(openPR) Mit dem Titel „Madame Butterfly“ verbinden die meisten mit der Oper des italienischen Komponisten Giacomo Puccini.
Im Zentrum dieser Tragödie steht die japanische Geisha Madame Butterfly, die in Nagasaki (Japan) eine sogenannte „Zeitehe“ mit dem amerikanischen Marineoffizier Benjamin Franklin Pinkerton eingeht, um ihre Familie, die aufgrund des Selbstmords ihres Vaters, der ein Samurai war, finanziell zu unterstützen. Die Japanerin verliebt sich jedoch in den Leutnant und sieht in ihm ihre Zukunft.
Pinkertons kurze Zeit des Vergnügens ist abgelaufen und er kehrt wieder in die USA zurück. Er verspricht ihr aber, zur Brut der Rotkehlchen wieder nach Japan zurückzukommen. Jahre sind vergangen und inzwischen hat die Geisha einen Sohn großgezogen, von dem Pinkerton noch nichts weiß.
Der amerikanische Konsul Sharpless stattet Madame Butterfly einen Besuch ab, um ihr einen Brief von Pinkerton vorlesen, in dem der Offizier den Konsul bittet, sie auf die Rückkehr des Leutnants vorzubereiten. Was die Japanerin nicht weiß: der Marineoffizier kehrt mit seiner neuen Vermählten, einer Amerikanerin, zurück. In Japan angekommen, fordern nun beide das Mischlingskind.
Madame Butterfly sieht nur einen einzigen Ausweg, ihre verlorene Ehre wieder herzustellen: sie nimmt sich das Leben. Soweit zum Inhalt der Operntragödie.
Die literarischen Vorlagen, die zum Schaffensprozess dieser Oper wesentlich beigetragen haben, sind den meisten aber nicht bekannt: Pierre Lotis französischer Reiseroman „Madame Chrysanthème“, den der Komponist André Messager vertont hat. Oder John Luther Longs amerikanische Kurzgeschichte „Madame Butterfly“, die der Theaterproduzent und Regisseur David Belasco zu einer einaktigen Tragödie bearbeitet hat. Ohne diese genannten Vorlagen hätte Giacomo Puccini die Oper „Madama Butterfly“ niemals schreiben können.
Der Musikpädagoge und –wissenschaftler Georg Gerry Tremmel hat diese Vorlagen studiert und auch Abhandlungen darüber veröffentlicht. Zu den Publikationen zählt seine deutsche Neuübersetzung von David Belascos „Madame Butterfly“. Für ihn bestand die große Herausforderung darin, die Pidgin-Sprache (Mischsprache zwischen Amerikanisch und Japanisch) ins Deutsche angemessen zu transferieren, ohne dass die Figuren banal wirken. Inhaltlich ist das Theaterstück zwar um einiges kürzer, doch auf kurzem Raum wird eine enorme Dramatik erzeugt, die zu David Belascos Markenzeichen zählt.
Zum gesamten Theaterstück:
http://www.innovatrade.de/2010/07/madame-butterfly-von-david-belasco/