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Häusliche Betreuung bald für den Durchschnittsbürger zu teuer – politisches Handeln dringend erforderlich

31.01.201909:19 UhrPolitik, Recht & Gesellschaft
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Bundesverband Häusliche Seniorenbetreuung
Bundesverband Häusliche Seniorenbetreuung

(openPR) Die häusliche Seniorenbetreuung erfreut sich in Deutschland großer Beliebtheit. In zahlreichen Haushalten arbeiten Betreuungskräfte und erbringen sowohl hauswirtschaftliche als auch grundpflegerische Leistungen, damit Senioren ihren Lebensabend weiterhin zu Hause verbringen dürfen. Einen Großteil der Betreuungskräfte stammt aus Osteuropa und lebt während der Dauer des Einsatzes mit im zu betreuenden Haushalt. Finanziell unterstützt wird das Konzept der 24-Stunden-Betreuung jedoch kaum. Das bei Vorliegen eines Pflegegrades zur Verfügung gestellte Pflegegeld reicht jetzt schon nicht für eine vernünftige Lösung aus. Bei weiterem Anstieg der Mindestlöhne ist zu befürchten, dass sich noch mehr Menschen dem Schwarzmarkt zuwenden. Dass es aber auch anders geht, zeigt die Gesetzgebung im Nachbarland Österreich.



Legalisierung der Betreuungsverhältnisse in Österreich durch Förderungen

Österreich hat die 24-Stunden-Betreuung im Jahr 2006 erfolgreich legalisiert. Durch Änderungen im Ausländerbeschäftigungsgesetz sowie im Gewerbe- und Sozialrecht konnte die häusliche Betreuung in der Versorgungswirtschaft etabliert werden. Durch Novellierungen des Bundespflegegeldgesetzes und Hausbetreuungsgesetzes werden je nach Betreuungsmodell neben steuerlichen Entlastungen zusätzlich zwischen 275,00 € und 1.100,00 € staatliche Förderungen ausgezahlt. Dank dieser Gelder gibt es für viele Betreuungsverhältnisse schlicht keinen Grund mehr, gegen gültiges Recht zu verstoßen, weshalb diese Legalisierung den Schwarzmarkt hat schrumpfen lassen. Ganz im Gegenteil kurbelt der wachsende Trend zur häuslichen Betreuung in Österreich die Wirtschaft an.

Schwarzmarkt in Deutschland

In Österreich wurden 2017 etwa 8,773 Millionen Einwohner gezählt. Hiervon waren 70.000 Menschen als Betreuungskräfte registriert. Deutschland hat mit 82,79 Millionen Menschen fast zehn Mal so viele Einwohner. Im Umkehrschluss müssten hiervon also etwa 700.000 Menschen als Betreuungskräfte arbeiten. Beim BHSB Bundesverband häusliche SeniorenBetreuung e.V. und beim VHBP Verband für häusliche Betreuung und Pflege e.V. sind jedoch nur 15.000 Betreuungskräfte registriert, was Rückschlüsse auf den Umfang des Schwarzmarktes zulässt. Offizielle Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 300.000 ausländische Betreuungskräfte in Deutschland arbeiten – und zwar ohne jegliche steuerliche Berücksichtigung sowie soziale Absicherung. Und dennoch stopft dieses Betreuungspersonal zumindest ein kleines Loch im Pflegenotstand und macht Senioren eine häusliche Betreuung zugänglich, die sie sich offiziell gar nicht leisten könnten.

Auf dem Schwarzmarkt kostet eine Betreuungskraft aus Osteuropa zwischen 1.200,00 € bis 1.800,00 €. Für legale Betreuungsverhältnisse inklusive sozialer und organisatorischer Absicherung für beide Parteien zahlen Senioren im Durchschnitt zwischen 2.200,00 € und 2.800,00 €, wobei die Preise künftig aufgrund der Mindestlohnerhöhung weiter ansteigen. Ohne weitere staatliche Unterstützung sehen sich viele Senioren mit kleiner Rente außerstande, eine ordnungsgemäße Betreuung zu bezahlen.

Häusliche Betreuung könnte den Pflegenotstand entkräften – politische Unterstützung vorausgesetzt

In 2018 gab es nach Auskunft des Bundesministeriums für Gesundheit in Deutschland 3.301.999 Pflegebedürftige, wovon 76,4 % häuslich betreut und gepflegt wurden. Den Demografieberichten ist zu entnehmen, dass die Anzahl der Pflegebedürftigen bis 2050 auf 5,32 Millionen Menschen ansteigen wird. Schon jetzt fehlen der Pflegebranche jedoch mehr als 55.000 Fach- und Hilfskräfte und auch die stationären Einrichtungen sind überfüllt und unterbesetzt. Die häusliche Betreuung könnte die Situation etwas entspannen - wenn sie denn für den Durchschnittsbürger bezahlbar wäre.

Legale häusliche Betreuungsverhältnisse müssen finanziell von der Gesundheitspolitik unterstützt werden, damit Pflege und Betreuung weiterhin eine Zukunft haben. Dies auch vor dem Hintergrund des Pflegenotstandes durch den Fachkräftemangel und die wirtschaftlichen Folgen des Schwarzmarktes, der die Pflegewirtschaft in Deutschland in ihrem Wachstum blockiert.

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