(openPR) In einer Welt, in der die Grenzen zwischen traditionellen Heilmethoden und evidenzbasierter Medizin immer mehr verschwimmen, steht die Integrative Medizin im Fokus eines globalen Dialogs. Sie verbindet jahrtausendealte Praktiken wie Akupunktur mit den strengen Standards westlicher Medizin, gestützt auf Grundlagenforschung und die Weisheit der Tradition. Ein prominenter Vertreter dieser Symbiose ist Dr. Thomas Braun aus Rötz, der kürzlich auf dem WFAS International Symposium on Acupuncture & Moxibustion in Stockholm für seine wissenschaftliche Arbeit eine internationale Auszeichnung erhielt.
Stockholm 2025: Ein globales Forum für Akupunktur
Vom 19. bis 21. September 2025 versammelte das Symposium in Stockholm unter dem Motto „Acupuncture and Human Health“ Expertinnen und Experten aus aller Welt – von Forschenden über Praktiker bis hin zu Gesundheitspolitikern. Veranstaltet von der World Federation of Acupuncture-Moxibustion Societies (WFAS) und der Acupuncture Science Association Sweden, bot die Konferenz eine Plattform für den Austausch über die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse, klinische Anwendungen und technologische Innovationen in der Akupunktur. Themen wie Wirkmechanismen, Schmerztherapie, chronische Erkrankungen sowie Ausbildungsstandards standen im Mittelpunkt. Ein ambitioniertes Ziel war die Nutzung KI-gestützter Echtzeitübersetzung, um Sprachbarrieren zu überwinden – auch wenn diese Technologie die hohen Erwartungen nicht ausreichend erfüllte.
Dr. Thomas Braun: Ein Pionier der integrativen Medizin
Dr. Thomas Braun, Leiter der Abteilung Wissenschaft und Ausbildung der Akupunktur- und TCM-Gesellschaft in China weitergebildeter Ärzte (ATCÄ), wurde in Stockholm für seine wissenschaftliche Arbeit mit dem Outstanding Paper Award geehrt. „Natürlich freue ich mich sehr über diese Anerkennung“, erklärte Braun nach der Verleihung, „am wichtigsten war es mir aber, einen Beitrag zur Forschung in diesem Bereich leisten zu können.“ Seine Arbeit verbindet die Prinzipien der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) mit modernen wissenschaftlichen Methoden, ein Ansatz, der die Brücke zwischen östlicher Tradition und westlicher Evidenz schlägt.
Braun, der auch Vizepräsident der WFAS ist, hat sich über Jahrzehnte einen Namen gemacht, indem er westliche Schulmedizin mit TCM verknüpft. Bereits in den 1990er Jahren erkannte er als Arzt der deutschen Taekwondo-Nationalmannschaft den Wert alternativer Therapien, insbesondere im Hochleistungssport, wo dopingfreie Behandlungsmethoden gefragt sind. Seine internationale Reputation wurde im Dezember 2024 durch seine Teilnahme am WHO-Kongress für Traditionelle Medizin in Peking weiter gefestigt, wo er mit Expertinnen und Experten über die globale Rolle der TCM diskutierte.
Integrative Medizin: Mehr als Nadeln und Kräuter
Die Integrative Medizin, wie sie Dr. Braun vertritt, ist mehr als die bloße Anwendung von Akupunktur oder Moxibustion – einer Technik, bei der Akupunkturpunkte durch Wärme stimuliert werden. Sie vereint die Weisheit der TCM, wie die Begriffe „Qi-Mangel“ oder „innere Hitze“, mit den Erkenntnissen moderner Forschung. Studien zeigen, daß Akupunktur bei Indikationen wie Migräne, chronischen Rückenschmerzen oder allergischer Rhinitis (Heuschnupfen) nachweisbare Effekte hat, oft durch Mechanismen wie die Freisetzung von Botenstoffen oder die Modulation des Nervensystems.
Doch die Herausforderung bleibt: Viele Studien zur Akupunktur kämpfen mit methodischen Schwierigkeiten, etwa der schwierigen Unterscheidung zwischen echter und Scheinakupunktur. Dennoch betonen aktuelle Übersichtsarbeiten, etwa des Acupuncture Evidence Project, die Wirksamkeit bei bestimmten Erkrankungen und die Kosteneffizienz der Methode. Dr. Brauns Ansatz, der in seinem Buch Akupunktur neu gedacht poetische Kurzgeschichten mit wissenschaftlicher Strenge kombiniert, zeigt, wie TCM und westliche Medizin zu einer logischen Einheit verschmelzen können.
Ein Blick in die Zukunft
Das Symposium in Stockholm unterstreicht die wachsende Akzeptanz der Integrativen Medizin weltweit. Während Dr. Braun nach seiner Rückkehr nach München von stürmischem Herbstwetter empfangen wurde, bleibt seine Vision klar: die Verbindung von Tradition und Wissenschaft vorantreiben, um Patientinnen und Patienten ganzheitliche Heilungsansätze zu bieten. Seine Auszeichnung ist nicht nur eine persönliche Anerkennung, sondern ein Zeichen für die zunehmende Bedeutung der Akupunktur im globalen Gesundheitswesen – ein Schritt hin zu einer Medizin, die das Beste aus beiden Welten vereint.