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Interessenwahrnehmung für die Pflegekräfte und Verbesserung der Pflege-Rahmenbedingungen

16.11.201514:05 UhrGesundheit & Medizin

(openPR) Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk ist der Meinung, dass die vorhandenen Verbände, z.B. Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK), gestärkt werden sollten. Der DBfK steht für die Professionalisierung des Pflegeberufes, für die Weiterentwicklung der Pflege und für angemessene, gute und motivierende Arbeitsbedingungen der Berufsangehörigen.



DBfK und andere Pflege-Berufsverbände sind Mitglied im Deutschen Pflegerat e.V. (DPR). Der DPR sieht sich vor allem in der Verantwortung dafür, die Profession Pflege zu vertreten und die erforderlichen Rahmenbedingungen für eine optimale Ausübung der Profession zu schaffen und der Politik als primärer Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen.

Die Wahrnehmung der speziellen beruflichen Belange Pflegender kann im Übrigen durch Pflegekammern erfolgen. Insoweit gibt es mit Unterstützung des DPR intensive Bemühungen in den Ländern.

Arbeits- bzw. tarifrechtliche Verbesserungen erreicht man vornehmlich nur als mächtige Tarifvertragspartei (Gewerkschaft). Die (Neu)gründung einer Pflegegewerkschaft könnte geprüft werden. Eine solche „Gewerkschaft Pflege“, die später in „Gewerkschaft für Beschäftigte im Gesundheitswesen (BIG)“ umbenannt wurde, hat es aber schon gegeben. Die BIG wurde 2009 aufgelöst. Die 2013 gegründete „Gewerkschaft für alle soziale Berufe“ musste 2015 ebenfalls aufgeben. Diese Beispiele zeigen, dass sog. Sparten- oder Fachgewerkschaften nicht immer ihren Zweck erfüllen (können). Neu entstand die „Interessen Fairtretung Gesundheit, Pflege und Soziales (IGePS) e.V.“

Zum Thema „Gewerkschaft“ äußerte Karl Josef Laumann, Pflegebeauftragter der Bundesregierung: „Wenn nur zehn Prozent der Pflegekräfte in der Gewerkschaft sind, dann muss die sich doch fragen lassen, ob sie gute Arbeit leistet.“

Unabhängig von Berufsverbänden und Gewerkschaften ist seit einiger Zeit die Aktion "Pflege am Boden (PaB)" bundesweit aktiv und macht vor allem mittels regelmäßiger Demonstrationen auf den Pflegenotstand aufmerksam und fordert von der Politik entsprechende Reformen. So fand zum Beispiel der 2. NRW Aktionstag ... für bessere Pflegebedingungen in Deutschland, egal ob Krankenhaus, Altenheim, Häusliche Pflege ..., am 03.09.2015 vor der Bannmeile des Landtags NRW in Düsseldorf statt.

Die Gründung einer "Pflegepartei", nur auf pflegerische Aspekte ausgerichtet, kann wohl kaum wirksam aktiv werden. Parteien wirken bei der politischen Willensbildung mit (Art. 21 Grundgesetz) und müssen auf möglichst allen Politikfeldern ein Programm anbieten können. Pflege ist insoweit nur ein Aspekt von vielen. Eine nennenswerte Unterstützung einer solchen Partei kann daher nicht erwartet werden.

Pro Pflege – Selbsthilfenetz ist als unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung für hilfe- und pflegebedürftige Menschen aktiv. Eine wichtige Aufgabe wird darin gesehen, die Pflege-Rahmenbedingungen durch Einflussnahme auf die politischen Entscheidungsträger nachhaltig verbessern zu helfen. In diesem Zusammenhang sind die Forderungen nach einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte (= Schaffung von Personalbemessungssystemen und Gewährleistung von angemessenen Vergütungen) von zentraler Bedeutung.

„Dass der Arbeitsalltag in der Pflege seit langem von großer Belastung, Zeitdruck und wenig motivierenden Bedingungen geprägt ist, wissen die politisch Verantwortlichen sehr wohl. Die deutsche Pflegezukunft wird düster werden, wenn hier nicht schnellstens – und spürbar – eine Verbesserung herbeigeführt wird.“ - Quelle: Presseinfo des DBfK vom 14.07.2015. Karl-Josef Laumann, Pflegebeauftragter der Bundesregierung, wurde am 09.07.2015 dazu passend in der Rheinischen Post wie folgt zitiert: „Wir brauchen mehr Pflegekräfte“.

Aus der Sicht von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk ergibt sich nach all dem:

Bei den Forderungen um Verbesserungen der Pflege - Rahmenbedingungen (vor allem im SGB V und SGB XI) erscheint es vornehmlich wichtig, argumentativ auf die zuständigen Ministerien und die Entscheidungsträger im Deutschen Bundestag bzw. in den Länderparlamenten einzuwirken und in die Zukunft tragende Reformschritte für das Gesundheits- und Pflegesystem einzufordern. Insoweit ist eine möglichst gemeinsame Basis aller Verbände und pflegekritischen Akteure das Gebot der Stunde. Eine Zersplitterung der unterschiedlichen Interessen bzw. das alleinige „Kochen eigener Süppchen“ kann keine erfolgreiche Strategie sein.

Die Statements dazu beim Neusser Pflegetreff am 21.10.2015 sind in einem gesonderten Filmbeitrag (7,30 Minuten) anschaubar bei Youtube unter https://youtu.be/qbyHRxX9ikk - Die wesentlichen Aussagen:

• Mehr Pflegepersonal – jetzt und nicht später!
• Mehr Zeit für Zuwendung und Pflege ermöglichen.
• Der im PSG II benannte § 113c SGB XI, der ein Personalbemessungssystem anspricht, reicht nicht!
• Mängel müssen abgestellt werden, auch im Hinblick auf den Einsatz der Betreuungskräfte nach § 87b SGB XI.

Die gesamte Filmdokumentation zum Pflegetreff am 21.10.2015 (rd. 2 Stunden) ist anschaubar bei Youtube > https://youtu.be/4cy5Ey-cBNg Ergänzende Beiträge im Forum (mit Fotos) unter > http://www.wernerschell.de/forum/neu/viewtopic.php?f=4&t=21326 .

Werner Schell, Dozent für Pflegerecht und Vorstand von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk

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