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Mahnender Rückblick auf Hamburgs frühe Elektroschocker

29.11.201817:20 UhrKunst & Kultur
Bild: Mahnender Rückblick auf Hamburgs frühe Elektroschocker
Abortive Gasp - 1989, Hamburg
Abortive Gasp - 1989, Hamburg

(openPR) Das experimentelle Label 'Harsh Reality Music' aus Tennessee erinnert diesen Winter an seine kurzlebige Hamburger Band ABORTIVE GASP, die vor genau drei Jahrzehnten begann, planlos aber treffsicher Synthesizer zu malträtieren. Sie tat dies nur ein Jahr lang, aber die kleine musikalische Nische, die sie damit Ende der 80er Jahre besetzte, blieb noch lange Zeit leer.

Der 19jährige Sänger und Provokateur Tim Paal und der 18jährige Composer Harry Lühr gingen ihr musikalisches Projekt so demonstrativ sorglos und unbekümmert an, dass man sie wohl zu Recht für ignorant, dilettantisch und apolitisch hielt, aber keinesfalls für angepasst - wenigstens das! Man hört es heute noch in einigen ihrer Songs von 1988/89. Deshalb lohnt sich das Erinnern, denn manche meinen ja, die alternative Electro- und EBM-Szene neige ein wenig zur Indifferenz, besonders was politische 'Haltung' anbelange.

Trotz wenig ausgeprägter Disziplin brachten es ABORTIVE GASP in etwas über einem Jahr auf drei Longplayer: 'Raw Scent', 'The Second Crack' und 'Bullfrog'. Am meisten Airplay in den USA, Benelux und Australien erhielten die Titel 'Psychgod', 'Media Overload' und 'Humanity', die seit kurzem remastered durchs Netz geistern. Die Resonanz in Deutschland, wo sie einige Auftritte in Hamburger Clubs wie dem Kir und dem Stairways hatten, blieb allerdings trotz internationalen Kritiker-Wohlwollens gering.

Das abrupte Ende der Band mitten in der Einheitseuphorie des Winters 1989/90 mag man musikalisch bedauern, aber unter einem anderen Aspekt sollte man froh darüber sein: Wenn man Texte und Haltung der blutjungen Hamburger betrachtet, könnte man vermuten, dass ABORTIVE GASP mit ihrem Überstrapazieren der Kunstfreiheit heute nicht auf der richtigen Seite stünden, die Minderheiten sensibel behandelt. Was ihnen zum Islam oder #MeToo einfallen würde, möchte man lieber gar nicht wissen.
Paal und Lühr zelebrierten musikalisch eine unverhohlen maskulistische Jungmännerwelt - und das außerhalb des Hiphop sowie ohne Migrationshintergrund oder homosexuelles Alibi.

Deshalb lohnt sich der kritische Rückblick auf ABORTIVE GASP, um junge Bands zu warnen: 'Wenn ihr gegen den gesellschaftlichen Konsens anrockt, dann wird euch nur ein kurzes Dasein beschieden sein. Dafür werden Presse- und Medienkonzerne sorgen - und das ist gut so !'
Gerade die alternative Electro-Szene sollte sicherstellen, dass männlichkeitsbejahendes musikalisches Auftreten als Ausgleich immer auch mit einem demonstrativ friedlichen und toleranten Selbstverständnis einhergehen muss.

Jugendkulturen sehen sich heute nicht mehr automatisch im Widerspruch mit an den Schulen vermittelten Inhalten oder mit der Regierungspolitik. Gerade dann, wenn sich wie in der Bundesrepublik Pädagogen und Politiker glaubhaft der Vielfalts- und Willkommenskultur verschrieben haben. Nicht umsonst sehen sich linksorientierte Bands wie FEINE SAHNE FISCHFILET offiziell vom Bundespräsidenten unterstützt. Auch die alternative Electro-Szene muss sich aktiv für Europa, Antirassismus und gegen Sexismus einsetzen. Sie darf sich nicht elitär absondern.

Quertreiber und vermeintliche Freidenker wie ABORTIVE GASP gehören aus gutem Grund lange der Vergangenheit an - ihr einzig gelungener Abbruch bestand im eigenen Verstummen.

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