(openPR) Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse über die Wirkung von Sport und Bewegung auf die Lebensqualität chronisch Kranker Lungenpatienten wurden im Rahmen einer Fortbildungsveranstaltung in der Espan-Klinik, Rehabilitationsfachklinik für Atemwegserkrankungen in Bad Dürrheim präsentiert.
Begrüßen konnte der Geschäftsführer, Herr Heiko Biedehorn, Mitglieder der Selbsthilfegruppe Lungenemphysem-COPD, Ortsgruppe Karlsruhe.
Den Anfang der Fortbildung bestritt die Oberärztin der Espan-Klinik, Frau Dr. Heike Seelbach (Pneumologin, Internistin, Allergologin) mit einem Überblick über die wichtigsten Krankheitsbilder Asthma, COPD (Chronisch obstruktive Bronchitis) und Lungenemphysem. Wichtig für die Akzeptanz medizinischer und therapeutischer Maßnahmen ist ein Grundverständnis über die Vorgänge im Körper, die zu einer chronischen Atemwegserkrankung führen. Im Mittelpunkt steht dabei nach wie vor das Rauchen als Hauptrisikofaktor für eine Atemwegserkrankung.
Die Bedeutung der psychologischen Betreuung in der Rehabilitation erläuterte im Anschluss daran die leitende Psychologin, Frau Ursula Schloemer.
Die Diagnose einer chronischen Atemwegserkrankung bedeutet für viele Patienten Ungewissheit bezüglich des Verlaufs der Erkrankung und damit verbundener Konsequenzen für die allgemeine Lebensführung (Frühberentung, Partnerschaft, soziale Kontakte, Freizeitverhalten). Im Alltag besteht wenig Möglichkeit sich ausführlich mit diesen Problemen zu beschäftigen. Während der Reha kann den Patienten in Einzel- oder Gruppengesprächen bei der Krankheitsverarbeitung geholfen werden. So können z.B. Risikofaktoren wie. Stress oder Rauchen minimiert werden.
Die Notwendigkeit auch bei einer schweren chronischen Erkrankung nicht auf Sport und körperliches Training zu verzichten stellte Frau Michaela Frisch, leitende Therapeutin der Espan-Klinik, in Ihren Ausführungen in den Vordergrund. Die aktuellen Studienergebnisse, die auf dem diesjährigen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie in Mannheim gezeigt wurden, lassen keinen anderen Schluss zu.
Körperliches Training und Sport können dabei in vielfältigster Form durchgeführt werden. Angefangen mit den klassischen Atemübungen z.B. Lippenbremse über das Kennenlernen atemerleichtender Körperhaltungen bis hin zum Ausdauer- und Krafttraining (medizinische Trainingstherapie)
Im Therapiekonzept der Espan-Klinik wird dabei vor allem auf die „Alltagstauglichkeit“ der Übungen wert gelegt. Für einen lang anhaltenden Therapieerfolg ist es äußerst wichtig das in der Rehabilitation erlernte auch zu Hause weiter durchzuführen. „Erst dann stellt sich der erhoffte langfristige Erfolg ein.“ so die Aufforderung an die Teilnehmer. Hier ist vor allem die Teilnahme an ambulanten Lungensportgruppen oder der Kontakt zu Selbsthilfegruppen sehr hilfreich.
Nach den eher praktischen Darlegungen durch Frau Frisch folgten medizinisch orientierte Ausführungen über die Wirkung von Sport auf die Atmung.
Ganz besonderen Wert legte die Oberärztin der Espan-Klinik, Frau Dr. Seelbach, in Ihrem zweiten Vortrag auf die Bedeutung von sportlichen Aktivitäten auch bei schwer an der Lunge erkrankten Patienten, bis hin zu Sport für Langzeitsauerstoffpatienten. Hier kommt den ambulanten Lungensportgruppen , wie sie z.B. auch an der Espan-Klinik angeboten werden, eine zunehmende Bedeutung zu. Fachlich entsprechend ausgebildete Übungsleiter ermöglichen ein effizientes Training und helfen somit die Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.
Der Vormittag des zweiten Tages stand ganz im Zeichen von körperlicher Aktivität. Die Teilnehmer konnten am Therapieprogramm in der Espan-Klinik teilnehmen und die theoretischen Ausführungen des Vortages entsprechend umsetzen, ob bei der Inhalation, der Atemgymnastik oder dem Schwimmen im Solebad (auch mit Flüssigsauerstoff).
Am Nachmittag begann der zweite Teil der Vorträge mit Ausführungen des Chefarztes, Herrn Michael Schnölzer (Internist, Pneumologe, Allergologe, Somnologe), zu der Einteilung von Schweregraden bei chronischen Atemwegserkrankungen. Diese Zuordnung eines Patienten zu einem bestimmten Schweregrad bildet eine wichtige Basis für die Ausgestaltung des Therapieprogramms. Viele Behandlungselemente sind dann in wissenschaftlich anerkannten Leitlinien dokumentiert und werden von den Lungenfachärzten und Therapeuten entsprechend in die Praxis umgesetzt.
Den Abschluss der Vortragsreihe bildete das Thema „Medikamente bei Atemnot“
Neben der Diskussion der Vor- und Nachteile einzelner Medikamente nahm die Behandlung durch Cortison einen breiten Raum ein. Fazit des Chefarztes am Ende seiner Ausführungen. „Cortison ist weder Wunderdroge noch Teufelszeug. Richtig und verantwortungsvoll eingesetzt kann es in vielen Bereichen Linderung verschaffen“.
Alle Vorträge wurden von den Teilnehmern zu intensiven Diskussionen genutzt.
In Ihrem Fazit bedankte sich die Gruppenleiterin aus Karlsruhe, Frau Birthe Gartner, bei allen Referenten für die sehr informativen Vorträge und vor allem für den Freiraum , der für die Beantwortung individueller Fragestellungen genutzt wurde.
Die Espan-Klinik hat sich mit Ihrem Seminarprogramm für Selbsthilfegruppen zum Ziel gesetzt, aktuelle Informationen zur Behandlung von Atemwegserkrankungen in strukturierter Art und Weise den Betroffenen zu vermitteln und vor allem auf die positiven Effekte einer stationären Rehabilitation in einer Fachklinik hinzuweisen.










