(openPR) „Wir begrüßen die Überlegungen der Bundesregierung, erneuerbare Kraftstoffe durch weitere Verhandlungen in die EU-Flottenregulierung für schwere Nutzfahrzeuge mit einzubeziehen – hiermit würde Deutschland eine Vorreiterrolle beim Klimaschutz übernehmen und zugleich eine wichtige Forderung aus der deutschen Wirtschaft berücksichtigen“, sagt Johan Bloemsma, Deutschland-Chef von OG Clean Fuels.
Auch wenn ein Veto gegen den aktuellen Entwurf der EU-Flottenregulierung bei schweren Lkw auf den ersten Blick wie ein Bremsmanöver aussieht: Deutschland gibt damit einen wichtigen Impuls für mehr Klimaschutz. Denn nach den Plänen der EU soll im Rahmen der Regulierung nicht das von den Lkw verursachte klimaschädliche CO2 berücksichtigt werden, sondern durch den Tank-to-Wheel-Ansatz der EU würde nur ein Teil der CO2-Emissionen berücksichtigt. Wie klimaschädlich die erforderliche Antriebsenergie erzeugt wird, bliebe außen vor. Die von Teilen der Bundesregierung sowie über 50 Verbänden und Unternehmen aus der Transport- und Energiewirtschaft geforderte sofortige Einführung eines Carbon Correction Factors (CCF) würde dagegen kurzfristig zu weniger CO2-Emissionen in der Praxis führen und ein Einstieg in die Well-to-Wheel-Systematik ermöglichen. Neben dem Klimaschutz wären auch Transport- und Logistik-Unternehmen die Gewinner, da der CCF ein wichtiger Hebel für den Einsatz von wirtschaftlich verfügbaren regenerativ erzeugten Kraftstoffen wäre. So können mit Bio-CNG und Bio-LNG schwere Lkw schon heute CO2-neutral in Deutschland betrieben werden. Der vorliegende Entwurf für die EU-Flottenregulierung würde diese alternativen Antriebe jedoch massiv benachteiligen.
Verden, 8. Februar 2024 | Um CO2-Emissionen beim Einsatz schwerer Lkw schnell, stark und klimawirksam zu senken, sind regenerativ erzeugte Kraftstoffe erforderlich. Auch langfristig lassen sich die Klimaschutz-Ziele im Transportsektor ohne diese Antriebsenergien nicht erreichen. Die Pläne der EU bremsen klimaschonende Kraftstoffe jedoch bis mindestens 2027 aus und verhindern so einen schnellen Einstieg in mehr Klimaschutz. Die Enthaltung Deutschlands bei der abschließenden Abstimmung würde zusammen mit den Ablehnungen durch weitere EU-Staaten zu neuen Verhandlungen führen, die die Einführung eines Carbon Correction Factors (CCF) ermöglichen. Durch den CCF fließen die CO2-Emissionen, die bei der Herstellung und beim Transport der Antriebsenergie anfallen, in die Einstufung von neuen Lkw ein. Nach dem bisherigen regulatorischen Ansatz, wird lediglich das am Auspuff eines Fahrzeugs entweichende CO2 gemessen. „Durch den CCF erweitern wir die klimarelevante Betrachtung von der Produktion der Antriebsenergie bis zum Auspuff und bilden damit erstmals einen großen Teil der klimaschädlichen Emissionen durch den Einsatz von schweren Nutzfahrzeugen ab“, erklärt Johan Bloemsma, Deutschland-Chef von OG Clean Fuels. OG ist ein Tankstellenbetreiber und bietet in mehreren europäischen Staaten sämtliche klimaschonenden Antriebsenergien an: Bio-CNG, Bio-LNG, grünen Wasserstoff, HVO100 und Ökostrom (Elektroschnelladesäulen). In Deutschland ist OG Marktführer beim Betrieb von CNG-Tankstellen. Große Flotten wie die von DHL und Amazon gehören ebenso zu den Kunden von OG wie die mittelständische Transportwirtschaft und Kleinunternehmen. Das von OG in Deutschland angebotene Bio-CNG sorgt für eine sofortige Senkung der CO2-Emissionen um mindestens 90 Prozent. Je nach Kundenwunsch ermöglicht OG auch eine klimaneutrale Logistik.
Wirksamer Klimaschutz muss die Antriebsenergie berücksichtigen
„Für den Klimaschutz und das Erreichen des 1,5-Grad-Ziels ist es unerheblich, wo die CO2-Emissionen durch den Betrieb eines Lkw anfallen – beim Kraftwerk, in der Raffinerie oder am Auspuff“, stellt Bloemsma klar. Bei der Produktion von Bio-CNG aus Mist – wie von OG genutzt – werden der Atmosphäre mehr CO2-Äquivalente entzogen, als später bei der Verbrennung des Kraftstoffs im Motor entstehen. Daher ist je nach eingesetzten Abfall- und Reststoffen klimaschonendes, klimaneutrales oder klimapositives Fahren möglich. Dieser extrem hohe Klimaschutzbeitrag wird jedoch seitens der EU-Regulierung und des deutschen Gesetzgebers nicht berücksichtigt. Aufgrund der Zulassungs- und Mautregelungen werden mit Bio-CNG betriebene Gas-Lkw genauso schlecht behandelt wie Lkw, die mit fossilem Diesel betankt werden. Aktuell sehen wir, dass durch die politischen Rahmenbedingungen Lkw, die mit regenerativen Kraftstoffen betrieben werden, wirtschaftlich aus dem Markt gedrängt werden. Die Unternehmer steigen daher wieder auf fossilen Dieselkraftstoff um. „Mit der Einführung eines Carbon Correction Factors könnte diese für den Klimaschutz fatale Entwicklung gestoppt werden“.
„Wir fordern die Bundesregierung auf, den Irrweg des Tank-to-Wheel-Ansatzes zu stoppen und sich für den CCF bei europäischen CO2-Flottengrenzwerten für schwere Nutzfahrzeuge einzusetzen“, sagt der Deutschland-Chef von OG Clean Fuels. Diese Forderung wird von einer Vielzahl von Verbänden und Unternehmen aus allen Bereichen der Transport- und Energiewirtschaft getragen. „Einzelne Lkw-Hersteller mögen das anders sehen und gegen einen klimaschonenden Mix von Antriebsenergien sein. Doch besonders die Transportwirtschaft fordert einen technologieoffenen Ansatz“, hebt Bloemsma hervor.
Zitate
„Mit der Einführung eines Carbon Correction Factors könnte die für den Klimaschutz fatale Verdrängung von regenerativer Energie in der Transportwirtschaft gestoppt werden.“
„Ohne regenerativ erzeugte Kraftstoffe lassen sich die Klimaschutz-Ziele im Transportsektor nicht erreichen.“
„Die Logistik benötigt fortschrittliche Bio-Kraftstoffe für den Klimaschutz.“
Johan Bloemsma, Deutschland-Chef OG Clean Fuels/OrangeGas Germany GmbH












