(openPR) Alles beginnt mit dem Eintrag ins Handelsregister: Sobald ein neues Unternehmen gegründet wird, erstellen die Auskunfteien ein Erstrating. Doch dabei sind sie nicht die Einzigen. Was viele Jungunternehmer vergessen: Auch die Kreditversicherer haben sie zu dem Zeitpunkt bereits auf dem Schirm. Und so kommt es, dass oftmals Bewertungen entstehen, die deutlich schlechter sind, als sie sein könnten – weil der Unternehmer seine Zahlen und Daten nicht mitteilt.
Ein schwerwiegenden Fehler, denn der Kreditversicherer ist meist der erste Ansprechpartner, wenn Lieferanten eine Absicherung wollen. So entscheidet das Rating über die Höhe eines möglichen Einzellimits für eine Lieferantenanfrage und auch die Höhe des Gesamtkumuls kann darüber gesteuert werden. Zudem kennen die GFL-Experten nicht wenige Fälle, in denen der Versicherer schon Limite gezeichnet hat, als die Banken noch keine Chance auf einen Kredit gesehen haben.
Wie wichtig Kreditversicherer sind, zeigen schon deren Versicherungssummen: Hochrechnungen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zufolge deckten die deutschen Anbieter 2017 Ausfallrisiken in Höhe von 453 Milliarden Euro. Bei den großen Versicherern sind die Deckungssummen teilweise höher, als die Summen, die einzelne Banken an kurzfristigen Krediten vergeben.
Umso wichtiger ist es, auch bei den Kreditversicherern ein gutes Rating zu erzielen. Und das funktioniert nur, mit einem klaren Plan zur Kommunikation mit den Versicherern. Für Unternehmer ist diese Kommunikation allerdings oft nicht einfach zu bewerkstelligen: Die Zahl der Versicherer nimmt in Deutschland stetig zu. Da den Überblick zu behalten und zu erkennen, wer für ein Engagement zuständig ist, ist nicht leicht.
„Unternehmer berichten uns oft, dass sie an den Kreditversicherer berichten, bei dem sie versichert sind und die anderen außen vor lassen“, erzählt der Düsseldorfer GFL-Geschäftsstellenleiter Fabian Sarafin. So kann es sein, dass sie beim Kreditversicherer ihrer Lieferanten nur ein schlechtes Rating erhalten.
Viele Unternehmer wenden sich zudem an den Vertriebsaußendienst, der für die jeweilige Region zuständig ist. Ideal ist das nicht: Ziel des Vertriebs ist es, die Dienstleistungen an den Mann zu bringen. Die Bewertungen und alle weiteren Abläufe finden im Hintergrund statt. Allerdings kennen die Unternehmer die passenden Ansprechpartner oft nicht. Denn selbst, wenn man schon Kunde ist: Bei kleineren Engagements nennen viele Kreditversicherer mittlerweile keine direkten Ansprechpartner mehr, sondern setzen Service-Teams ein, die die Kunden per Mail mit Infos versorgen.
Dabei lässt sich eine schlechte Bewertung einfach verändern: Mit Vorlage neuer Unterlagen erstellen die Kreditversicherer immer ein neues Rating. Das sieht je nach Versicherer sehr unterschiedlich aus. So arbeiten manche mit Skalen von 0-10 oder 0-100, andere von D-AAA. Die Vergleichbarkeit zwischen den einzelnen Versicherern ist daher meist nicht direkt möglich.
Unternehmer sollten bei Ihrer Finanzkommunikation daher ein paar Punkte beachten:
1. Wichtig ist ein regelmäßiges Reporting, welches wiederkehrend verwendet werden kann. Darin sollten Zwischenzahlen, aktuelle Kennzahlen zur Liquidität und Anmerkungen zum Geschäftsverlauf aufgeführt sein.
2. Das Reporting sollte unaufgefordert und zu vorher festgelegten Zeitfenstern verschickt werden (bestenfalls sechs Wochen nach Ende eines Quartals).
3. Unternehmer bekommen meist keine Rückmeldung von den Kreditversicherern. Daher sollte man aktiv nachfragen, wie sich das Zahlenmaterial auf das Rating und auch die Limitzeichnung ausgewirkt hat.
4. Um einen direkten Zugang zu erhalten, helfen regelmäßige Gespräche mit den Kreditprüfern.
5. Nur in wirtschaftlich guten Zeiten zu kommunizieren, ist ein Fehler. Unternehmen sollten den Versicherern offen und transparent mitteilen, wenn sich die Zahlen verschlechtert haben.
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