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Trotz billigem Rohöl: Spritpreise steigen im November deutlich an

01.12.202512:29 UhrTourismus, Auto & Verkehr
Bild: Trotz billigem Rohöl:  Spritpreise steigen im November deutlich an
Städteranking der Spritkosten für November 2025. (© infoRoad GmbH / Clever Tanken)
Städteranking der Spritkosten für November 2025. (© infoRoad GmbH / Clever Tanken)

(openPR)

  • Auswertung von Clever Tanken: Super E10 rund 1 Cent, Diesel rund 5 Cent teurer als im Oktober
  • Super E10 im November am günstigsten in Berlin, Bonn und Bochum
  • Super E10 im November am teuersten in Frankfurt am Main, Hannover und München
  • Diesel im November am günstigsten in Bochum, Duisburg und Bonn
  • Diesel im November am teuersten in München, Leipzig und Hannover

Nürnberg, 1. Dezember 2025. Obwohl die Rohölpreise im November im Durchschnitt so niedrig waren wie seit Juni nicht mehr, sind die Kraftstoffpreise dennoch gestiegen. Wie die aktuelle Auswertung des Verbraucherinformationsdienstes Clever Tanken zeigt, kostete ein Liter Super E10 im bundesweiten Durchschnitt rund 1,6762 Euro. Das waren rund 1 Cent mehr als im Oktober. Ein Liter Diesel kostete rund 1,6347 Euro und damit etwa 5 Cent mehr als im Vormonat.

„Bei der Preisbildung von Kraftstoffen spielt Rohöl eine entscheidende Rolle. Daher bewegen sich die Preise an den Zapfsäulen – wenn auch mit einer gewissen Verzögerung – häufig relativ parallel zu den Preisen an den Rohölbörsen. Im November war das jedoch nicht der Fall“, sagt Steffen Bock, Gründer und Geschäftsführer von Clever Tanken. „Obwohl sich der Preis der für Deutschland wichtigen Nordseesorte Brent mit rund 62 bis 65 US-Dollar pro Barrel (159 Liter) in einem stabilen und engen Rahmen bewegte, stiegen die Preise für Super E10 und Diesel im Monatsverlauf Woche für Woche an und fielen erst gegen Monatsende leicht.“

Im Jahresvergleich zeigen sich ebenfalls Aufschläge: Super E10 lag im vergangenen Monat rund 3 Cent über dem Niveau von November 2024, als der Liter im bundesweiten Schnitt 1,6511 Euro gekostet hatte. Diesel verteuerte sich um etwa 5 Cent gegenüber dem Vorjahreswert von 1,5819 Euro je Liter.

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Preisspanne schrumpft: Diesel nähert sich Benzin deutlich an

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Im November betrug die Preisdifferenz zwischen Super E10 und Diesel nur noch etwa 4,15 Cent pro Liter. Damit schrumpfte der Abstand zwischen den beiden Kraftstoffsorten deutlich. Im Oktober hatte dieser noch bei rund 7,92 Cent gelegen. Dies entspricht im November einer Verringerung um etwa 3,77 Cent zulasten des Diesels.

Doch warum ist Diesel trotz der Steuerdifferenz von rund 20 Cent aktuell nur geringfügig günstiger als Benzin? Steffen Bock führt dies vor allem auf die hohe Heizölnachfrage im Winter zurück. Da Diesel und Heizöl nahezu identische Produkte sind, steigt in der Regel der Dieselpreis, wenn die Heizölnachfrage hoch ist.

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Die günstigsten und teuersten Tanktage im November

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Im November kostete der Liter Super E10 mit 1,6660 Euro am Samstag, dem 29. November, im bundesweiten Durchschnitt am wenigsten. Diesel war an gleich drei Tagen am günstigsten. So kostete der Liter am Samstag, dem 1. November, am Montag, dem 3. November, und am Dienstag, dem 4. November, jeweils 1,6060 Euro und damit im Monatsdurchschnitt am wenigsten.

Am teuersten war Super E10 hingegen am Sonntag, dem 16. November, mit 1,6920 Euro pro Liter. Diesel war am Freitag, dem 21. November, mit 1,6670 Euro pro Liter am teuersten.

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Städteranking: Super E10 in Berlin am günstigsten

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Im monatlichen Preisranking von Clever Tanken belegte Berlin im November unter den 20 größten deutschen Städten Platz eins in der Kategorie der günstigsten Super-E10-Tankstädte. Im Monatsdurchschnitt kostete der Liter dort 1,6365 Euro. Wie schon im Oktober belegten Bonn (1,6469 Euro) und Bochum (1,6479 Euro) die Plätze zwei und drei.

Die teuerste Super-E10-Tankstadt war im vergangenen Monat hingegen Frankfurt am Main. Dort kostete der Liter im Durchschnitt 1,6959 Euro. Platz zwei erreichte Hannover mit 1,6910 Euro. Damit ist die niedersächsische Landeshauptstadt in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal unter den Top drei in dieser Kategorie. Auf dem dritten Platz folgte München mit 1,6857 Euro. Vier Tankfüllungen à 60 Liter Super E10 kosteten im teuren Frankfurt am Main im Durchschnitt rund 407,02 Euro und damit etwa 14,26 Euro mehr als im günstigen Berlin.

In der Kategorie der günstigsten Diesel-Tankstädte belegte Bochum mit 1,6062 Euro im November die Poleposition. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Duisburg (1,6064 Euro) und Bonn (1,6069 Euro). Damit ist Bonn zum siebten Mal in Folge unter den Top drei in dieser Kategorie.

