(openPR) ÖFEB und Plattform EduCare stellen an der Universität Salzburg die privaten Initiativen zur tertiären Ausbildung von KindergartenpädagogInnen vor
Die derzeitige Ausbildungssituation für MitarbeiterInnen in elementaren Bildungseinrichtungen ist unbefriedigend, weil sie nicht alle notwendigen Qualifikationen vermitteln kann und viele AbsolventInnen der Bildungsanstalten für Kindergartenpädagogik („BAKIP“) sich nicht ausreichend auf den Beruf vorbereitet fühlen.
„Österreich ist mittlerweile eines der letzten Länder in der EU, das trotz internationaler Empfehlungen keine verpflichtende Ausbildung auf tertiärem Niveau für die ElementarpädagogInnen vorsieht. Daher braucht es einen Qualifizierungsschub auf allen Qualifikationsebenen und eine gestufte Professionalisierung im gesamten Berufsfeld“ betont Dr. Andreas Paschon von der Österreichischen Gesellschaft für Forschung und Entwicklung im Bildungswesen, Sektion Elementarpädagogik (ÖFEB).
Einheitliche Ausbildungsstandards sind nicht nur für KindergartenpädagogInnen, sondern auch für KindergartenassistentInnen und –helferInnen zu fordern. „Die BAKIP sollte daher als ‚echte‘ Berufsbildende mittlere und höhere Schule (BMHS) aufgestellt werden, die künftig pädagogische Fachkräfte ohne Berechtigung zur Gruppenführung ausbildet sowie eine bessere Ausbildung für AssistentInnen und eine schrittweise Akademisierung für gruppenführende und leitende Funktionen sicherstellt“, konkretisiert Paschon.
Die in Privatinitiative eingerichteten und gut besuchten akademischen Studiengänge zur Professionalisierung von Kindergarten- bzw. ElementarpädagogInnen unterstreichen die Notwendigkeit einer umfassenden Ausbildungsreform:
• im August 2014 wurde der erste „MA-Universitätslehrgang für Elementarpädagogik“ an der Universität Salzburg mit 25 Studierenden gestartet;
• seit Herbst 2014 besteht an der FH Campus Wien die Möglichkeit, ein BA-Studium „Sozialmanagement in der Elementarpädagogik“ zu absolvieren und
• im September 2014 hat - gemeinsam mit der Hochschule Koblenz - KIWI-Kinder in Wien den Studiengang BABE+ (Bachelor of Arts: Bildung & Erziehung +) erstmals ausgeschrieben.
Die Politik ist aufgefordert, zu handeln.
„Solange KindergartenpädagogInnen unter den derzeit in jedem Bundesland unterschiedlichen, aber durchgehend unzureichenden Rahmenbedingungen (zu große Gruppen, zu wenig Personal, zu wenig Vor-und Nachbereitungszeit, unzureichende Ausbildung, zu wenig Unterstützungspersonal für Kinder mit besonderen Bedürfnissen…) arbeiten, bleibt der Kindergarten bestenfalls eine ‚Betreuungseinrichtung mit trägerspezifisch definierten pädagogischen Ambitionen‘“ hält die Sprecherin der Plattform EduCare, Dr.in Heidemarie Lex-Nalis, dazu fest und betont, „wenn die Politik bundesweit die rechtlichen, personellen und organisatorischen Rahmenbedingungen für die elementaren Bildungseinrichtungen schaffen würde, wären wir dem Ziel näher, jedem Kind einen guten Start in die Schule zu ermöglichen“.