(openPR) Trotz der fortschreitenden Eintrübung der US-Konjunktur und der rückläufigen Wachstumserwartungen für Euroland bleibt die Europäische Zentralbank (EZB) fest bei ihrem Leitzins von 4,00%. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet hat diese Entscheidung am Donnerstag mit der hohen Inflationsrate und den gestiegenen Inflationserwartungen argumentiert und damit die Hoffnung auf eine Leitzinssenkung in den nächsten Monaten wieder gedämpft. Da gleichzeitig die US-Konjunkturdaten eine Rezession bestätigen, gehen die meisten Marktteilnehmer davon aus, dass die US-Notenbank (Fed) spätestens am 18. März die Leitzinsen um mindestens 0,50 Prozentpunkte senken wird. Die Zinsen am amerikanischen Anleihenmarkt haben diesen Schritt schon längst vorweggenommen. So liegen die Zinsen für zweijährige Staatsanleihen inzwischen bei unter 1,60% und die zehnjährigen Treasuries notieren bei rund 3,60%. Diese Bewegungen haben auch die Zinsen in Euroland leicht sinken lassen. Die klaren Aussagen der EZB zur Inflationseinschätzung bedeuten aber auch, dass die langfristigen Zinsen in Euroland keinen wirklichen Spielraum nach unten haben, so lange das Wachstum im erwarteten Rahmen bleibt. Für die USA haben die heutigen schwachen Zahlen zum Arbeitsmarkt klar bestätigt: Die Rezession ist schon seit Jahresbeginn da. Dies ist ein Bild, das vom Anleihenmarkt dort schon seit vielen Wochen vorweggenommen wird. In den nächsten Monaten wird daher die Spekulation darauf beginnen, wann sich die amerikanische Wirtschaft wieder fängt. Wir gehen daher auch davon aus, dass die Kapitalmarktzinsen in den USA nahe ihren Tiefständen sind und eher Korrekturen nach oben drohen.
Handlungsempfehlungen:
Wir bleiben daher auch bei unserer Empfehlung, die aktuellen Konditionen für die Absicherung über längere Laufzeiten zu nutzen. Selbst wenn die EZB im ersten Halbjahr die Leitzinsen etwas senken würde, bedeutet das keineswegs automatisch auch Zinsrückgänge bei den langfristigen Zinsbindungen. Die langfristigen Kapitalmarktzinsen bilden sich über Inflationserwartungen der Marktteilnehmer und nicht allein über die kurzfristige Geldmarktpolitik der Notenbank. Anschlussfinanzierern empfehlen wir, Tage mit Zinsausschlägen nach unten konsequent zur Absicherung zu nutzen. Die Zinsen für Forward-Darlehen sind bei vielen Anbietern immer noch günstig. Mit einer zunehmenden Steilheit der Zinskurve werden die Aufschläge jedoch ansteigen. Sicherheit wird dann teurer. Wir empfehlen weiterhin eine Tilgung von 2%, um in einem überschaubaren Zeitrahmen entschuldet zu sein.
Tendenz
kurzfristig: aufwärts
mittelfristig: seitwärts