openPR Recherche & Suche
Presseinformation

'Deutsche Jugendämter verletzen massiv die Menschenrechte'

09.11.201512:41 UhrVereine & Verbände
Bild: 'Deutsche Jugendämter verletzen massiv die Menschenrechte'
Trennungsväter prangern mangelnde Qualität der Jugendfürsorge in Deutschland an.
Trennungsväter prangern mangelnde Qualität der Jugendfürsorge in Deutschland an.

(openPR) Zwischenbericht an den UN-Menschenrechtsrat: Trennungsväter e. V. (Amberg) prangern mangelnde Qualität der Jugendfürsorge an/Bundesweite Aufsichtsbehörde für Jugendämter gefordert

AMBERG/GENF – Zahlreiche Fälle von Menschenrechtsverletzungen bis hin zu Folter und Menschenhandel hat der bundesweit tätige Verein Trennungsväter der Jugendfürsorge in Deutschland vorgeworfen. „Jugendämter verletzen massiv die Menschenrechte. Eine wirksame Kontrolle fehlt“, konstatiert Thomas Penttilä (45), Vorsitzender von Trennungsväter e. V. (www.trennungsvaeter.de) mit Sitz im oberpfälzischen Amberg, in einem aktuellen Zwischenbericht an den UNO-Menschenrechtsrat (UNHRC) in Genf. Seit dem 8. April 2015 hat der Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC) dem Verein einen Sonderberaterstatus zuerkannt.



Den Sonderberatern, die sich um die Rechte von zwangsweise von ihren Kindern getrennt lebenden Vätern und Müttern kümmert, liegen zahlreiche Fälle von betroffenen Personen vor, die in die Öffentlichkeit gegangen sind. Daten und Akten der Jugendämter seien geheim, Einsicht könnten sich nur lokale kommunale Jugendhilfeausschüsse verschaffen. „Wir rechnen mit einer hohen Dunkelziffer“, so Penttilä. Die öffentlich belegbaren Fälle seien ein ausreichender Grund, die bundesweit 563 Jugendämter unter die Kontrolle einer Bundesbehörde zu nehmen.

Typischerweise passieren die Menschenrechtsverletzungen laut Thomas Penttilä bei Inobhutnahmen durch die Jugendämter. Kinder oder Jugendliche werden in Notsituationen vorläufig aufgenommen und untergebracht. Die Zahl dieser Inobhutnahmen ist laut Statistischem Bundesamt bundesweit von 25.916 (2005) auf 48.059 Fälle im Jahr 2014 gestiegen.

Einen konkreten Verdacht auf Menschenhandel sehen die Trennungsväter zum Beispiel bei den Jugendhilfeskandalen in Gelsenkirchen, Dorsten und im Umland von Münster. Beim Skandal in Gelsenkirchen seien mehrere Heimkinder vom dortigen Jugendamt nach Ungarn geschickt worden. Nach Berichten des Fernsehmagazins „Monitor“ hätten die Jugendamtsleiter die Kinder wegen absichtlicher Überbelegung in eine Einrichtung in Ungarn geschickt. Dafür hätten sie 5500 Euro pro Kind und Monat vom Staat bekommen. Die Zwischenhändler hätten hohe Gewinne eingestrichen. Dem Verein Trennungsväter liegen viele weitere Beschwerden wegen Menschenrechtsverletzungen vor. Diese könnten wegen der Angst der betroffenen Familien vor einer weiteren Verfolgung durch das Jugendamt jedoch nicht veröffentlicht werden.

Jugendämter abschaffen
Um die Einhaltung der Menschenrechte in deutschen Familienangelegenheiten zu gewährleisten, fordert Thomas Penttilä, die rechtliche Stellung des Jugendamtes zu ändern. Basierend auf den Erfahrungen seit dem letzten Zwischenbericht wäre es ratsam, Jugendämter vollständig abzuschaffen und die wesentlichen Aufgaben an andere Behörden zu übertragen, die mit nationalem Recht sowie dem internationalen Übereinkommen zu den Menschenrechten konform gehen. „Der Grad der Misswirtschaft ist inzwischen so groß, dass eine Reform der bestehenden Strukturen unmöglich erscheint. Unabhängige Experten sollten – nur am Kindeswohl orientiert – neue Strukturen aufbauen.

