(openPR) Nürnberg, 19. Februar 2007l. Die Podiumsdiskussion im Rahmen der BioFach 2007 „Private Equity im Bio-Markt? – Chancen und Risiken für den wachsenden Kapitalbedarf in der Naturkostbranche“ mit Experten aus der Naturkostbranche und dem internationalen Finanzmarkt zeigte, dass auf Grund starker Expansionen ein hoher Kapitalbedarf auf die Bio-Branche zukommt. Private Equity Investoren können dabei strategische Partner sein, wenn die langfristigen Zielsetzungen übereinstimmen.
Die Biobranche in Deutschland ist größtenteils durch Kleinbetriebe und mittelständische Unternehmen gekennzeichnet, bei denen das Kapital in den Händen der Gesellschafter/ Geschäftsführer oder der Familien liegt. „Dieses Bild spiegelt sich in Europa nur zum Teil wider“, so Peter Blom, Vorstandsvorsitzender der Triodos Bank Gruppe, in seiner Eröffnungsrede, „denn in den letzten Jahren sind einige Bio-Lebensmittelhersteller und -händler europa- und weltweit an die Börse gegangen oder an große Marktteilnehmer außerhalb der Bio-Branche verkauft worden.“ Diese Entwicklung hat auch der deutsche Finanzmarkt aufgegriffen, so bietet z.B. die Deutsche Bank das „S-Box Bionahrung Index-Zertifikat“ an. Das sind Anteile an Aktien von acht Bio-Herstellern und –Händlern, darunter z.B. Royal Wessanen (Allos, De Rit, Tartex + Dr. Ritter, Molenaartje, Zonnatura, Natudis), Hain Celestial (Natumi, Lima) und Whole Foods Markets – allesamt Unternehmen, die dem nationalen und internationalen Bio-Verbrauchern vertraut sind. Mit nach wie vor zweistelligen Wachstumsraten kann der zukünftige Kapitalbedarf der Bio-Branche nicht mehr allein über die herkömmliche Hausbankfinanzierung erreicht werden. Auch in Hinblick auf die Nachfolgeregelung und die verschärften Kreditvergaberichtlinien für mittelständische Unternehmen müssen alternative Finanzierungsmodelle, wie z.B. Private Equity, in Betracht gezogen werden. Wichtig dabei ist, dass die Bio-Unternehmen eine starke Identität und Traditionen haben, die in einem engen Zusammenhang zum wirtschaftlichen Erfolg stehen. Sie weisen eine hohe soziale Verantwortung gegenüber Mitarbeitern, Kunden, Lieferanten und vor allem der Umwelt auf.
Das Thema „Private Equity im Bio-Markt? – Chancen und Risiken für den wachsenden Kapitalbedarf in der Naturkostbranche“ diskutierten auch Ulrich Walter, Geschäftsführer Ulrich Walter GmbH (Deutschland), Helmy Abouleish, Geschäftsführer Sekem Group (Ägypten) und Dr. Eike Zimbehl, Geschäftsführer Triodos Finanz GmbH (Deutschland). So schätzte Ulrich Walter den mittelfristigen Kapitalbedarf der Bio-Branche auf bis zu 500 Millionen Euro ein und forderte Private Equity Investoren auf, sich stärker mit der Branche auseinanderzusetzen und kalkulierbare Ausstiegsszenarien zu entwickeln, denn hohe Renditen und Garantiezinsen seien in der Bio-Branche im Vergleich z.B. zur Technologiebranche nicht zu erwarten. Er bestätigte jedoch, das zukünftig auch Private Equity Investoren für die Bio-Unternehmen interessant sein könnten, denn neben Kapitalbedarf zu Stärkung des Eigenkapitals, für Expansionen oder Akquisitionen gewinnt auch das Thema Nachfolgereglung eine immer höhere Bedeutung.
Auch Helmy Abouleish gab Auskunft über die verschiedenen Finanzierungen des Kapitalbedarfs der SEKEM Group. Dabei betonte er, dass es sich um Finanzinvestoren handelte, die sich auf den Bereich „Grünes Geld“ spezialisiert haben und die Branche und ihre Entwicklung kennen und langfristig begleiten. Das ganzheitliche Konzept der Finanzierungsangebote der Triodos Bank und auch der GLS Bank haben eine zentrale Rolle gespielt und auch in Zukunft werde diese strategische und langfristige Partnerschaft fortgesetzt.
Dr. Eike Zimbehl beschrieb die Faktoren für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Private Equity Investoren. Er betonte die Notwendigkeit für Unternehmer, sich vorab über ihre wirklichen Beweggründe und Motive für eine Private Equity Beteiligung klar zu werden und mit den Finanzinvestoren über Ziele und Ausstiegsszenarien Einstimmigkeit zu erlangen. Gleichzeitig stelle sich für die Bio-Unternehmen die Aufgabe und Chance, die Unternehmensstrategie klarer zu entwickeln und Management-Informationssysteme sowie Controlling zu professionalisieren. Bei der Erarbeitung von sinnvollen Lösungen könne die Bank als vertrauensvoller Partner eine Plattform anbieten.
Pressekontakt:
organic Marken-Kommunikation GmbH
Julia Hameister
Kasseler Str. 1a, 60486 Frankfurt
Telefon: +49 (0)69 750 688-0
Mobil: +49 (0)176 20 53 62 04
E-Mail:
www.organic-press.de










