(openPR) Liebe Medienvertreter,
wir informieren Sie gern über unsere aktuelle Roman-Novität. Am 01.09.2011 erscheint in der Satyr-Premiumreihe der neue Roman von Laabs Kowalski: "Totensommer - Das Mädchen, das den Himmel nicht mochte". In dieser so spannenden wie beklemmenden Erzählung bearbeitet Kowalski die Erfahrung von Tod und Verlust in Form eines abgründigen Familiendramas. "Totensommer" ist ein Roman voll seltener Düsternis, der das vordergründige Idyll kleinstädtischer Bürgerlichkeit als Verdrängungsmechanismus sozialer Verwahrlosung und Gewalt entlarvt.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht der heranwachsende Frank Adam, dessen Leben mit der Ankunft der neuen Nachbarn, der Dembrocks, aus den Fugen gerät. Seine sprießende Liebe zu deren Tochter Eva reißt ihn aus der Fluchtwelt seiner Bücher und stürzt sein gesamtes Umfeld in einen Taumel aus Schmerz und schockierender Selbsterfahrung.
Gekonnt webt Laabs Kowalski sein Verweisungsnetz von Coming-of-Age-Drama und bundesrepublikanischer Zeitgeschichte im Kleinbürgertum der 1970er Jahre. "Totensommer" ist Moritat und Gesellschaftssatire, abgründige Liebesgeschichte und packender Thriller - ein außergewöhnlicher Roman über den Verlust von Kindheit und Unschuld.
Pressekontakt
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Mirco Drewes
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NEUERSCHEINUNG 01.09.2011: Laabs Kowalski: Totensommer - Klappenbroschur
Laabs Kowalski - Totensommer. Das Mädchen, das den Himmel nicht mochte.
Produktart: Klappenbroschur
Genre:Belletristik
GLP: 14,90€
Verlag/Label: Satyr Verlag
ISBN: 978-3-86327-004-9
VÖ: 01.09.2011
lieferbar: vorbestellbar
Deutschland im Sommer 1976. Als die Dembrocks in das Nachbarhaus ziehen, wird das Leben des zwölfjährigen Frank Adam und seiner Familie auf den Kopf gestellt. Insbesondere Eva, die ebenfalls zwölfjährige, frühreife Tochter der Dembrocks, übt schon bald einen fast magischen Einfluss auf den Jungen aus. Wieso, fragt er sich, trägt sie immer rote Gummistiefel, selbst im Hochsommer? Und was geschieht im Keller der Dembrocks? Ehe der Sommer endet, ist Frank zum Mörder an Evas Vater geworden.
"Totensommer" ist eine atmosphärisch dichte Krimi- und Liebesgeschichte über den Verlust von Kindheit und Unschuld, überraschend und fesselnd bis zum letzten Satz.
Laabs Kowalski
„Indem der Autor ordnet, fügt er der ursprünglichen Schöpfung, die er für missraten hält, etwas, das wir im Leben und in der Natur vermissen, hinzu. Schreiben ist somit immer auch ein Protest gegen Gott.“ Laabs Kowalski
Laabs Kowalski, 1962 in Dortmund geboren, ist Fernseh- und Drehbuch- autor und schrieb u.a. für Jürgen von der Lippe, Atze Schröder und Rudi Carrell.
1998 erschien sein erster Roman „Banner der Venus“. Für großes Aufsehen sorgte sein Gedichtband „Das Herz ist ein Cowboy auf einem epileptischen Pferd“, der inzwischen Kultstatus besitzt. Seine Kolumne „Eine wahre Geschichte der populären Musik“ in der Musikzeitschrift „Rocks“ entfacht regelmäßig Leserproteste.
Laabs Kowalski lebt mit Frau und Tochter in Köln.
Leseprobe
„Was ist mit deinem Bruder?“, fragte ich Eva.
„Was soll mit ihm sein?“, erwiderte sie und löste die Leine von Louis, der draußen am Radständer festgezurrt war.
„Warum tut er alles, was du ihm sagst?“
„Na, weil er verliebt ist in mich.“
„Du willst sagen, er hat dich sehr gern“, hakte ich nach.
„Nein“, entgegnete sie, „ich will sagen, dass er mich liebt.“
„Aber es ist verboten, seine eigene Schwester zu lieben.“
„Es ist auch verboten, dass mein Vater deinen verhaut, und er hat es trotzdem getan. Es lässt sich nicht ändern.“
„Warum seid ihr so?“, fragte ich sie. „So anders als alle?“
„Wieso sind wir denn anders? Wir sind genauso wie alle. Bei uns fällt es nur deutlicher auf.“
*
Immer denken wir ja, es gäbe nur uns auf der Welt, aber alles geht weiter und spinnt sich unaufhörlich
fort. Doch schon der Ausschnitt der Welt, den man uns in den Nachrichten zeigt, erscheint uns unwirklich, hypothetisch, für die Tagesschau konstruiert wie ein Bühnendekor.
Der Teil der Welt, den wir nicht tagtäglich vor Augen haben, gleicht einem Potemkinschen Dorf, und
es ist, als würde er nur so lange existieren, wie ein Zug benötigt, um daran vorüberzufahren. Aber wir irren, er ist immer noch da.
Bernd war tot, und in den USA fanden mit großem Gepränge die Zweihundert-Jahr-Feiern statt. Mein Vater hatte sich im Hobbykeller eingeschlossen, und aus Israel herbeigeflogene Eliteeinheiten befreiten in Entebbe die Geiseln der am 27. Juni entführten Maschine der Air France.
Ich stand in meinem Zimmer, unfähig, etwas zu tun, und in Wimbledon siegte Björn Borg.
Alles ereignete sich parallel, als hätte die Zeit, die dafür sorgt, dass die Dinge hintereinander geschehen, urplötzlich aufgehört zu existieren, und alles wäre ins Chaos gestürzt.
Schließlich hielt ich es in meinem Zimmer nicht mehr aus; ich lief hinunter, zog meine Sandalen an und rannte in den Wedheider Forst. Eine dumpfe Wut auf mich selbst trieb mich an. Mit einem Ast drosch ich auf das Farnkraut ein, bis ich erschöpft war und schwer atmend auf den Waldboden sank. Dort verharrte ich für eine lange Weile, und Bilder von Eva Dembrock gerieten mir in den Sinn.