(openPR) Konferenz MCTA 2010 gibt Orientierung
Pünktlich zum 10-jährigen Jubiläum der Konferenz MCTA ist wieder Bewegung auf dem deutschen Mobilfunkmarkt. Neben Auswirkungen der Ende Dezember 2009 verabschiedeten EU-Telekom-Reform stehen Chancen und Hürden der Digitalen Dividende momentan im Diskussionsmittelpunkt. Die Konferenz MCTA 2010 analysiert am 01. und 02. Februar Fragen zur aktuellen Mobilfunkregulierung und Frequenzpolitik der Bundesregierung sowie deren Auswirkungen auf die Marktteilnehmer. Auch das gesellschaftspolitische Thema der digitalen Spaltung wird diskutiert.
Berlin/Augsburg – Während die Bundesregierung die Novellierung der Regulierung von Telekommunikationsnetzen und die bevorstehende Frequenzvergabe als Chance für den Wettbewerb und die flächendeckende Versorgung mit Breitband-Internet betrachtet, sehen sowohl die Europäische Kommission als auch die betroffenen MNO E-Plus und O2 in dem von der Bundesnetzagentur festgelegten Auktionsverfahren eine Wettbewerbsbenachteiligung kleinerer Marktteilnehmer. Fraglich ist, welche neuen Akzente der neue europäische Rechtsrahmen verlangt und wie sich die bevorstehende Frequenzvergabe auf den deutschen Mobilfunkmarkt auswirken wird. Dies ist Thema auf der 10. Konferenz Mobile Communications – Technologien und Anwendungen (MCTA 2010), die am 01. und 02.02. in Berlin stattfindet.
Auswirkungen der EU-Telekom-Reform
Zum Jahresende 2009 wurde die lang umstrittene EU-Telekom-Reform verabschiedet. Das Richtlinienpaket dient der Novellierung der Regulierung von Telekommunikationsnetzen und soll sowohl den Wettbewerb als auch die Investitionen in Kommunikationsnetze und –dienste fördern. Hierdurch sollen neue Chancen für Telekommunikationsunternehmen und grenzübergreifende Kommunikationsdienste in Europa eröffnet werden. Neben Vorgaben zur Stärkung der Verbraucher- und Datenschutzrechte, einen Telekom-Binnenmarkt, schnelle Internetanschlüsse sowie für ein offenes Internet enthält das Reformpaket auch Regelungen zur Verwendung der digitalen Dividende. Diese sollen helfen die bisher fehlende Breitbandversorgung in ländlichen Gegenden zu ermöglichen und so innerhalb der nächsten fünf Jahre für 75 Prozent der Bevölkerung drahtlose Breitbandverbindungen verfügbar zu machen. „Mobile Breitbanddienste sind wesentlicher Wachstumstreiber der Telekommunikation. Um das gesamtwirtschaftliche Potenzial des Mobilfunks zu nutzen, sind wettbewerbsorientierte Rahmenbedingungen unerlässlich", so Ministerialrat Dr. Peter Knauth, zuständiger Referatsleiter im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi). Ungeklärt ist jedoch die Frage nach der Finanzierung des flächendeckenden Breitbandausbaus – hier ist eine Reihe von Modellen denkbar. Auf der MCTA wird MinR Dr. Knauth in einem Workshop den Teilnehmern den Status Quo der Telekommunikationspolitik darstellen, die Rolle des Mobilfunks im Rahmen der Breitbandstrategie der Bundesregierung diskutieren und aktuelle Grundsatzfragen der Regulierung im Mobilfunksektor, etwa im Bereich der Terminierung und des Roaming, beleuchten.
Nutzung der Digitalen Dividende
Bei der bevorstehenden Frequenzversteigerung soll ein Frequenzpaket von 360 Megahertz versteigert werden. In diesem ist auch die Digitale Dividende enthalten, die durch die ehemaligen Rundfunkfrequenzen im Bereich von 800 Megahertz frei wird und eine wichtige Rolle bei der Breitbandversorgung spielt. Nachdem EU-Telekommunikationskommissarin Viviane Reding bereits mehrfach die Diskrepanz im Auktionsverfahren zu Lasten von E- Plus und O2 kritisiert hatte, lenkte nun die Bundesnetzagentur ein. Um Wettbewerbsverzerrungen entgegenzuwirken, kündigte Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur, vor kurzem eine Untersuchung der Wettbewerbsverhältnisse auf dem deutschen Markt drei Monate nach der Versteigerung an. Auf der MCTA wird Stefanie Wagner von der Bundesnetzagentur einen Überblick über das aktuelle Vergabeverfahren sowie zur Nutzung der Digitalen Dividende geben.
Überwindung der digitalen Spaltung
Das Internet hat das Leben der Bevölkerung in den letzten zehn Jahren in vielen Bereichen revolutioniert. Dabei wird jedoch die Spaltung zwischen den mehr oder minder Technikgewandten, die Zugang zum Internet haben, und dem Rest der Bevölkerung, der nicht täglich mit dem Computer umgeht, ein immer dringlicheres Problem. Inwieweit mobile Breitbanddienste zur Überwindung dieser digitalen Spaltung beitragen können, darüber wird Jutta Croll, Geschäftsführerin der Stiftung Digitale Chancen, im Rahmen des MCTA-Konferenzprogramms sprechen.
Workshop-und Konferenzprogramm zu Politik und Regulierung auf der Konferenz MCTA am 01. und 02. Februar 2010 in Berlin
Neben der technischen, wirtschaftlichen und regulatorischen Weiterentwicklung der Mobilfunknetze und ihrer Auswirkungen verspricht aber auch das übrige Konferenzprogramm spannend zu werden. Unter dem Motto "Science meets industry" bietet die MCTA neben den Bereichen M-Payment, M-Banking, Mobile Business Processes und der Entwicklung von Mobilfunkmärkten ein breites Themenspektrum von Anwendungen wie Mobile Marketing, Mobile Ticketing und Mobile Entertainment. Das Programm beinhaltet Vorträge, Panels sowie je eine Case Study Session und eine Mobile Application Demo Session. Die Vorträge und Diskussionen auf der MCTA werden von einer Reihe hochrangiger Experten bestritten. Die MCTA ist der einzige Major Industry Event der Branche, der von einer Universität ausgerichtet wird.
Anmeldung und weitere Informationen unter www.mcta.de . Anmeldeschluss ist der 20. Januar.