(openPR) In diesen Tagen erschienen in verschiedenen Zeitungen Beiträge, die sich mit dem Wandbild Walter Womackas am einstigen Bauministerium in der Breiten Straße beschäftigten. Da der Abriss des Gebäudes seit geraumer Zeit in der Planung ist, hatte auch der Freundeskreis Walter Womacka e. V. wiederholt von zuständigen Stellen Auskunft erbeten, wie mit dem Kunstwerk umgegangen werden soll. Sofern überhaupt reagiert wurde, waren die Antworten nicht sonderlich erhellend. Insofern bestand unverändert Handlungsbedarf.
So sehr wir es begrüßen, dass nunmehr dank der Medien die Öffentlichkeit über dieses unverändert offene Problem informiert wurde, so befremdlich ist die Mitteilung, dass das Bundesamt für offene Vermögensfragen Interessenten suche, die Womackas Wandbild "Der Mensch, das Maß aller Dinge" übernimmt.
Das Bestreben des Bundes, kunsthistorisch bedeutende Wandbilder einem erstbesten Interessenten zu überlassen, muss als Armutszeugnis der aktuellen Kulturpolitik gewertet werden. Es ist öffentliche Kunst, darum muss auch öffentlich, also demokratisch, über ihr Schicksal entschieden werden. Kommt hinzu, dass die Arbeiten seinerzeit mit Steuermitteln bezahlt wurden, sie darum zurecht "volkseigene" Kunst sind und nicht als Spekulationsobjekt oder Wegwerfartikel betrachtet werden sollten. Zumal der 84-jährige Walter Womacka nicht irgendein Künstler, sondern vermutlich einer der bedeutendsten noch lebenden deutschen Maler ist.
Im Gegensatz zu heute oft gut gemeinten dekorativen Hausmalereien handelt es sich bei dem Wandbild nicht nur um Kunst am Bau, sondern zudem um eine zeithistorische Darstellung. Die Bedeutung reicht folglich über den künstlerischen Aspekt hinaus. Deshalb setzt sich der 2007 gegründete Freundeskreis Walter Womacka e.V. seit seiner Gründung auch für die Rettung der baugebundenen Arbeiten von Walter Womacka ein, auch dieser in der Breiten Straße.
Wir fordern darum eine konstruktive Lösung, die den Interessen sowohl der Öffentlichkeit als auch der Kunst und des Künstlers gerecht wird. Eine solche Lösung könnte beispielsweise die Übernahme durch eine landeseigene Wohnungsbaugesellschaft und die Anbringung an einer anderen öffentlich zugänglichen, sichtbaren Stelle in Berlins Mitte sein.











