(openPR) Generalistische Ausbildung in der Pflege zügig angehen
Über die Hälfte der Ausbildungen in Deutschland werden derzeit EU-weit nicht automatisch anerkannt
Probleme in der pflegerischen Versorgung lösen
München, 3. März 2014 – Für die zügige Einführung der generalistischen Pflegeausbildung haben sich die 13 Mitgliedsverbände der Bayerischen Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Pflegeberufe (Bay. Arge) einstimmig ausgesprochen. In ihrem aktuellen Positionspapier forcieren die Pflegeverbände in Bayern die Zusammenführung der drei Ausbildungen in der Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. So sollen Pflegeschüler/innen künftig eine gemeinsame generalistisch ausgerichtete Ausbildung gemäß der aktualisierten EU-Richtlinie durchlaufen. Im EU-Vergleich ist Deutschland, was die Anerkennung der Berufsabschlüsse in der Pflege anbelangt, Schlusslicht. Über die Hälfte der Schüler/innen, nämlich die der Altenpflege und der Kinderkrankenpflege, werden nach EU-Recht aus einer sofortigen Anerkennung ausgeschlossen, weil es EU-weit keine vergleichbare Ausbildung gibt. Das bedeutet, dass ihre Qualifikation, anders als die der Krankenschwestern und -pfleger, in anderen Ländern nicht automatisch anerkannt wird. Aufgrund der Probleme in der pflegerischen Versorgung hierzulande empfiehlt sich ebenfalls eine Ausbildungsreform.
„Bundesregierung soll umgehend entsprechendes Pflegeberufegesetz schaffen“
Auch die Bundesregierung hat sich im Koalitionsvertrag die generalistische Ausbildung zum Ziel gesetzt, um damit den Wechsel und die Durchlässigkeit in den Berufen zu vereinfachen. „Aufgrund der rasanten Entwicklung in der Pflegewissenschaft und Medizin, drängender Probleme in der pflegerischen Versorgung und stetig wachsenden Anforderungen ist nun Eile geboten“, heißt es im Positionspapier. Die Bay. Arge ruft die Regierung auf, zügig zu handeln und umgehend ein entsprechendes Pflegeberufegesetz zu schaffen. Die Ausbildung soll sowohl auf Berufsfachschul- als auch auf Hochschulebene mit Bachelor-Abschluss angesiedelt sein. Dabei ist entscheidend, dass die bisherigen Pflegeberufe zu einem gemeinsamen neuen Qualifikationsprofil mit einer möglichen Schwerpunktbildung verbunden werden und in einem gemeinsamen Berufsabschluss enden.
Das Positionspapier der Bay. Arge zur generalistischen Pflegeausbildung steht zum Download zur Verfügung:
www.bay-arge-pflege.de -> Positionen
Wer ist die BAY. ARGE?
Die Bayerische Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Pflegeberufe (BAY.ARGE) ist ein Zusammenschluss von eigenständigen Berufsverbänden, Schwesternschaften sowie Berufs- und Pflegeorganisationen. Die BAY.ARGE bündelt als Dachorganisation – wie der Deutsche Pflegerat (DPR) auf Bundesebene – die berufspolitischen Aktivitäten ihrer 13 Mitgliedsverbände in Bayern und vertritt deren Anliegen in der Öffentlichkeit.