(openPR) Um den Euro und den Dollar brauche sich keiner Sorge zu machen. Der Vorstandssprecher der Commerzbank, Klaus-Peter Müller, bekräftigt Stabilität des Euros und die feste Stellung des Dollars als Leitwährung für die Weltwirtschaft. Auf Einladung der Steuben-Schurz-Gesellschaft sprach Klaus-Peter Müller, der auch seit 2005 Präsident des Bundesverbands deutscher Banken ist, über „Stabile und leistungsstarke Finanzmärkte als gemeinsame transatlantische Aufgabe“.
Klaus-Peter Müller nutzte den Anlass zu einem persönlichen Rückblick auf die Beziehungen Deutschlands zu Amerika. Sie seien bestimmt gewesen von hilfreichem Aufbau bis zur entscheidenden Rolle des damaligen Präsidenten George Bush während der dramatischen Phase der Wiedervereinigung. Auch sein Werdegang - so sei New York für mehrere Jahre sein Wohnort gewesen und Geburtsort seiner Tochter - sei immer eng mit Kultur und Lebenswelt der Amerikaner verbunden gewesen. Besonders schmerze ihn bei jedem seiner häufigen Besuche in seinem New Yorker Büro der Blick auf den in unmittelbarer Nachbarschaft liegenden Ground Zero. Doch müsse an mancher Entscheidung der USA nach dem Trauma des 11. September 2001 Kritik erlaubt sein, denn es sei Kritik unter Freunden mit dem Ziel, Lösungen zu finden. Ein hervorragender Weg seien persönliche Begegnungen und regelmäßiger Dialog, wie es die Steuben-Schurz-Gesellschaft zu ihren primären Aufgaben gemacht habe.
In der Finanzpolitik bekräftigte Müller sodann seine Einschätzung, dass der Euro stabiler sei als es die Deutsche Mark jemals gewesen war. Der größte Erfolg in der europäischen Nachkriegsgeschichte sei für ihn deshalb nach den Römischen Verträgen die Einführung des Euro gewesen. Auch um den Dollar als Leitwährung der Welt müsse sich trotz dessen leichter Schwächung niemand Sorge machen. Er bleibe die Leitwährung, nach der sich auch die Währungen der aufstrebenden Wirtschaftsmächte im asiatischen Raum richten müssten.
Im Dialog zwischen den Finanzhütern in Europa und den USA wünsche er sich von der amerikanischen Seite allerdings eine höhere Sparquote. Während in den USA die Sparquote nur 2-3% betrage, sei sie in Großbritannien 5-6% und in Deutschland etwa 11%. In Deutschland sei denn auch noch Spielraum für eine etwas geringere Sparquote zum Vorteil der Wirtschaft, weil eine Verringerung schon um 1% die Kaufkraft der Wirtschaft um etwa 15 Milliarden Euro erhöhen würde.
Müller ging auch auf die vor allem zwischen Deutschland und den USA kontrovers geführte Diskussion um die Hedge-Fonds-Initiative der Bundesregierung ein. Auch an dieser Stelle sprach er sich nochmals deutlich für mehr Transparenz im Hedge-Fonds-Handel aus. Allein schon die auch ihm nicht vorstellbare Summe von 2000 Milliarden Dollar, die in etwa 9000 vor allem transatlantischen Unternehmen des Handels mit Hedge-Fonds steckten, sei Verpflichtung zu mehr Transparenz und ein Beitrag zu größerer Stabilität auf den internationalen Finanz- und Börsenmärkten.
Der Präsident der Hochschule, Prof. Udo Steffens sowie Dekan Prof. Thomas Heimer waren sich mit der Präsidentin der Steuben-Schurz-Gesellschaft, Dr. Ingrid Gräfin zu Solms-Wildenfels, einig, dass es eine glückliche Wahl war, die Veranstaltung in den Räumen der Frankfurt School of Finance and Management stattfinden zu lassen. Zunächst auch deshalb, weil an der Hochschule seit Januar dieses Jahres Klaus-Peter Müller als Honorarprofessor Vorlesungen hält. Besonders aber sei die Hochschule ein Ort für die Ausbildung der Studenten mit transatlantischen Perspektiven und Chancen für die berufliche Karriere an führenden Finanzplätzen (scha).