(openPR) 14.04.2014, Frankfurt: Verschiedene Regionen sind weltweit vom Klimawandel in unterschiedlichem Maße betroffen und verfügen über sehr unterschiedliche Möglichkeiten, diesen Veränderungen zu begegnen. Der Frankfurter Zukunftsrat warnt vor der Versuchung, weiter abzuwarten und sich für den Fall einer Zuspitzung der Folgen des Klimawandels auf militärische Abwehrstrategien zu verlassen. Der Zukunftskreis „Global Change / Natur & Mensch“ widmete sich in der letzten Sitzung erneut dem Thema „Klimamauern“, unter dem Aspekt der Sicherheit. Anwesend waren Ann-Kathrin Linsenhoff, stv. Vorsitzende von UNICEF Deutschland, Dr. Verena Metze-Mangold, Vorsitzende der UNESCO Kommission, weitere Mitglieder des Zukunftsrats und Vertreter der Wissenschaft und Wirtschaft.
Am größten Datenknoten der Welt, Interxion Deutschland, begrüßte Geschäftsführer Peter Knapp die Teilnehmer. Der Leiter des Zukunftskreises Prof. Dr. Joachim Curtius, Institut für Atmosphäre und Umwelt der Goethe-Universität, betonte die Notwendigkeit Anpassungsstrategien für den Klimawandel zu entwickeln. Die EU verfüge über ausreichenden Wohlstand, um selbst Anpassungen vorzunehmen; das Problem sehe er bei den Ländern, in denen bereits heute ein Großteil der Bevölkerung am Existenzminimum lebe. Curtius stellte fest, gerade „den Ärmsten fehlt die Möglichkeit, mit den Folgen des Klimawandels zurecht zu kommen.“ Die Veröffentlichung des zweiten und dritten Teils des neuen IPCC-Berichts sollte daher zum Anlass genommen werden, eine neue Initiative einzuleiten, mit der die Industrieländer die Schwellen- und Entwicklungsländer bei den notwendigen Anpassungsmaßnahmen umfassend unterstützen.
Gastsprecher Prof. Dr. Lothar Brock, Politikwissenschaftler an der Goethe-Universität Frankfurt und Gastforscher an der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, hob die Notwendigkeit hervor, die Anpassungsfähigkeit insbesondere der ärmeren Länder zu verbessern, zugleich aber energischer als bisher an der Eindämmung des Klimawandels selbst zu arbeiten. Was den Umgang mit dem Konfliktpotential des Klimawandels betrifft, so warnt er vor einer übermäßigen Betonung militärischer Sicherheitsrisiken und plädiert für einen Ausbau der zivilen Konfliktbearbeitung, zu der sich die Bundesregierung seit nunmehr zehn Jahren bekennt, ohne sie wirklich in koordinierter Form voranzutreiben.
Auf Grundlage der Diskussion von Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft wird der Zukunftskreis ein Thesenpapier erarbeiten, das in Kürze präsentiert wird.









