(openPR) 23-MEGAWATT-SOLARPARK DER NEW ENERGY INVEST GMBH / MUNICH ENERGY PARTNERS AG GEHT IN SPANIEN ANS NETZ
Der von der, zur Munich Energy Partners (MEP) Gruppe gehörenden, New Energy Invest GmbH (NEI) realisierte Solarpark in der spanischen Provinz Almería liefert seit letzter Woche Strom ins Netz des größten spanischen Energieversorgers Endesa. Gemessen an der nominalen Spitzenleistung von 23,2 Megawatt ist die imposante Anlage in den Bergen nahe der südspanischen Küste eine der größten weltweit. 140.000 Solarmodule werden nach Berechnungen pro Jahr über 35 Millionen Kilowattstunden an elektrischer Energie produzieren. Das entspricht dem jährlichen Verbrauch von rund 9.000 Standardhaushalten. Die CO2-Minderung durch die Erzeugung dieser Energiemenge aus Sonnenstrahlung wird jährlich über 30.000 Tonnen im Vergleich zur Stromproduktion aus fossilen Brennstoffen betragen.
Manuel Chaves González, Präsident von Andalusien, Spaniens bevölkerungsreichster und flächenmäßig zweitgrößter „Autonomen Gemeinschaft“ (vergleichbar mit den deutschen Bundesländern), ließ es sich nicht nehmen, die Anlage am 26. September höchstpersönlich einzuweihen. Chaves zeigte sich bei der Besichtigung beeindruckt von den Ausmaßen der Anlage und unterstrich im Rahmen der Feierlichkeiten die Bedeutung der Solarenergie für die Region: „Wir haben kein Öl und verfügen nur über wenige Gasvorkommen. Somit spielt die Solarenergie für unsere Region eine sehr wichtige Rolle.“ Nicht zu vergessen sei dabei, so der Politiker, auch die wichtige Stellung, welche die Solarenergie im Kampf gegen den Klimawandel einnehme.
Dabei kann sich der Präsident der Attraktivität seiner Region für die Energiegewinnung aus der Kraft der Sonne gewiss sein. Die „Solar-Karte“ Spaniens weist nicht umsonst ein deutliches Gefälle von Süden nach Norden auf. Der Standort der neu in Betrieb genommenen Anlage in „Lucainena de las Torres“ gehört zu den sonnigsten Plätzen in ganz Spanien.
Die Installation dieser Gesamtleistung in den Bergen stellte eine große Herausforderung dar. „Denn hierbei handelt es sich um einen eher untypischen Bauplatz für ein Solarkraftwerk dieser Größenordnung“, wie Robert Ratajczak, Gesellschafter der New Energy Invest wusste. Anlagen dieser Größenordnung würden in der Regel im flachen Gelände aufgeständert, erklärte der Manager, dem die Freude über die Fertigstellung anzumerken war. Dieses Projekt stellte für den Münchener Unternehmer und seinen Partner Konstantin Strasser, den CEO der MEPSOLAR, einen Kraftakt dar. Sie haben aufgehört zu zählen, wie oft sie im letzten Jahr nach Almería gereist waren, um Schritt für Schritt das Projekt voranzutreiben. Zur offiziellen Einweihung hatte der COO der MEPSOLAR, unter deren Dach die NEI mittlerweile firmiert, stellvertretend für alle am Projekt beteiligten einmal mehr den Weg nach Almería angetreten.
Nun blieb bei dem Besuch sogar etwas Zeit, das eigene Werk nicht ohne Stolz in Augenschein zu nehmen. Ein Hügel, nahe einer kleinen Finca, auf dem insgesamt 540 Hektar großen Grundstück bietet einen guten Überblick über die gesamte Anlage. Wie eine silbrig glänzende Decke schmiegen sich die vielen Tausend „Kacheln“ in die sanften Taleinschnitte. Der Großteil der Module ist an der Sonne zugewandten Südhängen in einem Winkel von 30 Grad zum Horizont in Reihen „fest aufgeständert.“ Die Aufstellung der Modulreihen erinnert ein wenig daran, wie auch Weinbauern ihre Reben anpflanzen würden. Eben genau dort, wo sie von der Sonne verwöhnt werden.
