(openPR) Die Welt befindet sich in einem Stadium des starken Wandels. Besonders wirtschaftlich. Emerging Markets ist ein Begriff, den man in den letzten Jahren immer häufiger antrifft. Mit ihnen sind die Staaten gemeint, die in den letzten Jahren und Jahrzehnten ein überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum vorzuweisen haben.
Diese Staaten schließen immer mehr zu den von Konjunkturflauten gebeutelten Industrienationen wie Deutschland, Großbritannien, USA und Japan auf. Sie nutzen besonders den Aufholeffekt, der sich ihnen durch bereits vorangegangene Entwicklungen in Industriestaaten bietet.
Das übernommene Know-How wird von ihnen zunehmend um eigene Entwicklungen bereichert. Somit nimmt die Bedeutung der Emerging Markets für die Weltwirtschaft und vor allem für Unternehmen stetig zu. Und auch ihr politischer Einfluss wächst rasant mit.
Auf dem Weg zur Industrienation
Im deutschsprachigen Raum verwendet man oft auch den Begriff „Schwellenländer“, wenn es um die Emerging Markets geht. Damit sind die am weitesten entwickelten Länder gemeint.
Im Fokus stehen hier allen voran China, Russland, Indien, Brasilien und Südafrika, aber auch die in der zweiten Reihe stehenden Länder wie die Türkei, Polen, Südkorea, Indonesien, Mexiko, Thailand, Nigeria und die Philippinen gehören zu den chancenträchtigen Märkten der Zukunft. Sie verfügen mittlerweile über eine wirtschaftliche Größe und politische Stabilität, um in den nächsten Jahren und Jahrzehnten ebenfalls zu den etablierten Industriestaaten aufzuschließen.
Diesen bekannteren Schwellenländern folgen aber noch eine ganze Reihe anderer Länder wie Vietnam, Kolumbien, Bolivien, Ghana und Angola, die ebenfalls durch hohes Wachstum zu den Emerging Markets gezählt werden müssen. Sie liegen aufgrund höherer Risiken aktuell noch nicht so sehr im Blickpunkt von privaten Investoren.
Etwas hinten an stehen zudem noch die Länder, die jahrzehntelang von Armut, Katastrophen, Krieg und Bürgerkrieg heimgesucht waren und nun in eine Zukunft, in der sie all dies hinter sich lassen wollen. Länder wie der Irak, Afghanistan, der Sudan und Somalia verfügen über ausreichendes Potenzial, um diesen Schritt zu gehen.
Sollte sich die Lage dort merklich verbessern, wird in den nächsten Jahrzehnten mit ihnen zu rechnen sein. Dass ein nachhaltiger Umschwung kein Selbstläufer ist, sieht man anhand der Länder des sogenannten Arabischen Frühlings. Dieser hat sich durch das entstandene Machtvakuum und die Uneinigkeit der Menschen bereits wieder in einen Arabischen Herbst verwandelt. Ein großes wirtschaftliches Wachstum ist unter diesen Voraussetzungen letztendlich auch nicht möglich.
Grundlagen des Wachstums
Die wirtschaftliche Entwicklung der Emerging Markets beruht überwiegend auf denselben Faktoren. In erster Linie verfügen sie meist über enorme Rohstoff-Vorkommen. Diese bilden die Grundlage für den Geldfluss ins Land und eine relativ geringe Verschuldung. Die große und weiter wachsende Bevölkerung der Länder bietet dabei das nötige Potenzial, um den meist unterentwickelten Binnenmarkt auszubauen und genug Arbeitskräfte bereitzustellen. Rund 80% der Weltbevölkerung lebt in den Emerging Markets. Dazu kommt, dass das Durchschnittsalter häufig weit unter dem in den Industrieländern liegt.
Mit den Exporten steigen die Einkommen an und somit auch der Konsum. Die Menschen haben mehr zum Leben und streben danach, ihren Lebensstandard anzuheben. Automobile und Mobiltelefone sind dabei wichtige Zugpferde des Wirtschaftswachstums. Konsum bildet die Stütze für nachhaltiges Wachstum und macht die Märkte im Umkehrschluss unabhängiger von sinkenden Exporten.
Chancen
Emerging Markets verfügen schon heute über global agierende Konzerne. Sie gehören zu den größten der Welt. Besondere Investment-Chancen bieten hier Privatisierungen. Viele Emerging Markets verfügen noch über Staatskonzerne, die meist einen großen Teil zum wirtschaftlichen Aufschwung beigetragen haben. Da einige Staaten sich aber mit dem Unterhalt dieser Konzerne schwer tun, greift man hier für neues Kapital auf eine Lockerung der staatlichen Kontrolle zurück.
Ausländische Firmen, meist aus den Industrieländern abgewandert, helfen beim Aufbau der Wirtschaft. Sie werden vor allem von niedrigen Löhnen angelockt und bieten im Gegenzug Arbeitsplätze, Steuereinnahmen und den überaus wichtigen Transfer von Know-How. Dieses Wissen wird dazu genutzt, um die eigene Industrie aufzubauen. Sie exportieren mehr eigene Waren und importieren weniger.
Risiken
Emerging Markets strotzen aber nicht nur vor Chancen. So hoch wie diese dort sind, sind auch die Risiken. In vielen Staaten sind Korruption und staatliche Willkür noch sehr deutlich zu sehen. Vor allem ausländische Unternehmen unterliegen oft strengen Regulierungen. Bei einheimischen Unternehmen kann zudem die Gefahr einer Verstaatlichung drohen. Da in vielen Emerging Markets noch alte Strukturen herrschen und die Systeme etwas weniger demokratisch sind, als in den Industriestaaten, nutzen einige Regierungen gerne dieses Mittel zur politischen Machtausübung.
Das gleiche gilt auch für die Finanzmärkte. Sie sind sehr volatil und weniger liquide, als die etablierten Märkte. Mangelnde Transparenz, besonders bei staatlich kontrollierten Unternehmen, sorgt mit für ein schlechtes Rating durch die internationalen Agenturen.
Die Zukunft liegt da Draußen
Eine Reise in die Welt der Emerging Markets ist insgesamt betrachtet aber allemal lohnenswert. In den Industrieländern stößt das Wachstum bisweilen an seine Grenzen. Einzelne Branchen oder Unternehmen können noch durch neue Technologien oder Produkte in den lokalen Märkten vorzeigbares Wachstum erwirtschaften.
Der Großteil der Märkte ist aber gesättigt. Wer also auf breiter Fläche eine ordentliche Rendite erwirtschaften will, sollte die Emerging Markets sicherlich im Auge behalten. Sie haben mit ihrer wirtschaftlichen und politischen Entwicklung einen immer größeren Anteil an der Zukunft.
*** Weitere interessante Artikel zu Emerging Markets finden Sie auf www.moneymoo.de ***











