(openPR) Ein Leser kommt heutzutage an der Meldung nicht vorbei, dass tausende Ausbildungsplätze frei sind und mangels geeigneter Kandidaten nicht besetzt werden können. Wer seine Zeit allerdings in den sozialen Medien verbringt wird die andere Seite der Medaille sehen. Viele junge Menschen beschweren sich über die Anforderungen der Arbeitgeber, die unrealistisch seien. Doch wer hat recht? Erinnert man sich zurück, war es früher kein großes Problem eine Ausbildung mit dem Hauptschulabschluss zu finden. Mittlerweile ist die Voraussetzung überwiegend auf den mittleren Abschluss angehoben worden. Auf der anderen Seite, haben die meisten Jugendliche eine, teilweise verzerrte, Ansicht des Lebens. Wahrscheinlich durch Apps, die den Lifestyle anderer Menschen transparent präsentieren.
Wer geht nun den falschen Weg?
Es darf ein Bewerber nicht wegen seiner theoretischen Qualifikation für einen Beruf disqualifiziert werden. Gerade nicht in der Ausbildung. Personaler sollten künftig mehr Zeit in das Know-How der Personalauswahl stecken. Das beste Beispiel, dass eine schulische Qualifikation nicht ausschlaggebend für einen guten Mitarbeiter ist, ist Uwe Hück, Betriebsratsvorsitzender von Porsche. 2002 beschloss Uwe Hück mit Porsche gemeinsam, dass in technischen Berufen mindestens 40% Hauptschüler eingestellt werden. Laut Uwe Hück überholen diese sogar die anderen. Das liegt an der Chance und am Ehrgeiz der Mitarbeiter. Wichtig ist, dass Personaler die richtigen Bewerber von den faulen Äpfeln trennt. Das geht nicht ausschließlich über ein Anschreiben. Ein persönlicher Kontakt, um die Wünsche des Bewerbers kennen zulernen ist bei der Auswahl unvermeidlich. In der Zeitnot hilft auch ein Telefoninterview weiter. Die Bewerber sollten jede Chance wahrnehmen und sich nicht auf kleine Mängel fokussieren. Mit jedem Beruf kann man erfolgreich werden, wenn die Einstellung in einem selbst stimmt.
http://cicero.de/innenpolitik/interview-mit-uwe-hueck-es-geht-darum-schwache-stark-zu-machen/56609