(openPR) am Montag, dem 13. September beginnt der Kartenvorverkauf für die Kasseler Musiktage 2010, die das Festival in diesem Jahr in Kooperation mit der Internationalen Heinrich-Schütz-Gesellschaft e.V. durchführt.
Im Zentrum der Kasseler Musiktage 2010 stehen das Werk und das Wirken des großen deutschen Barockkomponisten Heinrich Schütz, dessen Geburtstag sich zum 425. Mal jährt. In Kassel wird ein großes Schütz-Fest gefeiert, denn Kassel und der damals regierende Landgraf Moritz von Hessen waren für Schütz, für seinen Werdegang und die Fundierung seiner musikalischen Persönlichkeit von höchster Bedeutung.
Das 17. Jahrhundert war ein Jahrhundert des Grauens und der Verwüstungen, gleichzeitig aber auch eine Zeit unbändigen Lebenswillens und vehementer Bedürftigkeit nach Erlösung, nach Befreiung und neuen Heilsvorstellungen. Alles ordnete sich neu; man war auf der Suche nach neuen Lebensformen und Perspektiven. Sternengleich steht in dieser sich wandelnden Welt Europas Heinrich Schütz, der "musicus excellentissiums" seiner Epoche. Er stand im Kreuzungspunkt zwischen Nord und Süd, zwischen deutsch-protestantischer und lateinisch-katholischer Kultur, zwischen altem und neuem Stil, zwischen Humanismus und Aufklärung, Renaissance und Barock. Das Werk von Heinrich-Schütz ist in musikpraktischer Hinsicht Teil eines gewaltigen Repertoires an Musik geworden, das unser Musikleben prägt.
Um die 30 Konzerte des Schütz-Festes und der Kasseler Musiktage reagieren auf das Motto der "Kreuzungen": Alte und neue Musik für verschiedene Besetzungen aus ganz Europa, von Heinrich Schütz, Moritz dem Gelehrten, Claudio Monteverdi und Giovanni Gabrieli über nicht minder bekannte Namen wie Lois Couperin, Johann Jacob Froberger und Jean-Marie Leclair bis zu Gustav Mahler, Ján Cikker, Karl Amadeus Harmann, Rudolf Mauersberger, Arvo Pärt und Lucia Ronchetti wird zu hören sein.
Eröffnet werden die Kasseler Musiktage sowie das 42. Internationale Heinrich-Schütz-Fest am 28. Oktober mit einem Konzert des Staatsorchesters Kassel und der Leitung von Patrik Ringborg im Kasseler Opernhaus: Der Bariton Stephan Genz singt Lieder aus Mahlers Wunderhorn-Zyklus, weiterhin steht Hartmanns Symphonische Dichtung Miserae auf dem Programm.
Die Kasseler Musiktage widmen sich auch im Folgenden schwerpunktmäßig der Vokalmusik von Monteverdi bis Mahler, aber auch der Neuen Musik und eigens für die Veranstaltungen geschaffen Auftragskompositionen. Zu den beteiligten Chören gehören so bedeutende Namen wie Cappella Sagittariana Dresden, ensemble amarcord, Ensemble Weser-Renaissance Bremen, Cantus Cölln, der Estnische Philharmonische Kammerchor, das Ensemble La Venexiana, aber auch örtliche Chöre, Solisten und Instrumentalensembles.
Das hr-Sinfonieorchester unter der Leitung von Kristjan Järvi konzertiert mit dem Pianisten Alexander Toradze im Kasseler Opernhaus. Liederzyklen der zeitgenössischen Komponisten Alexander Muno, Ines Lütge, Ying Wang und Philipp Maintz stellt ein Konzert, z.Tl. in Uraufführungen, im Kulturbahnhof Kassel unter dem Motto "Leidenszeiten - Lebensweiten" vor. Ein Theaterprojekt nach Joseph Roths "Legende vom heiligen Trinker" (Regie Silvia Armbruster) wird an drei Abenden im Kasseler tif zu erleben sein.
Schließlich bietet ein Abschlusskonzert in der Martinskirche mit Opernarien von Barockkomponisten von Monteverdi bis Händel und dem italienischen Ensemble La Venexiana einen hoch gestimmten, versöhnlichen Ausklang unter dem Motto "Welt im neuen Licht - Musik aus dem Süden".