In der Kategorie der teuersten Diesel-Tankstädte belegten München (1,6584 Euro), Leipzig (1,6576 Euro) und Hannover (1,6489 Euro) die ersten drei Plätze. Leipzig zählt somit seit zwölf Monaten ohne Unterbrechung zu den drei teuersten Dieselstandorten unter den 20 größten Städten Deutschlands – davon stand die Stadt zehnmal an der Spitze.

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Gründe für die Preisentwicklung im November

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Im November wurde der Rohölmarkt von zwei gegensätzlichen Kräften geprägt, die in Summe zu einem Seitwärtsmarkt führten. Preisdämpfend wirkten vor allem anhaltende Sorgen vor einem Überangebot: Das Ölkartell OPEC+ hatte erneut eine Ausweitung der Förderung zum Jahresende angekündigt. Darüber hinaus beeinflussten Prognosen für das kommende Jahr die Preise. Sowohl die OPEC+ als auch die Internationale Energieagentur (IEA) rechnen für 2026 mit einem deutlichen Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage und erwarten einen globalen Rohölüberschuss. Gegen Monatsende wirkten zudem die diplomatischen Bemühungen um eine Lösung des Ukraine-Kriegs preisdämpfend. Denn sollte der Konflikt beigelegt werden, könnte der Westen seine Beschränkungen gegen die russische Ölwirtschaft zurückfahren. Dadurch wäre die Rückkehr zusätzlicher russischer Ölmengen auf den globalen Markt möglich.

Dem gegenüber standen mehrere stützende Faktoren: geopolitische Risiken wie wiederholte ukrainische Angriffe auf russische Energieanlagen, schärfere westliche Sanktionen gegen die russische Ölindustrie sowie das Ende des US-Shutdowns, das die Konjunkturerwartungen leicht aufhellte.

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Ausblick auf Dezember 2025 und das Tankjahr 2026

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Im Dezember könnten die Kraftstoffpreise trotz des zuletzt schwachen Rohölmarktes wieder leicht anziehen. Grund hierfür sind vor allem saisonale Faktoren: Mit Beginn der bundesweiten Weihnachtsferien und der sogenannten Driving Season zum Jahresende steigt typischerweise die Nachfrage nach Benzin und Diesel. Gleichzeitig nehmen einige Anbieter die zum 1. Januar 2026 vorgesehene Erhöhung der CO₂-Abgabe erfahrungsgemäß bereits in den letzten Dezembertagen vorweg. Das kann den Preisanstieg an den Zapfsäulen zusätzlich verstärken.

Mittelfristig sprechen jedoch viele Faktoren dafür, dass die Kraftstoffpreise zu Jahresbeginn 2026 eher gedämpft bleiben. So erhöht die OPEC+ ab Dezember ihre tägliche Förderung um 137.000 Barrel, um frühere Beschlüsse umzusetzen. Gleichzeitig hat das Kartell, das rund die Hälfte des weltweiten Erdöls fördert, am gestrigen Sonntag (30. November) beschlossen, seine Förderquoten für das Jahr 2026 unverändert zu lassen. Zudem einigten sich acht der 22 Mitgliedstaaten darauf, im ersten Quartal 2026 vorerst keine weiteren Produktionsausweitungen vorzunehmen. Damit wollen die Ölproduzenten einem weiteren Preisverfall entgegenwirken. Denn auch große Produzenten außerhalb des Kartells – darunter die USA, Brasilien und Kanada – haben ihre Produktion zuletzt erhöht. Die IEA erwartet deshalb im kommenden Jahr einen rekordhohen globalen Ölüberschuss, da das weltweite Angebot die Nachfrage deutlich übersteigen dürfte.

Darüber hinaus trüben ein schwaches globales Wirtschaftswachstum, der anhaltende Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie politische Unsicherheiten die Nachfrageaussichten. Zusätzlich dürfte der Umstieg auf Elektro- und Hybridfahrzeuge die Nachfrage dämpfen. Vor diesen Hintergründen rechnet die Weltbank damit, dass die Rohölpreise im Jahr 2026 auf den niedrigsten Stand seit sechs Jahren fallen könnten.

Steffen Bock fasst zusammen: „Zum Jahresende könnten die Preise an den Zapfsäulen noch einmal kurzfristig steigen – sowohl wegen der starken Reisetätigkeit als auch durch die vorweggenommenen Effekte der CO₂-Bepreisung. Für 2026 überwiegen jedoch die Signale eines weiterhin hohen Ölangebots und einer eher schwachen Nachfrage. Das spricht dafür, dass die Öl- und Kraftstoffpreise im kommenden Jahr tendenziell niedrig sein werden.“

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Spar-Tipps

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Wer beim Tanken sparen möchte, sollte die Preise entlang der eigenen Route vergleichen – am einfachsten per App, Navigationssystem oder online. So lässt sich schnell die günstigste Tankstelle im Umfeld finden. Zudem gilt: Autobahntankstellen meiden, denn aufgrund ihrer Lage sind sie in der Regel deutlich teurer als innerstädtische Anbieter.

Darüber hinaus lohnt es sich, abends zu tanken. Besonders zwischen 18 und 20 Uhr liegen die Preise meist am niedrigsten; vereinzelt gibt es auch günstigere Zeitfenster am späten Vormittag oder am Nachmittag. Allerdings können Preisänderungen je nach Region sehr kurzfristig erfolgen.

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