(openPR) Liebe Medienvertreter,
wir freuen uns, Ihnen für den 15. September 2015 das Erscheinen eines humoristischen Erinnerungsbuches über die Menschen und das Miteinander im Ruhrgebiet ankündigen zu können.
Laabs Kowalski, Drehbuchautor, Musikjournalist und Schriftsteller, blickt in seinen Erinnerungen "So zärtlich war das Ruhrgebiet" auf seine Kindheit und Jugend im Dortmund der siebziger Jahre zurück. Seine Liebeserklärung an den Pott stellt eine Zeitreise in eine Vergangenheit dar, die nicht lange zurück liegt und doch sehr weit weg zu sein scheint. Eine präzise beobachtete Milieustudie voller authentischem Charme und echter Originale. Hart, aber herzlich - als Familie das Leben zwischen Zeche, Büdchen und Kneipe war.
Buchvorstellung und Lesung
Resistance
12.09.2015
Geisselstraße 70
50823 Köln
20 Uhr
Laabs Kowalski
"So zärtlich war das Ruhrgebiet.
Eine Dortmunder Kindheit in den siebziger Jahren"
Klappenbroschur, 144 S., inkl. zahlreicher Abbildungen
ISBN 978-3-944035-53-6 (Print), 12,90€
ISBN 978-3-944035-64-2 (E-Book), 7,99€
ET: 15. September 2015
Genre: Regionalia, Humor, Autobiografien
Produkttext: "Für seinen Vater ist er der Junge, der »nicht alle Datteln an der Palme hat«, doch auch in seiner Familie ist der Wahnsinn an der Tagesordnung. Die Mutter liest Tiere und manchmal kleine Mädchen auf, Tante Anna bringt Diebe zur Strecke, und der Vater und die Onkel spielen Karten, selbst wenn das Haus in Flammen steht. Und dann sind da noch Omma Zarth, Manna Nüst, die erste große Liebe und der stets zu einer Klopperei aufgelegte Onkel Catcher. Kein Zweifel, im Vergleich zu dieser Sippe wirken selbst die Bundys gesittet. ...
Pointiert und liebevoll schildert Laabs Kowalski, aufgewachsen in Dortmund, eine Kindheit, wie sie nur in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts möglich war – und nur im Ruhrgebiet.
Eine ungewöhnliche Liebeserklärung an den Pott, seine einzigartigen Menschen und eine Zeit, in der Kassettenrekorder, Telefone mit Wählscheibe und schrille Mustertapeten bundesdeutsche Gegenwart waren. Ein Buch, das Erinnerungen weckt, verfasst von einem absoluten Humorprofi."
Laabs Kowalski
wurde 1963 in Dortmund geboren und ist tief im Ruhrgebiet verwurzelt. Sein erster Roman erschien 1998. Viele weitere Bücher folgten, zuletzt »Totensommer. Das Mädchen, das den Himmel nicht mochte« im Satyr Verlag (auch als dtv-Taschenbuch: 2012).
Kowalski schreibt außerdem Drehbücher für das Fernsehen, lieferte Texte für Rudi Carrell, Martina Hill, Atze Schröder, Dirk Bach und Jürgen von der Lippe und arbeitet als Musikjournalist.
Stimmen:
»Ein Godzilla der Sprache!« (WAZ)
»Wieso steht der nicht auf der Shortlist, ihr Versager!« (Carl Weissner über Laabs Kowalski)
Textausschnitte:
"Zurückblickend mag man sich bisweilen fragen, wie wir als Kinder überhaupt so lange überleben konnten. Wir saßen in Autos, die weder mit Sicherheitsgurten noch mit Airbags ausgestattet waren. Unsere Kindermöbel und Spielsachen waren voller Blei und Kadmium. Beim Fahrradfahren trugen wir nie einen Helm. Wir aßen Süßigkeiten und wurden trotzdem nicht zu dick. Wir tranken mit anderen Kindern aus derselben Flasche und starben nicht nur nicht daran – wir kriegten nicht mal Herpes. Statt Playstation, Wii, Nintendo und dergleichen mehr hatten wir etwas, das viel, viel besser war: Geschwister, Spielgefährten, Freunde. Und eine Familie, die hatten wir auch – eine mit vielen Tanten, Onkeln, Cousins und Cousinen, Großtanten, Großeltern und anderen, die nicht mit uns verwandt waren, aber dennoch zur Familie gehörten."
***
"»Herzflöte, ihr Luschen!«
Papa strahlte, als er mir diesen Satz beigebracht hatte. Der erste vollständige Satz, den ich sprach. Mama war nicht ganz so begeistert.
Papa setzte mich auf die Rückbank seines roten Opel Rekord und fuhr mit mir zur Gaststätte ›Nordlicht‹ in der Schützenstraße. Sein Bruder Manni wohnte gegenüber, Hausnummer 119.
Papa führte er mich seinen Brüdern und Bekannten vor, die in einer Ecke Karten spielten.
»Hört mal, was mein Kleiner sagen kann!«
Er schaute mich an, und ich wiederholte artig: »Herzflöte, ihr Luschen!«
Papas Kartenspielerfreunde waren begeistert.
»Hömma, wenn aus dem nicht mal ein 1a Zocker wird!«, war die einhellige Meinung. Dann setzte sich Papa zu ihnen und stieg in das laufende Spiel ein. Mich hatte er zum Spielen auf den Kneipenboden gesetzt. Der Dackel eines Gastes kam und leckte über mein Gesicht. Später tranken er und ich zusammen Wasser aus einer Schale, die uns der Wirt hingestellt hatte."