(openPR) Die Hauptschule an der Kapitelwiese in Essen-Stoppenberg macht beim Thema „Berufswahlvorbereitung“ Nägel mit Köpfen und lässt die Schüler praktisch und realitätsnah erfahren, was es heißt, auf einer Baustelle sein Geld zu verdienen: Mehr als 40 Schüler der Jahrgangsstufen 7 bis 9 sind seit nunmehr einem Jahr damit beschäftigt, auf dem Schulgelände unter professioneller Anleitung ein Haus zu errichten. Dieses soll dann nach der Fertigstellung als Schülerwerkstatt dienen.
Die Bodenplatte für das Fundament wurde noch kurz vor den Sommerferien gegossen und seit Beginn des neuen Schuljahres steht nun zunächst einmal das Mauern auf dem Stundenplan: Spätestens in fünf Monaten, so das Ziel, sollen die Wände stehen. Gemeinsam mit der Agentur für Arbeit und dem Projekt „Schule-Wirtschaft-Arbeitsmarkt“ wurde das Werkstattgebäude im Rahmen der Berufswahlvorbereitung geplant - ausgeführt werden die Arbeiten von zahlreichen Fachbetrieben sowie der Altenessener Handwerker Initiative e.V.. Natürlich weitestgehend unter aktiver Beteiligung der Schüler, die auf diese Weise wertvolle Erfahrungen in den verschiedensten Handwerken sammeln können. Und genau die fehlen den Jugendlichen oft genug, wie Sanitär- und Heizungsbauer Martin van Beek erklärt: „Unser Berufsbild hat bei den Schulabgängern ein Imageproblem, zudem wird es in der Vielfalt seiner Möglichkeiten oftmals unterschätzt. Diese Vorurteile lassen sich im Rahmen eines solchen Projektes wunderbar ausräumen.“
Die Schüler erweisen sich als motiviert und engagiert, fühlen sich ernst- und in die Verantwortung genommen. Bauleiter Josef Dominik von der AHI sowie Schulleiter Alfred Schwanke schwärmen unisono vom Zusammenspiel zwischen den professionellen Bauarbeitern und den jungen „Amateuren“: „Es wird gemeinsam angepackt, man hilft sich gegenseitig und die Schüler haben Spaß an dieser alternativen Form des Unterrichts.“
Mit dem Bau des Werkstattgebäudes realisiert die Hauptschule an der Kapitelwiese bereits das zweite berufswahlvorbereitende Großprojekt: Die Schülerfirma „Bistro“ - ebenfalls in Kooperation mit Schule-Wirtschaft-Arbeitsmarkt entstanden - läuft seit zwei Jahren mit großem Erfolg. Auch hier wurde - finanziert durch BP- und Sparkassenstiftung sowie durch Fördermittel der Bezirksvertretung - eine komplette, professionelle Schulküche gebaut und eingerichtet, seitdem wird unter dem Motto „Schüler kochen für Schüler“ zwei Mal in der Woche gesundes Essen angeboten. Das Bistro wird von den Schülern in eigener Verantwortung betrieben, sämtliche berufspraktischen Abläufe, wie sie in der Gastronomie üblich sind, werden hier von A-Z abgebildet. Und genau so soll es auch beim Werkstattgebäude laufen. Das Projektziel? „Berufe praktisch erfahren und so möglichst vielen Schülern einen Weg in das Berufsleben zu ebnen“, bringt es Udo Glantschnig, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit, griffig auf den Punkt.
Projekt "Schule-Wirtschaft-Arbeitsmarkt"
c/o Thomas Mikoteit
Agentur für Arbeit Essen
Berliner Platz 10
45127 Essen
Telefon: 0201/181 - 3000
Telefax: 0201/181 - 2121
E-Mail:
und
Projekt "Schule-Wirtschaft-Arbeitsmarkt"
Marc Steinert
c/o Jugendhilfe Essen gGmbH
Palmbuschweg 7 - 9
45326 Essen
Telefon: 0201 - 834 69 51
Telefax: 0201 - 834 69 60
Das Projekt:
Schule – Wirtschaft – Arbeitsmarkt
Der Startschuss zur Zusammenarbeit zwischen der Agentur für Arbeit Essen und dem Schulamt für die Stadt Essen, die damit als Initiatoren des Projekts „Schule – Wirtschaft – Arbeitsmarkt" fungieren, fiel im Jahre 1998. Das Ziel des Projektes „Schule – Wirtschaft – Arbeitsmarkt“ besteht darin, neue Wege in der Berufswahlorientierung einzuschlagen, in dem Verbindungen zwischen Schulen und Unternehmen geknüpft werden. Dies geschieht in der Praxis durch die gemeinsame Planung von Schülerprojekten.
Betriebe, Unternehmen und Institutionen stellen ihr Know-How, Mitarbeiter und Auszubildende zur Verfügung, um dann gemeinsam mit Lehrern und Schülern ein zuvor bereits fest umrissenes Projekt zu realisieren. Es existieren inzwischen gut 90 Partnerschaften zwischen Essener Unternehmen und Schulen. Die Aufgabe des Projektleiters Thomas Mikoteit (Agentur für Arbeit Essen) und dem Projektkoordinator Marc Steinert (Jugendberufshilfe Essen e.V.) besteht darin, Kontakte zwischen den Kooperationspartnern herzustellen, die Projektentwicklung zu begleiten und mit dem Schulamt, der Arbeitsagentur sowie den Vertretern der Wirtschaft abzustimmen.









