(openPR) Pinneberg - Die Stimmung bei den Baumschulen im Norden ist positiv. "Für das abgeschlossene Wirtschaftsjahr können wir ein erfreuliches Fazit ziehen", berichtet Dr. Frank Schoppa vom Landesverband Schleswig-Holstein im Bund deutscher Baumschulen (BdB). "Der gute Absatz und eine bessere Ertragslage haben vielen Betrieben nach Jahren, in denen sie stark unter Druck gestanden hatten, endlich wieder etwas Luft verschafft." Zuversichtlich präsentieren sich die Baumschulen daher auch Ende Januar zur Leitmesse der Grünen Branche, der Internationalen Pflanzenmesse (IPM) in Essen. Das Motto dieses Jahr lautet: "Die grüne Kompetenz Europas".
Guter Absatz und bessere Ertragslage
Für den BdB-Landesverband und seine Mitgliedsbetriebe war 2007 ein ereignisreiches Jahr. "Das Highlight stellte unser 100-jähriges Jubiläum dar, das wir im Spätsommer mit einem großen Empfang und anschließender Ballnacht gebührend begingen. Wirtschaftlich gesehen standen natürlich der gute Absatz, ein lebhafter Umsatz und endlich leicht steigende Preise im Vordergrund", führt Schoppa aus. Bei der Pflanzenproduktion spielte 2007 das Wetter wieder eine wichtige Rolle; so mussten alle Produktgruppen witterungsbedingte Einbußen hinnehmen. Nach der großen Hitze und Trockenheit im Frühjahr führte der extrem nasse und sonnenarme Sommer in einigen Bereichen zu Ertragsausfällen oder sogar zu Totalverlusten. Kurz- und mittelfristig wird es daher in einzelnen Sortimenten zu Engpässen kommen. "Durch die extremen Wetterbedingungen mussten unsere Betriebe bei Düngung und Pflanzenschutz alle Register ziehen und haben so trotz der widrigen Umstände gute bis sehr gute Qualitäten erzielen können", so der Landesgeschäftsführer.
Ausblick 2008: Positiver Trend, aber große Herausforderungen
"Der Markt ist zwar weiterhin hart umkämpft, die einsetzenden Verknappungen in zahlreichen Sparten führen jedoch dort zu stabilen oder sogar anziehenden Preisen, die auch dringend benötigt werden", erläutert Schoppa. Langsam, aber sicher mache sich neuer Optimismus breit. "Die konjunkturelle Trendwende, ein besseres Konsumverhalten und ein wiedererwachtes Qualitätsbewusstsein der Verbraucher scheinen bei den Baumschulen anzukommen." Eine weitere Marktberuhigung sei daher zu erwarten. Herausforderungen bleiben die hohen Energiekosten und zunehmend der Klimawandel. "Wir müssen uns in Zukunft verstärkt auf Extremwetterlagen wie die Starkniederschläge im vergangenen Sommer einrichten." Ein leidiges Thema stellt nach wie vor die gängige Praxis bei Ausschreibungen dar, die sich in einem Preiskampf mit Qualitätsverfall äußert. "Mit einem neuen Verfahren zur Qualitätskontrolle von Gehölzen auf der Baustelle versuchen wir hier gegenzusteuern", merkt der Baumschulvertreter an. Das von seinem Landesverband initiierte Verfahren ist 2007 erfolgreich angelaufen.
Mit Kompetenz für einen gerechten Binnenmarkt
Auch das Grüne Kompetenzzentrum Ellerhoop-Thiensen im Kreis Pinneberg setzt deutlich Zeichen im Markt. "Als Schaltzentrale aller gartenbaulichen Aktivitäten – wie Ausbildung, Fort- und Weiterbildung, Versuchswesen, Beratung, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit – ist es mehr als ein Aushängeschild der Grünen Branche Schleswig-Holsteins und Hamburgs", betont Schoppa. "Durch unsere räumliche Nähe profitieren wir alle vom fruchtbaren Austausch zwischen Forschung, Beratung und Produktion." Von Ellerhoop-Thiensen geht überdies ein Signal an die Politik in Europa – für einen Binnenmarkt mit gleichen Bedingungen. "Für einen fairen Wettbewerb ist bislang die längst überfällige Harmonisierung ausgeblieben. Die verschafft unseren Mitbewerbern im europäischen Ausland noch einen Vorteil."
Bewusstsein für Grün – Klimaschutz mit Baumquote
Darüber hinaus setzt sich der Landesverband für ein gesteigertes 'Grünes Bewusstsein' in der Bevölkerung ein und fordert vor allem ein stärkeres Engagement der Städte und Kommunen für öffentliches Grün. Unter dem Motto "Mehr Bäume braucht das Land!" versucht der Verband die nachhaltige Wirkung von Grün und der Baumschulen im fortschreitenden Klimawandel deutlich zu machen. Sichtbares Zeichen der Kampagne ist die Forderung nach einer Quote für Grün bei öffentlichen Bauprojekten, ähnlich der gesetzlichen Verpflichtung zu 'Kunst am Bau'. Schoppa: "Es kann doch nicht sein, dass fast alle Investitionen in Beton, Glas und Asphalt gehen. Auf den positiven Einfluss von Bäumen für den Menschen und die Umwelt können wir nicht verzichten. Grün ist Leben!" Der Beitrag von Qualitätspflanzen zur Verbesserung des urbanen Mikroklimas – zum Beispiel in der natürlichen Reduzierung von Feinstaub und Kohlendioxid – sei enorm. Durch die Intensivierung der Forschung in spezielle resistente und tolerante Sorten für den innerstädtischen Raum arbeitet die schleswig-holsteinische Baumschulwirtschaft mit an einer ökologischen Zukunft. Richtungsweisend ist hier die Tätigkeit des Kompetenzzentrums in Ellerhoop-Thiensen. "Durch umweltschonenden Anbau – etwa mit geschlossenen Wasserkreisläufen oder integriertem Pflanzenschutz – und ein breites Spektrum an Pflanzenarten und -sorten setzen die Baumschulen die Erkenntnisse der Forschung seit Langem in der Praxis um", ergänzt der Verbandsgeschäftsführer.
Engagement zur ersten Landesgartenschau
Groß ist auch der Einsatz der Baumschulbetriebe für die erste Landesgartenschau in Schleswig-Holstein. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. "Gemeinsam mit der gesamten Gartenbaubranche wollen wir den anvisierten 600.000 Besuchern zeigen, was 'Grün' alles kann", unterstreicht Schoppa. Die Baumschulen stellen Pflanzen für die Themengärten, gestalten und sponsern neben dem Rosengarten Rhododendron-, Strauch- und andere Gehölzpflanzungen. Unter dem Motto "Der Norden blüht auf" findet die Landesgartenschau von April bis Oktober 2008 in Schleswig statt. Für 2011 ist bereits die zweite Landesgartenschau in Norderstedt geplant.











