(openPR) Der kununu-Führungskräfte-Report 2017 sagt klipp und klar, dass die deutschen Arbeitnehmer mit ihren Chefs immer unzufriedener werden. Mit dramatischen Folgen. Denn nach dem aktuellen Gallup-Report sind nur 15 Prozent der deutschen Arbeitnehmer rundum engagiert und motiviert. Der Rest macht mehr oder weniger Dienst nach Vorschrift.
Das Problem: Die meisten Chefs und Chefinnen werden beim Umgang mit ihren Mitarbeitern sträflich allein gelassen. Laut einer Studie der Information Factory (Deutschland führt?!) beklagen zwei Drittel der Führungskräfte, dass sie auf ihre Rolle unzureichend vorbereitet wurden und dass sie auch laufend zu wenig Unterstützung erhalten. Zudem gibt es in kaum einem Unternehmen eine umfassende Führungsphilosophie, die das gesamte Unternehmen durchdrungen hat, die gelebt und auch kontrolliert wird. Die Chefs und Chefinnen wissen nicht, was von ihnen im Hinblick auf ihr Führungsverhalten ganz konkret erwartet wird.
Abhilfe schaffen will das Buch "Der Knigge für alle Chefs", das der Dozent, Berater und Coach Detlev Gebhard geschrieben hat. Es enthält dreiunddreißig Grundsätze für ein vorbildliches Führungsverhalten. Hier ist einer davon:
Führungsgrundsatz Nr. 5:
Sagen Sie es Ihren Mitarbeitern, wenn Sie mit ihrer Arbeit zufrieden sind!
Lob und Anerkennung sind die kleinen Schwestern der Wertschätzung. Aber deshalb sind sie keineswegs un-wichtig. Wer freut sich nicht über ein ehrliches "Das haben Sie wirklich gut gemacht"? Oder gar über eine Schachtel "Merci" und einen Zettel auf dem Schreibtisch: "Ihr Vorschlag war wirklich toll. Danke!"
Aber Loben will gelernt sein. Loben Sie nicht für Selbstverständlichkeiten und für jede Kleinigkeit! Das nimmt niemand ernst. Loben sollten Sie immer dann, wenn jemand eine Aufgabe unerwartet gut, unerwartet schnell oder unerwartet ideenreich erledigt hat.
Vorsicht übrigens mit dem Lob vor anderen Kollegen. Das ist für den gelobten Mitarbeiter zweifellos besonders schmeichelhaft, aber es kann ebenso problematisch sein wie Kritik vor Dritten. Achten Sie darauf, dass das Lob für den einen nicht Frust bei den Nicht-Gelobten erzeugt. Lob vor Dritten ist nur ratsam, wenn jemand eine Aufgabe so unerwartet gut, schnell oder ideenreich erledigt hat, dass dies auch von den Kollegen neidlos aner-kannt wird.
Und Anerkennung? Ein Lob ist in der Regel anlassbezogen, Anerkennung hingegen würdigt eine oder mehrere grundlegende Verhaltensweisen oder Eigenschaften: "Können Sie diesen Text bitte mal Korrektur lesen. Sie machen das besser als ich." Oder: "Sie haben das tatsächlich noch geschafft? Ich bin immer wieder baff, wie schnell Sie sind." Oder: "Danke! Sie sind wirklich die Zuverlässigkeit in Person!"
Spüren Sie es, liebe Chefs und Chefinnen?: Anerkennung ist mehr als Lob und geht deutlich in Richtung Wertschätzung.
Also, liebe Chefs und Chefinnen: Lob ist gut, Anerkennung ist besser und Wertschätzung am besten.