(openPR) Mainz, 27. 06.2007 - Die Deutsche Vereinigung für Sozialarbeit veranstaltet am 18. und 19. Oktober im Kurfürstlichen Schloss in Mainz ihren traditionellen DVSG-Bundeskongress – Sozialarbeit im Gesundheitswesen unter dem Titel „Ökonomisierung als Herausforderung“. Schirmherrin der Veranstaltung ist Bundesministerin für Gesundheit, Ulla Schmidt. Bei der bundesweit größten Tagung für Fachkräfte aus Praxis und Wissenschaft stehen die künfti-gen Entwicklungen im Gesundheitswesen und die Lösungsansätze der professionellen So-zialen Arbeit im Mittelpunkt. Die Bedeutung der Sozialarbeit im Gesundheitswesen, sowohl in ökonomischer als auch qualitativer Hinsicht, wird im Gesundheitswesen der Zukunft zu-nehmen und ist für eine effektive und humane Entwicklung unverzichtbar.
Auch nach Inkrafttreten des GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetzes sind die Reformbestrebungen im Gesundheitswesen nicht abgeschlossen. Veränderungen sind in allen Bereichen wahrzuneh-men. Im Mittelpunkt der Neuausrichtung im Gesundheits- und Sozialbereich stehen schon seit Jah-ren verstärkt wirtschaftliche Aspekte. Daneben sind die rechtliche Verankerung von Chancen-gleichheit und die verstärkte Partizipation der Bürger an der Gestaltung der sozialen Sicherungs-systeme politisch gewollt. Aktive und informierte Patienten treten für ihre eigenen Belange als "Ex-perten in eigener Sache" ein und sollen selbstständig Entscheidungen für ihr weiteres Leben mit einer Behinderung oder chronischen Krankheit treffen oder bewusst mit dem bevorstehenden Le-bensende umgehen.
Gerade vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung mit der Zunahme älterer Menschen und der Veränderung des Krankheitsspektrums hin zu chronischen Erkrankungen treten psycho-soziale Beratung und Begleitung verstärkt gleichrangig neben medizinische und therapeutische Leistungen oder stehen häufig gerade im Fokus der erfolgversprechenden Strategien mit Krank-heiten und Krankheitsfolgen umzugehen. Professionelle Soziale Arbeit unterstützt und stärkt be-troffene Menschen und ihre Angehörigen. Sie ist in allen gesundheitsbezogenen Arbeitsfeldern tätig, leistet notwendige Vernetzungsarbeit an den Schnittstellen innerhalb des Gesundheitswe-sens sowie an den Schnittstellen zwischen Gesundheits- und Sozialwesen und trägt so wesentlich zur effektiven Gestaltung des Gesundheitswesens bei.
Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung wird Thomas Gebauer von medico international, Frank-furt, über das Konzept der Sozialen Infrastruktur sprechen und eine alternative Idee zur Finanzie-rung von Gesundheits- und Sozialleistungen in die Diskussion einbringen. Im Anschluss daran sollen in einer Podiumsdiskussion unter Beteiligung des Plenums eine erste Bilanz gezogen wer-den, welche Antworten die Entwicklung im Gesundheitswesen mit der zunehmenden Ökonomisie-rung erfordert und wie sich unterschiedliche Partner diesen Herausforderungen stellen werden. Sibylle Kraus, die im DVSG-Vorstand für Gesundheits- und Sozialpolitik verantwortlich zeichnet, wird an dieser Stelle die Lösungsansätze und Positionen der Sozialarbeit im Gesundheitswesen in die Diskussion einbringen.
Zum Abschluss des Kongresses stellt Prof. Dr. Georg Marckmann von der Universität Tübingen, Institut für Ethik und Geschichte in der Medizin, in seinem Vortrag die Frage, inwieweit das Ge-sundheitswesen und Soziale Gerechtigkeit vereinbar sind.
An beiden Tagen des Kongresses werden jeweils sechs thematische Foren aktuelle Themen-komplexe aus der Sozialarbeit im Gesundheitswesen vertiefend behandelt. Insbesondere wird in den Foren unter dem Blickwinkel des Schwerpunktthemas Lösungsansätze für die tägliche Pra-xis vorgestellt, entwickelt und diskutiert. Dabei sollen auch konsensfähige Positionen der Sozia-len Arbeit gefunden werden.
Foren am 18. Oktober, 14.30 – 17.30 Uhr:
Forum 1: Recht und Billig? – Ethische und ökonomische Anforderungen an Soziale Arbeit im Gesundheitswesen
Forum 2: Förderung von Chancengleichheit durch Partizipation
Forum 3: Neue Organisationsformen – Soziale Arbeit als Dienstleistung
Forum 4: Case Management – ein Konzept zwischen fachlichen Anforderungen und öko-nomischen Erwartungen
Forum 5: Versorgungssteuerung im Gesundheitswesen – Aufgabe für Soziale Arbeit?
Forum 6: Soziale Arbeit im Krankenhaus heute und morgen
Foren am 19. Oktober, 09.30 – 12.30 Uhr
Forum 7: Modelle der Integrierten Versorgung in psychiatrischen Arbeitsfeldern
Forum 8: Einzeln sind wir gut – Gemeinsam unwiderstehlich!
Forum 9: Forschung in der Sozialen Arbeit
Forum 10: Perspektiven der Rehabilitation und Teilhabe im Gesundheitswesen der Zukunft
Forum 11: Soziale Arbeit in der Geriatrie im Spannungsfeld der Ökonomisierung
Forum 12: Mobile Rehabilitation – Innovatives Angebot mit Zukunft
Das ausführliche Kongressprogramm ist bei der DVSG-Bundesgeschäftsstelle, Tel: 0 61 31 / 22 24 22, Email:
