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Undifferenzierte Sichtweise

12.06.200723:08 UhrGesundheit & Medizin

(openPR) DER SPIEGEL 24/2007: Prof. Karl Lauterbach, SPD, kritisiert Doppelte Facharztschiene in neuem Buch „Zweiklassenstaat“, Rowohlt Verlag, Verkauf ab 14. Juni 2007

München, 11. Juni 2007 – Die in DER SPIEGEL von Prof. Karl Lauterbach aufgestellten Behauptung, in Deutschland sind die niedergelassenen Fachärzte überflüssig, ist falsch. Tatsächlich liegt in Deutschland die Zahl der Fachärzte in Klinik und Praxis im internationalen Vergleich mit 1,6 Fachärzten pro 1.000 Einwohner nur im Mittelfeld. Würde man auf die niedergelassenen Fachärzte verzichten, so wie es Prof. Karl Lauterbach in DER SPIEGEL fordert (S. 92), stünden für die fachärztliche Versorgung der Patienten nur noch 0,9 Klinikfachärzte pro 1.000 Einwohner zur Verfügung (Quelle: IGES-Pressemitteilung 18. April 2007, unter: www.deutscher-facharztverband.de). „Die fachärztliche Versorgung würde damit in Deutschland nicht mehr existieren. Damit würde Deutschland auf das Niveau eines Schwellenlandes rutschen, in denen die fachärztliche Versorgung praktisch nicht vorhanden ist. Das Argument der ‚Doppelten Facharztschiene’ von Prof. Lauterbach ist schlicht falsch und führt gesundheitspolitisch in die Irre“, kritisiert Thomas Scharmann, Bundesvorsitzender des Deutschen Facharztverbandes, die These von Prof. Karl Lauterbach (DER SPIEGEL „Unsere Gegner sind die Patienten“, 24/2007, S. 86 – S. 95). Die These der ‚Doppelten Facharztschiene’ behauptet die doppelte und damit überflüssige Vorhaltung der Fachärzte im ambulanten Sektor.



Scharmann bezieht sich in seiner Argumentation auf das IGES/Rürup „Gutachten zur Entwicklung fachärztlicher Leistungen im deutschen Gesundheitswesen“. Das Gutachten, das am 18. April 2007 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, hat die These der ‚Doppelten Facharztschiene’ endgültig widerlegt. Der DFV-Vorsitzende Scharmann: „Das Gutachten belegt, dass es in Deutschland eindeutig nicht zu viele niedergelassene Fachärzte gibt.“ Das Gutachten wurde vom Institut für Gesundheits- und Sozialforschung (IGES, Berlin) in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Bert Rürup erstellt (Informationen zum Gutachten unter: www.deutscher-facharztverband.de).

Lauterbach setzt einseitig auf das Krankenhaus
Prof. Lauterbach setzt in DER SPIEGEL einseitig auf das Krankenhaus. Er vergisst dabei, dass die Kliniken weder personell noch finanziell in der Lage sind, die niedergelassenen Fachärzte zu ersetzen. Auch würden immer mehr Leistungen aus der Klinik zu den niedergelassenen Fachärzten verlagert (s. IGES/Rürup Gutachten). Der Deutsche Facharztverband (DFV) fordert daher den fairen Wettbewerb zwischen Klinik und niedergelassenen Fachärzten.

Dass es im deutschen Gesundheitssystem die von Prof. Lauterbach behaupteten Effizienzreserven gibt, sieht auch der DFV. Auch das IGES/Rürup Gutachten macht Effizienzreserven zu einem Hauptthema. Nur, so Prof. Bert Rürup, Vorsitzender des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, lägen diese kaum in der fachärztlichen Versorgung durch niedergelassene Ärzte: Weder sei ein übermäßiger Ressourcenverbrauch für die ärztliche Versorgung in Deutschland feststellbar, noch fänden sich Belege für eine Überversorgung mit niedergelassenen Fachärzten. Die eigentliche Fehlsteuerung stelle dagegen die Sektorengrenze zwischen stationär und ambulant dar. Effizienzreserven ließen sich daher am ehesten durch das Einreißen der Mauer zwischen dem stationären und ambulanten Sektor unter der Bedingung gleicher Honorierung erschließen, so Prof. Rürup.

Die Ausgangsposition sieht der DFV dabei als sehr gut für die niedergelassenen Fachärzte: Es steht außer Frage, dass sich die Mehrheit der Patienten durch die niedergelassenen Fachärzte gut versorgt sieht.

Nicht repräsentativ für Deutschlands Fachärzte
Prof. Lauterbach zitiert am Ende des SPIEGEL Beitrags Ärzte, die mit Verachtung über Kassenpatienten schreiben. „Solche Meinungsäußerungen sind für Deutschlands Fachärzte nicht hinnehmbar! Sie sind für das Handeln und Denken der niedergelassenen Fachärzte und ihrer fachärztlichen Berufsverbände in keiner Weise repräsentativ“, bezieht Thomas Scharmann Stellung. Es ist, so der DFV, bedauerlich, dass solche Einzelmeinungen das Bild der niedergelassenen Fachärzteschaft in der Öffentlichkeit verzerren. „Die Fachärzte in Deutschland haben diese Negativschlagzeilen nicht verdient“, erklärt DFV Vorsitzender Thomas Scharmann.

Belegexemplar an die Redaktion erbeten

Verantwortlich: Dr. med. Thomas Scharmann – Bundesvorsitzender DFV, München
Redaktion: JSpress - Joachim Stier

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