(openPR) Tief erschüttert teilt der Freundeskreis Walter Womacka e.V. im Namen von Hanni Womacka mit, dass Prof. Walter Womacka, Maler und langjähriger Rektor der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, am 18. September 2010 verstorben ist.
Zu Walter Womackas Lebenswerk zählen bekannte Grafiken und Bilder sowie markante Kunstwerke im Stadtbild von Berlin und in anderen Städten. Über 20 Jahre hat er als Rektor an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee die Ausbildung der Talente junger Künstler gefördert.
Studium in Braunschweig, Weimar und Dresden
Geboren wurde Walter Womacka im Böhmischen Obergeorgenthal (heute Horní Jiretin , Tschechien). Nach seiner Schulzeit und einer Ausbildung als Zimmer- und Dekorationsmaler an der Staatsschule für Keramik in Teplitz-Schönau wurde er zum Militär eingezogen, wo er bei einem Kriegseinsatz schwer verwundet wurde. Nach Kriegsende arbeitete er zunächst als Landarbeiter in Braunschweig. Ab 1946 besuchte er die dortige Meisterschule für gestaltendes Handwerk. Von 1949 an studierte er an der Hochschule für Baukunst und Bildende Künste in Weimar und beendete sein Studium 1952 an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden.
Ein Berufsleben an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee
1953 begann Walter Womacka eine Tätigkeit als Assistent an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. 1963 wurde er Leiter der Abteilung Malerei. 1965 wurde er zum Professor berufen und von 1968 bis 1988 stand er der Kunsthochschule als deren Rektor vor. Zudem leitete er innerhalb der Hochschule das Institut für baugebundene Kunst, das sich hauptsächlich mit der Gestaltung von Wandbildern, architekturgebundenen Arbeiten und stadtplanerisch-künstlerischen Aufgaben befasste.
Daneben war er 1959 bis 1988 Vizepräsident des Verbandes Bildender Künstler der DDR und von 1968 bis 1991 ordentliches Mitglied der Akademie der Künste.
Am Strand
Zu Walter Womackas bekanntesten Arbeiten gehört das Ölgemälde „Am Strand". Es wurde als Kunstdruck, Postkarte und Kunstkalender mehr als 3 Millionen Mal reproduziert. 1969 verwendete man das Gemälde als Motiv für eine Briefmarke in einer Auflage von 12 Millionen Stück. Generationen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ist dieses Gemälde bis heute bekannt und erfährt gerade als Reproduktion neue Aufmerksamkeit.
Kunst am Bau
Prägend bis heute sind Walter Womackas architekturgebundene Arbeiten. Unter anderem entwarf den 1964 fertig gestellten Bildfries „Unser Leben" am Haus des Lehrers. Ab 1968 leitete er die künstlerische Gestaltung der Neubauten am Alexanderplatz, in deren Verlauf 1970 den Brunnen der Völkerfreundschaft und 1971 das Kupferrelief am Haus des Reisens entstanden.
Für das Gebäude des Außenministeriums der DDR entwarf er 1967 drei großformatige Wandbilder, die bei dessen Abriss 1995 leider vernichtet wurden. Das gleiche Schicksal drohte seinem Wandbild „Der Mensch, das Maß aller Dinge" aus dem Jahr 1968 am Ministerium für Bauwesen der DDR. Der Bund als heutiger Eigentümer wollte das Gebäude mit dem Wandbild abreißen. Am Ende einer öffentlichen Diskussion übernimmt das Wandbild nun die Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte, um es zu restaurieren und an einem anderen Ort neu anzubringen.
Was bleibt?
Nach 1990 tat sich der Kunstbetrieb schwer, Bilder von Walter Womacka auszustellen. Zu groß waren die Vorbehalte gegenüber seiner Tätigkeit als Rektor der Kunsthochschule und Vizepräsident des Verbandes Bildender Künstler der DDR. Für treue private Liebhaber und Sammler war seine Kunst nie ein Tabu. In den letzten Jahren hat sich der Blick auf seine Werke verändert. Galeristen zeigen und verkauften wieder Arbeiten von ihm. Der 2007 gegründete Freundeskreis Walter Womacka e.V. mit mittlerweile mehr als 70 Mitgliedern wendet sich an alle Kunstfreunde, die Interesse am Leben und Werk Walter Womackas haben und aktiv einen Beitrag zur Erhaltung seines Werkes leisten möchten. Zu seiner Tätigkeit zählen unter anderem die Organisation und Durchführung von Ausstellungen, die Fertigstellung seines Werkverzeichnisses und Führungen zum Denkmaltag.
Ab Oktober sind Arbeiten von Walter Womacka in der Seniorenresidenz Augustinum in Kleinmachnow zu sehen. Im Rahmen der Ausstellung findet ein Filmabend zum Leben und Werk des verstorbenen Künstlers statt.











