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Die 15-Minuten-Stadt für Mensch und Natur – ein neuer Blick auf Stadtplanung

19.11.202511:35 UhrWissenschaft, Forschung, Bildung
Bild: Die 15-Minuten-Stadt für Mensch und Natur – ein neuer Blick auf Stadtplanung

(openPR) Die Urbanisierung und der damit verbundene Verlust an Biodiversität gehören zu den drängendsten Herausforderungen unserer Zeit. Während der Großteil der Weltbevölkerung in Städten lebt, stehen Lebensräume von Tieren und Pflanzen durch die Expansion urbaner Siedlungen zunehmend unter Druck. Vor diesem Hintergrund zielt das Konzept der „15-Minuten-Stadt" als möglicher Wegweiser für eine nachhaltige Stadtentwicklung darauf ab, Stadtteile so zu gestalten, dass die wichtigsten Funktionen in maximal 15 Minuten Fuß- oder Fahrradweg erreichbar sind. In der Praxis liegt der Fokus fast immer auf menschlichen Bedürfnissen: Mobilität, Infrastruktur, Dienstleistungen. Eine Studie, entstanden an der Leibniz Universität Hannover (LUH) und der Technischen Universität München (TUM), setzt neue Impulse und zeigt jetzt, wie sich 15-Minuten-Stadt und Biodiversität vereinbaren ließen. Die Ergebnisse wurden jüngst in Nature Communications veröffentlicht.

Prof. Dr. Nadja Kabisch, Professorin für Digitale Landschaftsökologie am Institut für Erdsystemwissenschaften der LUH, und Prof. Dr. Monika Egerer, Professorin für Urbane Produktive Ökosysteme an der TUM, haben gemeinsam vier Ansatzpunkte entwickelt, um die Natur systematisch in das Konzept der 15-Minuten-Stadt zu integrieren:

Auch Tiere profitieren von kurzen Wegen
So wie Menschen von kurzen Wegen profitieren, brauchen viele Tiere und Pflanzen Lebensräume in der nahen Umgebung, die sie tatsächlich erreichen können. Wildbienen oder Käfer fliegen nur wenige hundert Meter, kleine Säugetiere wie Igel bewegen sich durch öffentliches Grün, Gärten und Wälder. Ein dichtes Netzwerk kleiner, verbundener Grünflächen ist essenziell für Artenvielfalt.

Mit kleinen Flächen einen großen Beitrag leisten
Große Parks sind wertvoll, aber zahlreiche kleine Grünflächen, begrünte Bauminseln, Vorgärten und Gemeinschaftsgärten in einem Quartier können zusammen enormen Einfluss haben, sowohl für Menschen als auch für das ökologische Netzwerk.

Auf die Vielfalt kommt es an
Verschiedene heimische Pflanzenarten, eine abwechslungsreiche Struktur mit Bäumen, Sträuchern und Bodenbewuchs sowie zusätzliche Elemente wie Blühstreifen und Totholz stärken die Artenvielfalt. Gleichzeitig kann eine Vielfalt von Angeboten und Nutzungen das soziale Leben der Menschen und deren Freizeitgestaltung bereichern.

Mit Technologie und Citizen Science Biodiversität fördern
Intelligente Werkzeuge zum Beispiel Sensoren, Apps oder auch Bürgerwissenschafts-Plattformen, bieten zusätzliche Möglichkeiten: Sie helfen dabei, Biodiversität zu beobachten beziehungsweise zu überwachen, Stress (etwa Trockenstress von Bäumen) zu erkennen, Pflanzungen oder Bewässerung zu optimieren und ökologische Ziele dynamisch in Stadtplanung und Grünflächenpflege einzubinden.

Diesen Punkten gegenüber stehen Herausforderungen, für die es Lösungen zu finden gilt. Beispiele sind in diesem Zusammenhang dichte Bebauungen von Städten, begrenzter Raum und knappe kommunale Budgets. Darüber hinaus können externe Vorgaben für die Stadtentwicklung ambitioniertes Handeln erschweren.

Die Wissenschaftlerinnen schlagen vor, Anwohnerinnen und Anwohner in die Prozesse einzubinden, lokale Ökosysteme und soziale Bedingungen zu berücksichtigen und in einem ersten Schritt Maßnahmen wie kleine Habitatinseln, Pop-up-Projekte und bürgerschaftliche Aktionen schrittweise umzusetzen – im Idealfall begleitet durch ein Monitoring, das sowohl Lebensqualität als auch Biodiversitätsergebnisse misst, um zu prüfen, was wirkt.

Der Beitrag wurde jüngst in Nature Communications veröffentlicht:
Kabisch, N., Egerer, M. Resetting the clock by integrating urban nature and its biodiversity into the 15-minute city concept. Nat Commun 16, 9281 (2025).

Hinweis an die Redaktion:

Für weitere Informationen stehen Ihnen

Prof. Dr. Nadja Kabisch, Institut für Erdsystemwissenschaften der Leibniz Universität Hannover, unter Telefon +49 511 762 3591 oder per E-Mail unter

und

Prof. Dr. Monika Egerer, Professur für Urbane Produktive Ökosysteme an der TUM School of Life Sciences, unter Telefon +49 8161 71 4756 oder per E-Mail unter gern zur Verfügung.

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