Anstrengungen intensivieren
Die Aufsichtsbehörde soll sich darum kümmern, dass das Grundgesetz und die Menschenrechtskonventionen der Vereinten Nationen eingehalten werden. Deutschland wird zudem aufgefordert, seine Anstrengungen gegen Menschenhandel und Folter zu intensivieren. Deutschland hat laut Penttilä die UNO-Empfehlungen förmlich akzeptiert, setzt sie aber in der Praxis nicht um. „Es besteht kein Handlungsbedarf in diesem Bereich“, sei die Antwort des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend auf eine entsprechende Anfrage gewesen. „Deutschland erweckt den Eindruck, dass es nie die Absicht hatte, die bereits seit dem Jahr 2009 wiederholt akzeptierten Empfehlungen zu erfüllen“, kritisiert Penttilä in dem Zwischenbericht, der in Abstimmung mit dem Verein Gleichmaß (Gera) entstanden ist.
Deutschland ist laut Thomas Penttilä der einzige europäische Staat, der sich weigert, Aspekte der Kinderwohlfahrt im Petitionsausschuss des Europäischen Parlaments (PETI) zu erörtern. In der Sitzung vom 5. Mai 2015 habe der Ausschuss festgestellt, dass in einigen Fällen das Verhalten der Jugendämter als Folter im Sinne des Übereinkommens gegen Folter klassifiziert werden kann.

Grundlose Inobhutnahme als Folter
Als Folter stufen die Sonderbeobachter das Verhalten der Jugendämter ein, die Eltern zu einer - oft grundlosen - Inobhutnahme ihrer Kinder zu nötigen. Dies werde mit der Drohung verbunden: "Wenn Sie dieses Papier nicht unterschreiben, sehen Sie ihre Kinder nie wieder." Im Falle der Zustimmung bestehe zumindest die Möglichkeit zu gelegentlichen Kontaktaufnahmen oder der Rückführung der Kinder in die Familie. Bestehen die Eltern hingegen auf eine gerichtliche Überprüfung der Richtigkeit der Inobhutnahme, würden sie ihre Kinder für immer verlieren, haben die Sonderbeobachter festgestellt. Diese Form der Folter sei strafrechtlich in Deutschland nicht verfolgbar, sollte aber an den Internationalen Strafgerichtshof verwiesen werden.

Überlange Dauer von Gerichtsverfahren
Deutschland hat trotz einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte vom 15. Januar 2015 bisher kein schnelleres Rechtsverfahren eingeführt, beklagt Reinhard Häring, Generalsekretär von Trennungsväter e. V. In mehr als 20 Fällen sei es wegen überlanger Dauer von Gerichtsverfahren bereits verurteilt worden. Opfer solch langer Verfahren, in denen häufig ganze Familien zerstört worden waren, seien nicht angemessen entschädigt worden. „Die deutschen Gerichte schaffen durch ihre Untätigkeit Tatsachen wie die Entfremdung der Kinder von einem oder beiden Elternteilen.“ Ein Mitglied des Vereins warte bereits seit über zwölf Jahren auf eine erstinstanzliche Entscheidung. Elternteile seien durch Entscheidungen der Familiengerichte verpflichtet, während die Jugendämter nicht an die Entscheidungen gebunden seien. „Eine solche Situation ist sonst nur aus totalitären Staaten bekannt“, kritisiert Häring. Zudem bestehe für das Jugendamt vor Gericht keine Wahrheitspflicht.

Das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) weigere sich nach einer Statistik der Trennungsväter in 97,5 Prozent der Fälle Verfahren wegen der Verletzung von fundamentalen Rechten anzunehmen. Nach den Erfahrungen von Reinhard Häring hätten deutsche Gerichte begonnen, Entschädigungsforderungen für rechtswidrige Handlungen des Jugendamtes oder der Familiengerichte mit neuen Urteilen bzw. imposanten Gebühren für eine Klage zu bestrafen.

Bildlink:
Thomas Penttilä, 1. Vorsitzender von Trennungsväter e. V.
www.koenig-online.de/images/pressefach/trennungsvaeter/thomas_penttilae_DSC_0675.jpg

Diese Pressemeldung wurde auf openPR veröffentlicht.

Verantwortlich für diese Pressemeldung:

News-ID: 878610
 1773

Kostenlose Online PR für alle

Jetzt Ihren Pressetext mit einem Klick auf openPR veröffentlichen

Jetzt gratis starten

Pressebericht „'Deutsche Jugendämter verletzen massiv die Menschenrechte'“ bearbeiten oder mit dem "Super-PR-Sparpaket" stark hervorheben, zielgerichtet an Journalisten & Top50 Online-Portale verbreiten:

PM löschen PM ändern
Disclaimer: Für den obigen Pressetext inkl. etwaiger Bilder/ Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen. Wenn Sie die obigen Informationen redaktionell nutzen möchten, so wenden Sie sich bitte an den obigen Pressekontakt. Bei einer Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Quellenennung der URL.