Doch alleine auf ihre Nase verließen sich die Projektentwickler der NEI bei der 150 Millionen Euro schweren „Anpflanzung“ nicht. Aufwändige Computersimulationen auf Basis eines digitalen Geländemodells waren nötig, um Wirtschaftlichkeitsberechnungen anzustellen und das Landschaftsprofil optimal auszunutzen. Und, wo es möglich war, auch zu optimieren: Während es den Bauherren nämlich gelang, den westlichen Teil der Anlage mit den ersten Bauabschnitten gut ins natürliche Profil zu integrieren, waren am etwas tiefer gelegenen, östlichen Ende, massive Erdbewegungen zu leisten. Dort, wo mittlerweile auch das eigens für das Kraftwerk errichtete Umspannwerk entstanden ist, musste „ein ganzer Berg abgetragen werden“, wie Ratajczak die umfangreichen und schwierigen Bauarbeiten gegen Ende treffend beschrieb. „38.000 Kubikmeter Erde wurden bewegt, Flächen planiert“, wusste Ratajczak und zeigte auf die modellierten Südhänge nahe des Umspannwerks, die vor den Erdarbeiten wohl noch zu viele Klüfte aufgewiesen hätten um die Solarmodule, wie gewünscht, elegant und energieeffizient installieren zu können.
In Richtung Osten verschwindet, von hier oben gut einzusehen, die „Linie“ am Horizont. Erst nach 35 Kilometern erreicht die Hochspannungsleitung ihr Ziel: Das öffentliche spanische Stromnetz. Erst als diese Anbindung gesichert war, konnte das Kraftwerk realisiert werden. Niemand plant eine Solaranlage dieser Größenordnung ohne Netzzugang. Ratajzcak erinnert sich an die heiße Bauphase, als Lastwagen an Lastwagen, beladen mit Hochseecontainern voller Solarmodule, die kleine verschlungene Bergstraße hinauf krochen. Erleichterung kommt bei dem Gedanken an den Truckerstreik in Spanien auf. Dieser legte im letzten Juni für mehr als eine Woche die Transporte aus dem Hochseehafen zur Baustelle lahm und bereitete den Unternehmern einiges Kopfzerbrechen. Schließlich wusste während des Ausstands niemand, wie lange die Trucks stehen würden.
Doch trotz Streik und der außergewöhnlichen Lage des Baugrundstücks gelang den beauftragten Generalunternehmern die Installation der Module in Rekordzeit. Die Arbeiten am dritten Bauabschnitt, einem Modulkomplex mit einer nominellen Spitzenleistung von rund 7,8 Megawatt, begannen erst am 25. Februar 2008. Nach nur vier Monaten konnte die Betriebsbereit-schaft gemeldet und die Anlage Ende Juni termingerecht an den Eigentümer, die australische Investmentbank Macquarie, übergeben werden. Zwei weitere Teilkomplexe gleicher Größenordnung (8,0 und 7,4 MWp) konnten nur vier Wochen später an den weiteren Investor, die Meinl International Power Ltd., übergeben werden.
„Doch stand das Projekt auch nach der Herstellung der Betriebsbereitschaft des Parks weiter unter Zeitdruck“, erklärte Joaqín Sánchez, der für die Koordination der Bauarbeiten vor Ort zuständige Techniker, am Rande der Feierlichkeiten. Schließlich galt es nun, die Kraft der Sonne auch anzuzapfen. Der Bau des Umspannwerks war, so der spanische Ingenieur, ein ebenso wichtiges wie spannendes Teilprojekt. „Denn kein anderer Bauabschnitt dieses Solarkraftwerks wurde in so kurzer Zeit fertig gestellt wie die Trafo-Station“, konstatierte Sánchez zufrieden. Bei der Einweihung konnte dann auch der Techniker entspannt auf seine Arbeit zurückblicken. Ob er sich zu Beginn der Planungen wohl hätte vorstellen können, welche Ausmaße der Solarpark nach Fertigstellung einmal annehmen würde? „Ganz ehrlich, nein,“ gestand Sánchez offen. 23 Megawatt Spitzenleistung bringen, wenn sie nicht nur auf dem Papier installiert sind, selbst die Profis noch ins Staunen.







