(openPR) In China wurden gebrauchte Geldscheine desinfiziert und kamen in Quarantäne. Gleiches gilt für Dollarnoten, die aus Asien zurück nach Amerika kamen. Ist das übertrieben oder richtig? Ein Faktencheck zum Thema „Kann das Corona-Virus über Bargeld übertragen werden?“ ist jetzt in einer Infografik der Bezahlexperten zu sehen.
Heute morgen beim Tanken hat der Autor dieses Textes an der Kasse ein Schild gesehen: „Bitte zahlen Sie aufgrund des Corona-Virus auch Beträge unter 5 Euro mit Karte“ stand darauf. Aber hilft das wirklich?
FAKT IST: AUF GELDSCHEINEN SIND BIS ZU 3.000 KEIME
Das Projekt „Dirty money“ der Universität New York hat schon vor Jahren Dollarnoten auf ihre Sauberkeit untersucht. Ergebnis: Es wurden 3.000 Bakterientypen und verschiedenste DNA-Spuren entdeckt – bis hin zur DNA eines Breitmaulnashorns. Wissenschaftler des Essener Uni-Klinikums fanden auf Fünf-Euro-Scheinen Fäkalbakterien, Salmonellen und Co., aber auch Erreger, die bei Kühen eine Euterentzündung auslösen.
ABER: CORONA-ÜBERTRAGUNG ÜBER BARGELD SEHR UNWAHRSCHEINLICH
Die Anzahl der oben genannten Keime ist auf einem Geldschein so gering, dass sie keine direkte Gefahr für den Menschen darstellen. Zudem müssen die Keime auch erstmal von der Banknote in den Körper des Menschen gelangen, um Schaden anrichten zu können. Das würde z.B. passieren, wenn man sich nach dem Bezahlen die Finger in den Mund steckt.
„Das auf dem Geldstück klebende Virus würde ich mal weitgehend vergessen“, sagte dazu der Virologe Christian Drosten in einem NDR-Podcast. „Theoretisch ist eine Ansteckung möglich, aber die Wahrscheinlichkeit, dass es passiert, geht gegen Null“ sagt der Greifswalder Hygienefacharzt Günter Kampf. Es ist also viel wahrscheinlich, sich während des Bezahlvorgangs beim Kassierer oder den anderen Kunden des Geschäfts oder danach z.B. über Türklinken anzustecken.
KARTENZAHLUNG IST HYGIENISCHER
Trotzdem ist eine Sache wahr: Kartenzahlung ist hygienischer als Bargeld – vor allem, wenn man kontaktlos bezahlt. Bis zu 25 oder 30 Euro (je nach Karte) kann man sogar ohne Eingabe eines Pins bezahlen und muss somit gar nichts berühren. Wer Bezahlapps wie Apple Pay oder Google Pay nutzt, kann auch höhere Beträge z.B. nur durch die Freischaltung via Gesichtserkennung bezahlen.
Informationen dazu gibt es auf der Webseite der Bezahlexperten unter https://www.bezahlexperten.de/kurz-notiert/corona-bargeld-kartenzahlung-ansteckung/












