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Weniger Baugenehmigungen in Baden-Württemberg: Dramatische Entwicklung für alle Wohnungssuchenden

12.06.201918:31 UhrIndustrie, Bau & Immobilien

(openPR) Aktueller Wohnungswirtschaftlicher Konjunkturbericht 2018/2019:

• 20 Prozent weniger Baugenehmigungen im ersten Quartal 2019
• Mangel an Grundstücken und steigende Baukosten bremsen Wohnungsbau
• Kapazitäten der privaten Immobilienwirtschaft unverzichtbar



Im ersten Quartal des Jahres 2019 ist die Zahl der Baugenehmigungen für Woh-nungen in Baden-Württemberg im Vergleich zum Vorjahr um 20,3 Prozent ge-sunken. Wurden im ersten Quartal 2018 noch 11.692 Wohnungen zum Bau frei-gegeben waren es von Januar bis März 2019 nur noch 9.314 Wohnungen. Damit bricht der 2018 noch leicht positive Trend 2019 deutlich ein.

Im gesamten Jahr 2018 wurden 46.156 Baugenehmigungen erteilt. Dies waren fünf Prozent mehr als 2017, als der Bau von 44.212 Wohnungen genehmigt wurde. „Bei einem von der Landesregierung genannten jährlichen Neubaubedarf von 65.000 Wohnungen hätten wir einen deutlich höheren Zuwachs benötigt, um die Nachfrage zu befriedigen. Vor allem aber sei der drastische Rückgang im ersten Quartal 2019 ein alarmierendes Signal an alle Wohnungssuchenden, besonders in Ballungsräumen wie Stuttgart“, so Gerald Lipka, Geschäftsführer des BFW Landesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen Baden-Württemberg bei der Vorstellung des neuen Wohnungswirtschaftlichen Konjunkturberichtes 2018/2019 in Stuttgart.

Die Zahl der Baugenehmigungen sage noch nichts darüber aus, wie viele Wohnungen nach der Genehmigung tatsächlich gebaut würden. 2017 seien es in Baden-Württemberg 38.024 gewesen. Im Jahr 2018 habe es mit 38.433 Wohnungen ein leichtes Plus von 1,1 Prozent gegeben. Damit stagnierten die Baufertigstellungen in den vergangenen zwei Jahren auf nahezu gleichem Niveau. Gründe dafür sieht der BFW vor allem in dem anhaltenden Mangel an bezahlbaren Baugrundstücken. Positiv für die Bauwirtschaft und für Immobilienkäufer schlügen lediglich die nach wie vor niedrigen Zinsen zu Buche.

Wohneigentum wird deutlich teurer

„Für Kaufinteressenten sind die niedrigen Zinsen einerseits eine Entlastung, auf der anderen Seite werden diese aber durch überproportional steigende Grundstücks- und Baupreise wieder aufgefressen“, gibt Lipka zu bedenken. Dadurch stiegen auch die Preise für neue oder gebrauchte Immobilien in vielen Regionen nach wie vor an. So zeige der Fünfjahresvergleich der Kaufpreisentwicklung in den Großstädten Baden-Württembergs, dass Objekte mit gutem Wohnwert, wie Neubauwohnungen (plus 38,9 Prozent), ebenso wie gebrauchte Eigentumswohnungen (plus 37,7 Prozent), die höchs-ten Steigerungen aufweisen.

Am stärksten sind entsprechend dem BFW-Konjunkturbericht die Immobilienpreise in Mannheim mit 48,9 Prozent und Stuttgart mit 50,6 Prozent gestiegen. Für Bestandsobjekte in Mannheim stiegen die Preise von 2013 bis 2018 um 64,1 Prozent und in Stuttgart um 57,1 Prozent. In Mannheim ist dies die Folge eines andauernden Strukturwandels, der sich auf den Wohnimmobilienmarkt auswirkt. In Stuttgart habe sich der Preisanstieg gegenüber den Vorjahren leicht abgeschwächt.

In der Landeshauptstadt spitzt sich die Lage am Mietwohnungsmarkt zu

Auch auf dem Mietmarkt in Baden-Württemberg sind die Preise in Bewegung. Der Halbjahresvergleich zeigt unterschiedliche Tendenzen. Vereinzelt sind die Preise unerheblich gestiegen, vereinzelt stagnieren sie und in Einzelfällen gingen sie zurück. Insgesamt allerdings gehen auch die Mietpreise nach oben. Im Fünfjahresvergleich liegen die Preissteigerungen im Durchschnitt der Großstädte bei Neubaumietwohnungen bei 15,2 Prozent und bei Bestandsmietwohnungen bei plus 17,7 Prozent.

Tendenziell werden die Unterschiede zwischen den Kauf- und den Mietpreisen größer. Auffällig stark steigen laut BFW-Konjunkturbericht die Mieten seit 2013 besonders in Mannheim (plus 33,5 Prozent), Freiburg (plus 24,4 Prozent) und Stuttgart (plus 22,5 Prozent). Vor allem in Stuttgart spitzt sich die Lage am Mietwohnungsmarkt zu. Im unteren bis mittleren Preissegment ist die Nachfrage hoch und das Angebot besonders niedrig. In Freiburg ist eine Veränderung des Preisniveaus aufgrund von Knappheit nicht so deutlich spürbar. Die Mieten steigen hier allerdings langsamer als die Kaufpreise. In Studentenstädten wie Heidelberg oder Karlsruhe ist der Mietwohnungsmarkt stark angespannt. Aufgrund der hohen Zahl an Studenten sind besonders Ein- bis Zwei-Zimmerwohnungen gefragt, mit der Folge, dass mangels Angeboten die Mietpreise weiter steigen.

Landesregierung soll private Immobilienwirtschaft einbeziehen

Von der baden-württembergischen Landesregierung erwartet BFW-Geschäftsführer Lipka vor allem Akzente bei der Bereitstellung von Baugrundstücken. Soll das Ziel, jährlich 65.000 Wohnungen neu zu bauen, überhaupt noch erreicht werden, so kann auf die Kapazitäten und die Kompetenz der privaten Immobilienwirtschaft nicht verzichtet werden. „Die im BFW zusammengeschlossenen Bauträger und Projektentwickler bauen rund jede zweite Neubauwohnung in Deutschland“, betonte Lipka. Darunter seien viele Wohnungen für den Mittelstand. Ebenso errichteten BFW-Mitgliedsunternehmen, zum Beispiel im Rahmen von städtebaulichen Verträgen, auch sozial geförderte Wohnungen.

Welche Rolle der privaten Immobilienwirtschaft, der beim BFW organisierten Bauträger und Projektentwickler, in dem vom Land angekündigten kommunalen Grundstücksfonds zugedacht ist, bleibe noch unklar und bedürfe einer deutlichen Konkretisierung.

Lipka stellte den Wohnungswirtschaftlichen Konjunkturbericht 2018/2019 gemeinsam mit dessen Verfasser, Professor Dr. Dieter Rebitzer, vor. Rebitzer ist Studiendekan an der Fakultät Wirtschaft und Recht der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt, Nürtingen-Geislingen (HfWU) und ein Experte für Immobilienwirtschaft.

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