(openPR) Wie können Pflegekräfte nach der Ausbildung direkt in den anspruchsvollen Bereich der Intensivpflege eingegliedert werden - ohne das Risiko einer Überforderung? Wie lassen sich die Rahmenbedingungen zum Einstieg in die Intensivpflege optimieren? Ralf Moritz, Werner Barbara und Stefan Reimers vom Uniklinikum in Köln stellen ein neues Konzept vor, das den Pflegenotstand auf den Intensivstationen eindämmen soll – nachzulesen im aktuellen „Jahrbuch Intensivmedizin 2018“ (hrsg. von W. Kuckelt, B. Böttiger).
Der Fachkräftemangel in Deutschland ist seit Jahren ein drängendes Problem. Vor allem im Bereich Pflege bleiben aktuell geschätzte 50.000 Stellen offen – Tendenz steigend. Neben der Altenpflege betrifft der Notstand vor allem den Bereich der Intensivpflege, hier haben besonders Großkliniken Probleme, freie Stellen zeitnah zu besetzen.
Die Uniklinik Köln hat vor einigen Jahren ein unorthodoxes Konzept zur Lösung dieses Problems entwickelt – Ziel ist vor allem, Berufseinsteigern direkt nach der Ausbildung oder aus anderen Klinikbereichen kurzfristig eine solide Qualifikation für den anspruchsvollen Bereich der Intensivpflege zu vermitteln.
Innerhalb eines Zeitraums von 12 bis 18 Monaten werden neue Mitarbeiter durch eine Einarbeitungs- und eine Etablierungsphase geleitet. Durch eine intensive Einführung in die Grundlagen, einen Theorie-Praxis-Transfer, eine strukturierte Praxisbegleitung und Fortbildungstage werden die Beschäftigten bestmöglich und gezielt auf die Arbeit in der Intensivstation vorbereitet. Oberste Maximen sind die Sicherstellung einer qualifizierten Patientenversorgung sowie die Vermeidung der Überforderung der Berufseinsteiger.
Die bisherigen Erfahrungen sind gut und können anderen Kliniken sicherlich als Vorbild dienen: Seit September 2010 konnten allein in der Uniklinik Köln ca. 200 neue Beschäftigte in die Intensivpflege eingeführt werden.
>>Ralf Moritz, Werner Barbara, Stefan Reimers: Nach der Ausbildung direkt in die Intensivpflege: Ein neues Einarbeitungskonzept der Uniklinik Köln macht das möglich. In: Werner Kuckelt, Bernd W. Böttiger (Hrsg.), Jahrbuch Intensivmedizin 2018 (S. 301–306). Pabst, 2018. ISBN 978-3-95853-374-5, Hardcover. eBook: ISBN 987-3-95853-375-2