(openPR) BIBER ist ein Onlineportal, das sich an Vorschul- und Grundschulpädagogen wendet, die Informationen zur Medienpädagogik suchen. Unser heutiges Schwerpunktthema, der BIBER Blickpunkt, widmet sich der Frage, wie Computerspiele Impulse für eine gender-gerechte kindliche Entwicklung liefern können.
Rollenklischees sind Schnee von gestern? Längst überwundene Stereotype? Dass Mädchen Hosen tragen dürfen, ist ihnen unbenommen - aber was ist, wenn ein Vierjähriger unbedingt im Kleid zum Kindergarten gehen will? Es dürfte wenige Eltern in Europa geben, die diesen Wunsch frohen Herzens unterstützen würden. Mit dem englischen Begriff „Gender Mainstreaming“ behilft man sich auch in Deutschland, wenn es um das Thema Ausgewogenheit der Geschlechter geht.
Dr. Imke Troltenier, Journalistin, Beraterin in Gender-Fragen und zuständig für die wissenschaftliche Begleitung zahlreicher Projekte im Kontext von Gender Mainstreaming, nimmt sich für den neuen BIBER Blickpunkt einen ganz besonders interessanten Aspekt vor: Sie untersucht, ob in Computerspielen für Jungen und Mädchen im Vorschul- und Grundschulalter stereotype Rollenbilder bedient werden. Leider ja, wie sie an einem ganz konkreten Beispiel aufzeigt: Welch altbackene Rollenmuster für die Herstellung der Software „Lillifees Delfinshow“ (Tivola) aus der Mottenkiste gezogen wurden, ist nachgerade erschütternd.
Dass es natürlich auch anders geht, zeigt der BIBER Blickpunkt. Denn da Kinder Computerspiele nicht nur als "Zerstreuungsmedium" nutzen, sondern damit auch wichtige Fähigkeiten erlernen beziehungsweise stärken können, ist es wichtig, genauer hinzuschauen und die Frage zu klären, ob Computerspiele Impulse für eine gender-gerechte kindliche Entwicklung liefern können. Die Antwort heißt eindeutig: JA! Wenn Kinder im Spiel die Wirklichkeit begreifen lernen sollen, dann gilt es auch hier Prozesse voranzubringen, die beiden Geschlechtern gute Zukunftschancen eröffnen. Abgerundet wird der BIBER Blickpunkt mit konkreten Tipps, wie man gender-faire Computerspiele erkennt.
Hintergrund zum Projekt BIBER
Das Projekt BIBER – Bildung-Beratung-Erziehung (www.bildung-beratung-erziehung.de) ist Teil von Schulen ans Netz e. V. (www.schulen-ans-netz.de), eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und der Deutschen Telekom AG. BIBER entwickelt onlinegestützte medienpädagogische Fortbildungen für die kooperative Arbeit in Kita und Grundschule.
Die Informationsplattform www.bildung-beratung-erziehung.de stellt schwerpunktmäßig Best Practise-Beispiele für Projekte zur Medienerziehung vor, zur Nachahmung und zum Selbermachen. Sie liefert Informationen und Tipps zur Elternarbeit, zum Jugendmedienschutz sowie Rezensionen zu geeigneter Spielesoftware für Vorschul- und Grundschulkinder oder zu ausgewählter Literatur für pädagogische Fachkräfte.