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Elektromobilität: Chancen für den Wirtschaftsstandort Deutschland

31.07.201714:00 UhrWissenschaft, Forschung, Bildung

(openPR) Das Fraunhofer ISI sieht im Umstieg von konventionellen Pkw auf Elektrofahrzeuge für den Wirtschaftsstandort Deutschland durchaus Chancen und Potenziale für positive Effekte bei Arbeitsplätzen und Wertschöpfung. Hierfür muss der Wandel aber aktiv gestaltet werden.



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Vor dem Hintergrund der Debatte um die Zukunft des Verbrennungsmotors in Deutschland sowie des angekündigten Verbots konventioneller Personenkraftwagen (Pkw) in Frankreich und England veröffentlicht das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI eine Analyse möglicher volkswirtschaftlicher Auswirkungen des Wandels hin zur Elektromobilität. Während die jüngst veröffentlichte Studie des Münchner ifo Instituts die potenziellen negativen volkswirtschaftlichen Folgen eines Verbots von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor herausarbeitet, sehen die Expertinnen und Experten des Fraunhofer ISI im Umstieg von konventionellen Pkw auf Elektrofahrzeuge für den Wirtschaftsstandort Deutschland durchaus Chancen und Potenziale für positive Effekte bei Arbeitsplätzen und Wertschöpfung. Hierfür muss der Wandel aber aktiv gestaltet werden.

Basis der neuen Untersuchung sind eigene Analysen über die aktuelle und künftige Wettbewerbsposition der deutschen Automobilindustrie bei Elektrofahrzeugen sowie Auswertungen nationaler und internationaler Studien zum Thema. Das interdisziplinäre Forschungsteam kommt zu folgenden Ergebnissen:

Deutsche Hersteller halten aktuell beim Verkauf von Elektrofahrzeugen vergleichbare Marktanteile wie bei konventionellen Fahrzeugen. „Unter gleichbleibender Marktposition verspricht der Wandel zur Elektromobilität ähnlich positive Effekte auf Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Deutschland wie die Herstellung von konventionellen Fahrzeugen“, so Prof. Martin Wietschel, Leiter des Geschäftsfelds Energiewirtschaft und stellvertretender Leiter des Competence Centers Energietechnologien und Energiesysteme am Fraunhofer ISI.

Eine Auswertung von Studien, die den Gewinn neuer Arbeitsplätze durch die Elektromobilität abzüglich des Verlusts von Arbeitsplätzen bei konventionellen Fahrzeugen ausweisen, zeigen für Deutschland bis 2030 viele mögliche Szenarien mit annähernd gleichbleibender Anzahl oder positiven Effekten auf Arbeitsplätze und Wertschöpfung. Neben neuen Arbeitsplätzen in der Automobilindustrie wird unter anderem eine Reihe an neuen Arbeitsplätzen in der Energiewirtschaft und durch neue Dienstleistungen gesehen.

Der Wandel zur Elektromobilität geht allerdings einher mit einem Strukturwandel, einer Verschiebung innerhalb der automobilen Wertschöpfungsketten und einem Wandel der Arbeitsplätze. Hierbei wird es wichtig werden, Ein- und Umschulungsangebote sowie generell neue Ausbildungsangebote zu schaffen, um künftige Fachkräfte auf diesen Wandel vorzubereiten. Auch in anderen Bereichen ist der Wandel zur Elektromobilität aktiv zu gestalten. Dazu gehört, die bestehenden Schwachpunkte, beispielsweise bei der Batteriezellproduktion, zu beseitigen, den Wandel der Industriestrukturen aktiv anzugehen und die Erschließung neuer Geschäftsmodelle voranzutreiben. Dann kann es gelingen, die drohenden Verluste in den Produktion- und Zulieferbereichen des konventionellen Antriebsstrangs und Effekte außerhalb des Verarbeitenden Gewerbes zu kompensieren, beispielsweise im Handel und in der Instandhaltung.

Wenn es gelingt, die derzeitige gute Wettbewerbssituation der deutschen Industrie bei Elektrofahrzeugen zu erhalten oder sogar noch auszubauen, sind die Chancen gut, dass der Wandel hin zur Elektromobilität in der Summe positive Auswirkungen auf Beschäftigung und Wertschöpfung in Deutschland hat und Verluste bei Verbrennungsmotoren kompensiert werden können. Bei der Diskussion um die Folgen eines Verbots von konventionellen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren ist weiterhin zu beachten, dass Deutschland einen hohen Exportanteil von 60 Prozent der in Deutschland hergestellten konventionellen Fahrzeuge hat. Weiterhin sind die Marktanteile der hybriden Elektrofahrzeuge (batterieelektrische Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, sogenannte plug-in hybrid electric vehicle PHEV) auf heute bereits knapp 40 Prozent aller Elektrofahrzeuge gestiegen. Werden diese Positionen gehalten, wird ein schneller Ausstieg aus dem Verkauf von konventionellen Fahrzeugen in Deutschland nur bedingt negative Auswirkungen auf Arbeitsplätze und Wertschöpfung in den Branchen haben, die vom Verbrennungsmotor in Deutschland abhängen. Je nach Gesetzgebung könnten allerdings auch die PHEV von einem Verbot von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor betroffen sein.

Da bisher erst wenige umfassende Studien zu den volkswirtschaftlichen Effekten vorliegen, das heißt Studien mit Berücksichtigung der Wirkung auf Arbeitnehmer sowie die nachgelagerten Bereiche wie Handel oder Instandhaltung, sieht das Team des Fraunhofer ISI weiteren Forschungsbedarf zu diesem Themenkomplex.

Weitere Informationen:

Download der Studie „Perspektiven des Wirtschaftsstandorts Deutschland in Zeiten zunehmender Elektromobilität“:

Kontakt:
Anne-Catherine Jung MA
Telefon: +49 721 6809-100
E-Mail: E-Mail

Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI analysiert Entstehung und Auswirkungen von Innovationen. Wir erforschen die kurz- und langfristigen Entwicklungen von Innovationsprozessen und die gesellschaftlichen Auswirkungen neuer Technologien und Dienstleistungen. Auf dieser Grundlage stellen wir unseren Auftraggebern aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft Handlungsempfehlungen und Perspektiven für wichtige Entscheidungen zur Verfügung. Unsere Expertise liegt in der fundierten wissenschaftlichen Kompetenz sowie einem interdisziplinären und systemischen Forschungsansatz.

Quelle: idw

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