(openPR) Am 18. Februar 2020 um 19:30 präsentiert die Berliner Operngruppe Mascagnis Oper Iris in der Originalfassung im Konzerthaus am Gendarmenmarkt.
Seit 2010 stellte die Berliner Operngruppe bereits mehrere Raritäten des Opernrepertoires als Berliner Erstaufführungen vor. Neben Verdis Oberto (2010) und Stiffelio (2017) waren dies Donizettis Maria di Rohan (2011) und seine auf einem Singspiel von Goethe basierende Betly (2015), die damit sogar ihre deutsche Erstaufführung erlebte, sowie zuletzt Puccinis Edgar (2019) in der Fassung von 1905. Doch auch mit den anderen bisher dargebotenen Werken stellte die Berliner Operngruppe Werke vor, die in Berlin seit Jahrzehnten nicht gespielt worden waren: die Verdi-Opern Attila (2012), I Masnadieri (2014) und Giovanna d’Arco (2018) sowie Bellinis Beatrice di Tenda (2013).
"Es ist mir jedes Jahr von neuem eine große Freude, den Berliner Opernliebhabern wichtige selten zu hörende Werke abseits des gängigen Opernrepertoires zu präsentieren", sagt Felix Krieger, Gründer und künstlerischer Leiter der Berliner Operngruppe. "Iris ist ein hochinteressantes Werk, das viel wunderbare Musik enthält, eine würdige Oper für unsere Jubiläums-Aufführung."
Iris ist eine der ersten großen Japan-Opern, inspiriert von dem französischen Roman Madame Chrysanthème von Pierre Loti. Dieser Stoff war auch eine der Quellen des Theaterautors David Belasco, der daraus Inspirationen für sein Schauspiel Madame Butterfly schöpfte – der Vorlage zu Puccinis berühmter gleichnamiger Oper. Mascagnis Iris wurde bereits sechs Jahre vor Butterfly mit großem Erfolg in Rom uraufgeführt. Das Textbuch stammt von Luigi Illica, einem der beiden späteren Butterfly-Librettisten.
Iris erzählt die Geschichte einer unschuldigen jungen Frau, die das Begehren des leichtsinnigen Osaka erweckt, der sie deshalb von dem Bordellbesitzer Kyoto aus dem Haus ihres blinden Vaters entführen lässt. Doch Osaka verliert bald das Interesse an ihr. Nun hat Kyoto freie Hand und zwingt Iris zur Prostitution. Von ihrem Vater schließlich entdeckt und beschimpft, erlebt sie ein tragisches Ende.
Obwohl Mascagni vor allem für seine Oper Cavalleria rusticana bekannt ist, gilt Iris als sein modernstes und in harmonischer Sicht subtilstes Werk. Iris zeigt eine viel feinere Meisterschaft als die mehr mit Effekten arbeitende Cavalleria. Die Oper ist auch dadurch bemerkenswert, dass sie gleichzeitig die Modeströmungen von Verismo und Symbolismus bedient.
Die halbszenische Produktion präsentiert internationale Opernkünstler: Die Sopranistin Karine Babajanyan, die in Berlin zuletzt als Tosca sowohl an der Staatsoper Berlin als auch an der Deutschen Oper Berlin zu hören war - eine Partie, mit der sie in der vergangenen Saison auch an der Wiener Staatsoper debütiert hat -, übernimmt die Titelrolle der Iris. Der Tenor Samuele Simoncini, der die großen italienischen Tenorrollen singt, übernimmt die Partie des Osaka. Der aufstrebende italienische Bariton Ernesto Petti ist als Kyoto zu erleben. Bass David Oštrek, Ensemblemitglied der Staatsoper Unter den Linden, ist Iris‘ Vater, „der Blinde“. Felix Krieger dirigiert das Orchester und den Chor der Berliner Operngruppe, die Choreinstudierung übernimmt Steffen Schubert, die szenische Einrichtung Isabel Ostermann.
Iris – Pietro Mascagni
Dienstag 18. Februar 2020, 19:30 Uhr
Konzerthaus Berlin, Gendarmenmarkt
Karine Babajanyan – Iris
Samuele Simoncini – Osaka
Ernesto Petti – Kyoto
David Oštrek – Der Blinde
Nina Clausen – Eine Geisha
Andrès Moreno García – Ein Lumpensammler
Felix Krieger, Dirigent
Chor und Orchester der Berliner Operngruppe
Choreinstudierung: Steffen Schubert
Szenische Einrichtung: Isabel Ostermann
Karten zu 25 / 35 / 45 und ermäßigt 15 Euro zzgl. Vorverkaufsgebühr
Erhältlich an der Kasse des Konzerthauses
Online unter www.konzerthaus.de
Telefonisch unter +49 30 203 092 101
Die Berliner Operngruppe bietet allen interessierten Konzertbesuchern eine kleine Werkeinführung an: um 19 Uhr im Beethoven-Saal des Konzerthauses.