(openPR) München im September 2007 - Weit verbreitet: Spätestens mit 70 Jahren leidet jeder zweite Bundesbürger unter Osteoporose – Frauen häufiger als Männer. Oft beginnt die Erkrankung jedoch schon im mittleren Alter und verläuft schleichend. Viele bemerken den Knochenschwund erst, wenn unerklärliche Brüche auftreten. „Nicht nur Knochen brechen durch den zunehmenden Substanzverlust, auch Wirbelkörper werden durch Osteoporose porös und sacken in schweren Fällen sogar in sich zusammen – zumeist verbunden mit starken Rückenschmerzen“, erklärt Dr. med. Reinhard Schneiderhan, Orthopäde und Wirbelsäulenspezialist aus der gleichnamigen Praxisklinik in München. Mithilfe moderner Therapien stabilisieren Mediziner heutzutage osteoporosebedingte Wirbeleinbrüche patientenschonend und minimalinvasiv.
Zement gegen die Schmerzen
Als Auslöser für Osteoporose gelten Störungen im Calciumstoffwechsel der Knochen. Folge: Skelettknochen im gesamten Körper werden zunehmend porös, da die Knochendichte sinkt. Als Effekt verformen sich Wirbelkörper. Dabei entstehen Zugkräfte an der Knochenhaut, was für dauerhafte und oftmals sehr starke Schmerzen sorgt. Medikamente gegen Osteoporose halten den Knochenschwund zwar auf, machen jedoch bereits erfolgte Veränderungen an der Wirbelsäule nicht mehr rückgängig. „Inzwischen stehen aber verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, um Patienten mit geschädigten Wirbeln zu helfen“, weiß Wirbelsäulenexperte Dr. Schneiderhan. Kyphoplastie und Vertebroplastie heißen die minimalinvasiven Methoden, die ohne offene Operationen und Vollnarkose auskommen. Bei der Vertebroplastie führen Mediziner unter Bildwandlerkontrolle eine dünne Nadel in den Wirbelkörper und spritzen flüssigen Knochenzement ein. Innerhalb weniger Stunden härtet der Zement aus und stabilisiert fortan den Wirbel.
Aufrichten mittels Ballon
Besteht bereits eine Deformation eines oder mehrerer Wirbel, schafft die sogenannte Kyphoplastie Abhilfe. Hier erfolgt vor dem Einspritzen des Knochenzements das Aufrichten des Wirbelkörpers in seine ursprüngliche Form. Mithilfe eines Ballons, der durch die Punktionsnadel in den Wirbel eingeführt wird und der sich unter Druck mit Flüssigkeit aufbläht, richten Ärzte den geschädigten Wirbelkörper wieder auf. Nach Entfernen des Ballons bleibt ein Hohlraum bestehen, der anschließend mit Knochenzement aufgefüllt wird. „Patienten spüren in der Regel unmittelbar nach dem Eingriff eine deutliche Verminderung des Schmerzes“, beschreibt Dr. Schneiderhan den Effekt der Behandlung. Vorteile für Patienten: Schonender Eingriff ohne große Schnitte und in Lokalanästhesie. Außerdem erfordert die Behandlung nur einen kurzen stationären Aufenthalt. Wieder zu Hause, können Patienten alle alltäglichen Tätigkeiten sofort wieder aufnehmen – lediglich schwere Lasten sollten sie noch für sechs Wochen nicht tragen. Auch schwimmen und Rad fahren dürfen Behandelte sofort, alle anderen Sportarten sollten erst nach sechs Wochen wieder ausgeübt werden. Als Nachbehandlung empfiehlt sich zudem speziell abgestimmte Krankengymnastik, um die Wirbelsäule über Muskelkraft zu entlasten. „Vertebroplastie und Kyphoplastie lindern den Schmerz effektiv, stellen aber dennoch keinen Ersatz für traditionelle Osteoporose-Behandlung, zum Beispiel mit Bisphosphonaten, dar. Patienten sollten also auch nach einer erfolgreichen Schmerztherapie die konservative Behandlung weiterhin fortsetzen“, erläutert Dr. Schneiderhan.
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