(openPR) LEIPZIG. – Der Monat März war von durchaus gegenläufigen Trends bei den für den Wärmemarkt relevanten Energien gekennzeichnet. Während sich Heizöl verteuerte, wurden andere Energieträger teilweise erheblich preiswerter.
Heizöl: Nach Schwankung auf Jahreshoch
Die Rohölpreisentwicklung wurde neben geopolitischen Ereignissen, wie die Festsetzung britischer Marinesoldaten durch den Iran, von rückläufigen US-Ölbestandszahlen und der Erwartung geprägt, dass die Ölnachfrage weltweit in 2007 weiter steigen dürfte. Tendenziell ist also nicht mit stark fallenden Ölpreisen zu rechnen. Das zeigte sich im März an stabileren Notierungen. So verteuerte sich Rohöl der Sorte Brent an der ICE Futures in London im Verlauf des vergangenen Monats von 62,15 auf über 68 USD/Barrel. In der Monatsmitte gab es eine vorübergehende Absenkung auf deutlich unter 61 USD.
Die gleiche Entwicklung nahm der Preis für den von der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) erfassten „Korb“ von elf Rohölsorten kletterte seit Anfang März mit zwischenzeitlicher leichter Abschwächung von 57,50 auf knapp unter 61 USD/Barrel (Wochendurchschnitte). Analog entwickelte sich der Heizölpreis, der im bundesdeutschen Durchschnitt bei einer Bestellmenge von 3.000 Liter einschließlich Mehrwertsteuer am 1. März bei 55,52 Euro/100 Liter lag, in der Monatsmitte auf 54,21 Euro fiel, um am 30. März sein bisheriges Jahreshoch 2007 von 58,21 zu erreichen.
Dabei blieb Heizöl dennoch trotz höherer Mehrwertsteuer knapp fünf Euro pro 100 Liter unter dem Wert vom März 2006 und somit vergleichsweise günstig. Die Heizölkunden quittierten die steigenden Preise aber trotzdem mit zusätzlicher Kaufzurückhaltung. War schon im Januar und Februar der Heizölabsatz nach dem milden Winter sehr gering, verbesserte sich die Nachfrage nach einer ersten Umfrage bei Handelsunternehmen im März nicht. Die regionalen Preisunterschiede sind im Heizölgeschäft durch den starken Wettbewerb im Vergleich zu anderen Energien mit 3,8 Prozent zwischen dem höchsten Durchschnitt in Hamburg und dem niedrigsten in Brandenburg sehr gering.
Erdgas: Seit Januar leicht fallend
Nach dem Höchststand im Januar gehen die Erdgaspreise bundesweit leicht zurück. Bei einzelnen Versorgern standen Absenkungen der Arbeitspreise Erhöhungen der Grundpreise gegenüber. Dadurch veränderte sich die Tarifstruktur. In Summe zeichnen sich beim Erdgas aber niedrigere Tarife ab. Noch immer ist Erdgas mit Ausnahme Berlin in den neuen Bundesländern teurer als im Westen. Zwischen dem höchsten (Thüringen) und dem niedrigsten Preis (Berlin) besteht ein Unterschied von rund 14 Prozent.
Holzpellets: Marktdruck lässt Preise rutschen
Einen weitaus deutlicheren Preisrutsch verzeichneten die Holzpellets. Ein höheres Angebot und zurückhaltende Nachfrage veranlassten mehrere Unternehmen zu Aktionsangeboten. Dadurch ergab sich eine starke Spreizung der Preise, sowohl von Anbieter zu Anbieter, wie auch regional, von ca. 1.150 Euro bis 1.500 Euro (jeweils bei Abnahmemenge von 6,1 Tonnen, inkl. MwSt. und Einblaspauschlale). Zwischen dem niedrigsten Preis in Nordrhein-Westfalen und dem höchsten in Bremen bestand eine Differenz von rund 24 Prozent. Im bundesdeutschen Durchschnitt fielen die Preise für Holzpellets seit Januar 2007 um 19 Prozent und lagen im März bereits wieder etwa auf dem Jahresdurchschnitt von 2006. Die Branche rechnet damit, dass sich dieser Trend, wenn auch abgeschwächt, fortsetzt.
Flüssiggas: geringe Schwankungen
Im bundesdeutschen Durchschnitt seit Januar nur geringe Schwankungen. Ohne dass eine klare Entwicklungsrichtung abzusehen ist, geht der Trend eher zu niedrigeren Preisen. Im März 2007 kostete Flüssiggas zu Heizzwecken im Bundesdurchschnitt weniger als im Dezember 2006. Die regionalen Unterschiede sind mit rund 6 Prozent vergleichsweise gering. Allerdings ergab die Erhebung, dass Flüssiggas abgesehen von Heizstrom die derzeit teuerste Heizenergie darstellt.
Braunkohlenbrikett
Deutlich günstiger liegen Braunkohlenbriketts, wobei sich hier die Preise durch die unterschiedlichen Anbieter (vor allem Brennstoffhandel und Baumärkte) und die unterschiedlichen regionalen Märkte schwierig vergleichen lassen. Während in Ostdeutschland noch zahlreiche Verbraucher größere Mengen lose Briketts verwenden, werden im Westen Braunkohlenbrikett vor allem als 10- und 25-Kilo-Bündel verkauft. Der bundesweite Durchschnittspreis hat sich gegenüber Dezember 2006 kaum verändert. Damit sind Braunkohlenbriketts ein sehr preisstabiler und günstiger Brennstoff.
Fernwärme mit größten regionalen Unterschieden
Im Vergleich zu anderen Heizenergien fällt bei den Fernwärmeangeboten die große Differenz zwischen den Anbietern von 25 Prozent auf. Die teuersten Fernwärmekosten wurden in Sachsen und Hessen ermittelt, die preiswerteste Fernwärme gibt es in Berlin. Gegenüber Dezember 2006 erhöhten sich die Fernwärmepreise für die privaten Endverbraucher vor allem durch den Mehrwertsteuereffekt.
Den Preiserhebungen der BRENNSTOFFSPIEGEL-Redaktion liegen monatlich rund 1.400 Einzeldaten zugrunde. Dies liefert einen umfassenden und neutralen Überblick über die Entwicklung der Energiekosten für private Endverbraucher im deutschen Wärmemarkt.
Übersichtliche Diagramme mit Preisentwicklungen wichtiger Energieträger im deutschen Wärmemarkt nach Bundesländern finden Sie unter www.brennstoffspiegel.de
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