Pressemitteilungen KOSTENLOS veröffentlichen und verbreiten mit openPR

Stellen Sie Ihre Medienmitteilung jetzt hier ein!

Jetzt gratis starten

Weitere Mitteilungen von Trennungsväter e. V.

Bild: „Reform des Jugendhilferechts geht nicht weit genug“Bild: „Reform des Jugendhilferechts geht nicht weit genug“
„Reform des Jugendhilferechts geht nicht weit genug“
Kritik an Bundesfamilienministerin: Amberger Verein „Trennungsväter e. V.“ fordert von Manuela Schwesig (SPD), die bundesweit rund 560 Jugendämter unter Bundesaufsicht zu nehmen BERLIN/AMBERG – Eine Reform an Haupt und Gliedern des Jugendhilferechts hat der Verein „Trennungsväter e. V.“ von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) gefordert. „Die chaotischen und teils menschenrechtswidrigen Zustände in vielen Jugendämtern bedürfen endlich einer bundesweiten Aufsicht“, betont Thomas Penttilä (46), Vorsitzender von Trennungsväter e. V. …
Bild: 'Entsorgte' Väter wehren sich gegen Kartell von Ämtern und GerichtenBild: 'Entsorgte' Väter wehren sich gegen Kartell von Ämtern und Gerichten
'Entsorgte' Väter wehren sich gegen Kartell von Ämtern und Gerichten
Trennungsväter e. V. fordern 50:50-Wechselmodell, Bundesaufsicht über Jugendämter/Qualifizierung und Qualitätssysteme/Ombudsstelle für Trennungsopfer MÜNCHEN – 14 Tage Mama, 14 Tage Papa: Kinder von getrennt lebenden Paaren sollen abwechselnd bei Vater und Mutter leben. Für ein generelles „50:50-Wechselmodell“ im Unterhaltsrecht hat sich eine bundesweite Initiative von getrennt lebenden Eltern ausgesprochen. „Kinder werden im Zusammenwirken von Jugendämtern, Gutachtern und Familiengerichten systematisch vom Vater ferngehalten“, beklagte Thom…

Das könnte Sie auch interessieren:

