezialisiert haben. Taiwan würde gerne mit allen anderen Nationen zur Lösung der gemeinsamen Probleme zusammen arbeiten, und wir hoffen, dass Festlandchina und weitere Länder Taiwans Bemühungen unterstützen werden.
Der friedliche Fortschritt in den Beziehungen über die Taiwan-Straße – auf den die internationale Gemeinschaft seit langem gewartet hat – eröffnet nicht nur für die Zusammenarbeit über die Taiwan-Straße neue Möglichkeiten, sondern bietet Taiwan auch die Gelegenheit, in der wirtschaftlichen Entwicklung erneut die Initiative zu ergreifen und sich den die Herausforderungen des “neuen Regionalismus“ zu stellen.
Der Lohn für diese Bemühungen Taiwans ist der achte Platz des Landes im World Competitiveness Yearbook 2010 des in Lausanne ansässigen Internationalen Institut für Wirtschaftsentwicklung. Im Jahr 2009 belegte Taiwan noch Platz 23. Seit der Unterzeichnung von ECFA hat die internationale Gemeinschaft die Aussichten für Taiwans wirtschaftliche Entwicklung positiv bewertet. Das Bruttoinlandsprodukt wird in diesem Jahr voraussichtlich um 8,24 Prozent wachsen. Sogar noch viel versprechender fiel der im September 2010 von der in den USA ansässigen Business Environment Risk Intelligence veröffentliche globale Investitionsbericht aus, in dem Taiwan im Bereich Investitionsumfeld an vierter Stelle weltweit rangiert.
In Zukunft wird Taiwan daran arbeiten, die Chancen und Möglichkeiten zu maximieren und die Risiken zu minimieren in dem Maß wie die Beziehungen über die Taiwan-Straße weiter verbessert werden und Freihandelsabkommen mit weiteren wichtigen Handelspartnern geschlossen werden. Daneben wollen wir um weltweite Investitionen in 32 Bereiche in Taiwan werben, darunter in die Biotechnologie, grüne Energie, High-End Landwirtschaft, Tourismus, medizinische Versorgung, und Kultur und Design, wissensbasierte Industrien und in die wichtigsten Dienstleistungsindustrien. Derartige Bemühungen werden Taiwan zu einem Drehkreuz für Handel, Investitionen und Innovationen in der Region machen.
Seit 61 Jahren werden Taiwan und China getrennt regiert. So gibt es beispielsweise noch immer zahlreiche offene Fragen hinsichtlich der unterschiedlichen politischen und gesellschaftlichen Systeme beider Seiten, die noch ins Reine gebracht werden müssen. Nichtsdestotrotz wird Taiwan weiterhin an der Verbesserung der Beziehungen über die Taiwan-Straße arbeiten und sich um die verstärkte Teilnahme bei internationalen Angelegenheiten bemühen. Dies wird dazu beitragen, ein friedliches Klima zu schaffen und die allgemeine Wettbewerbsfähigkeit Taiwans zu steigern. Dann kann ein “goldenes Jahrzehnt“ beginnen in dem ein starkes Taiwan mit dem asiatisch-pazifischen Raum und der Welt eng verbunden ist.








