(openPR) Nürnberg im August 2006. X- oder O-Beine zählen heutzutage kaum zu ernst genommenen Erkrankungen, weit verbreitet gelten sie eher als ein kosmetischer Makel. Dabei stellen die anlagebedingten oder in Folge ei-nes Unfalls entstandenen Achsfehlstellungen nicht nur ein ästhetisches, sondern vor allem ein gesundheitliches Problem dar. „Ungleiche Belas-tungsverteilungen zwischen der Innen- und Außenseite des Kniegelenks können in vielen Fällen zu vorzeitigem Verschleiß führen und eine frühzei-tige Arthroseentstehung begünstigen“, erklärt Dr. med. Michael F. Jock-heck, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie der Parcside Clinic in Nürnberg. „Bildlich gesprochen fährt man den Reifen sozusagen einseitig ab“, ergänzt der Arzt. Anstelle schwerwiegender Operationen mit langer Rehabilitation erreichen Mediziner heutzutage besonders bei jüngeren Pa-tienten gute Ergebnisse mit einer gelenkerhaltenden Umstellungsosteoto-mie. In der Parcside Clinic korrigiert Dr. Jockheck dank der modernen Me-thode Achsfehlstellungen am Kniegelenk minimalinvasiv und verlagert so Belastungen vom geschädigten auf gesunden Knorpel.
Mit exakter Planung schnell und effektiv therapieren
Im Gegensatz zur herkömmlichen Methode können Patienten ihre Beine bei der schonenden Umstellungsosteotomie früher belasten und nehmen weniger Risiken wie zum Beispiel nachhaltige Empfindungsstörungen oder vorübergehende Muskelschwäche in Kauf. Darüber hinaus bietet das Ver-fahren in vielen Fällen eine Alternative zur sonst häufig notwendigen Knieprothese. „Vor jeder Umstellung sollte jedoch eine ausführliche Unter-suchung aller Knorpelabschnitte des jeweiligen Gelenks durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass ausreichend belastungsfähiger Knorpel besteht“, verdeutlicht Dr. Jockheck die Voruntersuchung. Nach erfolgrei-cher Bestimmung der Kniegelenksachse berechnet der Orthopäde mit ex-akter computertomographischer Planung den Korrekturwinkel. „Mit spe-ziellen Knochenmeißeln und einer so genannten oszillierenden Säge schneiden wir bei X-Beinen den Oberschenkel oberhalb sowie bei O-Beinen das Scheinbein unterhalb des Kniegelenks an und entnehmen be-ziehungsweise setzen einen Keil ein“, beschreibt der Arzt. Anschließend sichert eine kleine Platte den betroffenen Abschnitt. Bereits nach drei bis vier Tagen stationären Aufenthalts gehen Patienten wieder nach Hause und können mit Hilfe von Gehstützen den Arbeitsalltag beginnen. In den nächsten sechs bis acht Wochen verheilt der Knochen vollständig.
Physiotherapeutische Maßnahmen fördern den Heilungsprozess
Nach einer minimalinvasiven Umstellungsosteotomie unterstützen physio-therapeutische Anwendungen gezielt den Muskelaufbau. Kranken- oder Wassergymnastik stärken Muskeln, die die Gelenke stützen und leiten. Schonende Sportarten ohne Stoß- und Druckbelastungen wie beispiels-weise Schwimmen oder Fahrradfahren verbessern ebenfalls die Heilung und steigern die Belastungsfähigkeit, während einseitige Aktivitäten, Fehl-belastungen und extremes Übergewicht die Genesung einschränken und wiederum Gelenkbeschwerden und -verschleiß hervorrufen.