Weiterhin Jugendschutz nach Kassenlage in Berlin - Deutsche Kinderhilfe fordert Qualitätsoffensive
Weiterhin Jugendschutz nach Kassenlage in Berlin - Deutsche Kinderhilfe fordert Qualitätsoffensive
… im kommenden Jahr frei. Um dem Personalmangel zu begegnen, plant Zöllner, bis Ende nächsten Jahres 56 Sozialarbeiter aus dem Personalüberhang des Landes in die Jugendämter zu versetzen. Die Deutsche Kinderhilfe hält diese Vorgehensweise für unverantwortlich. Es geht nicht lediglich dar-um, einen Engpass zu überwinden, wie Zöllner es bezeichnet, sondern …
Bild: Kindesentziehung in Deutschland - Willkür der Gerichte?Bild: Kindesentziehung in Deutschland - Willkür der Gerichte?
Kindesentziehung in Deutschland - Willkür der Gerichte?
Seit Jahren versuchen Eltern vergeblich, sich in Deutschland gegen Kindesentziehungen zu wehren, die vermeidbar wären, wenn die deutsche Bundesregierung die Menschenrechte von Kindern im vollen Umfang der UN-Kinderrechtskonvention anerkennen und anwenden würde. Die gegen Kinder verübten Menschenrechtsverletzungen werden mit Hilfe des Jugendamts durchgeführt, …
Deutsche Jugendämter missachten Recht auf Familie Kindern, Eltern und Großeltern
Deutsche Jugendämter missachten Recht auf Familie Kindern, Eltern und Großeltern
… Einholung eines rechtsvergleichenden Gutachtens über die deutsche Rechtslage und der anderer Staaten an. Er sagte, Deutschland, das der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte mehrfach verurteilte, sei aber nicht verpflichtet, Abhilfe zu schaffen. Der Ausschussvorsitzende Libicki teilte mit, dass der Petitionsausschuss einen Initiativbericht zur …
Landesjugendamt informiert Jugendämter - keine Kindeswohlgefährdung in Rädel
Landesjugendamt informiert Jugendämter - keine Kindeswohlgefährdung in Rädel
Das Landesjugendamt lud Ende voriger Woche alle Jugendämter nach Bernau ein, die Kinder oder Jugendliche an der KHJE in Rädel betreuen, sowie den Träger der Einrichtung. Die Leiterin des Landesjugendamtes Brandenburg, Dr. Doris Scheele, machte zu Beginn deutlich, dass im Heim in Rädel „aus unserer Sicht keine Kindeswohlgefährdung vorliegt". Den Jugendlichen …
Bild: „Reform des Jugendhilferechts geht nicht weit genug“Bild: „Reform des Jugendhilferechts geht nicht weit genug“
„Reform des Jugendhilferechts geht nicht weit genug“
… fordert Thomas Penttilä. Die publik gewordenen Skandale in Nordrhein-Westfalen und kürzlich in Schleswig-Holstein lassen vermuten, dass in der Kinder- und Jugendhilfe massenweise Menschenrechte verletzt werden. Einige erfüllen laut Penttilä die Definition von Folter und Menschenhandel. Neben dem UNO-Menschenrechtsrat hat auch der Petitionsausschuss des …
Bild: Neue Zweigstelle der Salus Gesellschaft eröffnet in WiesbadenBild: Neue Zweigstelle der Salus Gesellschaft eröffnet in Wiesbaden
Neue Zweigstelle der Salus Gesellschaft eröffnet in Wiesbaden
Anlaufstelle für Jugendämter der Region für erzieherische Hilfen Die Salus Jugendhilfe eröffnet am 01. Juli 2014 ihre Zweigstelle in Wiesbaden, Wilhelmstraße 64. „Sie soll eine Anlaufstelle für Jugendämter der Region sein, die eine wirksame Unterstützung ihrer Klienten wie Kinder, Jugendliche und deren Familien benötigen“, sagt Christina Avdic, die Leiterin …
Bild: EÖDL&DVLD statten alle deutschen Jugendämter kostenfrei mit Materialien für Legasthenie, Dyskalkulie, LRS ausBild: EÖDL&DVLD statten alle deutschen Jugendämter kostenfrei mit Materialien für Legasthenie, Dyskalkulie, LRS aus
EÖDL&DVLD statten alle deutschen Jugendämter kostenfrei mit Materialien für Legasthenie, Dyskalkulie, LRS aus
… Kinder Schwierigkeiten beim Schreiben, Lesen oder Rechnen haben, ist in jedem Fall eine individuelle und gezielte Hilfe auf pädagogisch-didaktischer Ebene notwendig. Jugendämter haben täglich mit dieser Problematik zu tun. Durch die Zusammenarbeit von EÖDL (Erster Österreichischer Dachverband Legatshenie) und DVLD (Dachverband Legasthenie Deutschland …
Fachtagung "Das Jugendamt zwischen Politik und Fachlichkeit" am 26. und 27.04.2010 in Fulda
Fachtagung "Das Jugendamt zwischen Politik und Fachlichkeit" am 26. und 27.04.2010 in Fulda
… 26. und 27. April 2010 seine „ZweiJahrestagung“. Die Jugendhilfe ist ins Zentrum politischer und medialer Debatten gerückt: Eine Entwicklung, die besonders für die Jugendämter mit vielen Anforderungen verbunden ist. Die erste „ZweiJahrestagung“ des DIJuF greift sie auf. In Vorträgen ausgewiesener Expert/inn/en wird der aktuelle Stand der fachpolitischenDebatte …
Jugendamt nimmt drei Tage altes Baby von der Mutter
Jugendamt nimmt drei Tage altes Baby von der Mutter
… im Fall Haase. Siehe: http://www.coe.int/t/d/menschenrechtsgerichtshof/dokumente_auf_deutsch/volltext/urteile/20040408-Haase-U.asp Nach mehreren Jahren wurde Deutschland deswegen von dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte der Menschenrechtsverletzung für schuldig befunden. Wir können nicht verstehen, warum die deutschen Jugendämter nicht aus …
Bild: 'Entsorgte' Väter wehren sich gegen Kartell von Ämtern und GerichtenBild: 'Entsorgte' Väter wehren sich gegen Kartell von Ämtern und Gerichten
'Entsorgte' Väter wehren sich gegen Kartell von Ämtern und Gerichten
… Marathon auf dem Gerichtsweg: Amtsgericht, Oberlandesgericht und Bundesverfassungsgericht. Endstation und letztendliche Korrekturfunktion hat laut Thomas Penttilä der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR), der in den letzten Jahren in mehr als 20 Beschlüssen immer wieder die Bundesrepublik Deutschland wegen Menschenrechtsverletzungen in Familienrechtsverfahren …
Sie lesen gerade: 'Deutsche Jugendämter verletzen massiv die Menschenrechte'