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Jagdunfälle: Jagdverband verbreitet Jägerlatein

12.08.201314:15 UhrPolitik, Recht & Gesellschaft
Bild: Jagdunfälle: Jagdverband verbreitet Jägerlatein

(openPR) In letzter Zeit häufen sich wieder Meldungen über Jagdunfälle und Straftaten mit Jägerwaffen, die zeigen, dass die Hobbyjagd nicht nur für Wildtiere sowie unsere Hunde und Katzen gefährlich ist, sondern dass immer wieder auch auf Menschen geschossen wird. Die Jagdverbände bemühen in bewährter Manier, die Dramatik herunterzuspielen und Jägerlatein zu verbreiten.



Aktuelle Meldungen über Jagdunfälle und Straftaten mit Jägerwaffen:
6.8.13: 4.500 Euro Strafe für erschossenen Jäger
3.8.13: Traktorfahrer statt Wildschwein geschossen
1.8.13: Jäger: Ehefrau mit Schrotflinte ermordet
31.7.13: Jäger schießt sich in die Hand
8.7.13: Todesschuss vom Hochsitz bald vor Gericht
2.7.13: Jäger erschießt Treiber - fordert Freispruch

Lesen Sie: Jagdunfälle und Straftaten mit Jägerwaffen 2013: www.abschaffung-der-jagd.de/menschenalsjaegeropfer/jagdunfaelle-und-straftaten-2013/index.html

Nach dem tragischen Jagdunfall in Mecklenburg-Vorpommern, bei dem statt eines Wildschweins ein Treckerfahrer in den Bauch geschossen und lebensgefährlich verletzt wurde, behauptet der Landesjagdverband: „Wenn es um die Sicherheit bei der Erntejagd geht, sind die Jägerinnen und Jäger in Mecklenburg-Vorpommern vorbildlich.“ (Pressemitteilung des LJV Mecklenburg-Vorpommern, 6.8.2013). Hintergrund: Nach einer Unfallserie bei Erntejagden im Jahr 2008 in Mecklenburg-Vorpommern hatte das zuständige Ministerium rechtliche Grundlagen für eine Erhöhung der Sicherheit bei Erntejagden festgeschrieben.

Der Pressesprecher des Deutschen Jagdverbands Torsten Reinwald verweist anlässlich des tragischen Jagdunfalls auf angeblich vorhandene Statistiken, die angeblich belegen würden, „dass Jagen bei weitem nicht so gefährlich ist, wie es häufig in den Medien dargestellt wird“. In der Pressemitteilung wird allen Ernstes behauptet, im Jahr 2011 habe es nur einen (!) tödlichen Unfall mit Waffen aufgrund der Jagd gegeben.

Das ist 100 Prozent Jägerlatein: Weder der Jagdverband noch staatliche Behörden noch das statistische Bundesamt führen Statistiken über Tote und Verletzte durch Jagd und Jägerwaffen. Jäger zählen nur die „Strecke“ der getöteten Tiere, nicht aber die menschlichen Opfer ihres blutigen Hobbys.

Die einzige Organisation, die seit 2001 Jahr für Jahr eine Statistik über Jagdunfälle und Straftaten mit Jägerwaffen führt, ist die Initiative zur Abschaffung der Jagd – wobei die Aufstellung lediglich aufgrund vorliegender Presseberichte erstellt wurde und somit keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie ist vermutlich nur die Spitze des Eisbergs.

Für das Jahr 2011 dokumentierte die Initiative zur Abschaffung der Jagd mindestens 35 Tote durch Jagdunfälle und Straftaten mit Jägerwaffen.
Lesen Sie Statistik 2011:
www.abschaffung-der-jagd.de/menschenalsjaegeropfer/statistik-2011/index.html

Für das Jahr 2012 sind 26 Tote durch Jagdunfälle und Straftaten mit Jägerwaffen dokumentiert.
Lesen Sie Statistik 2012:
www.abschaffung-der-jagd.de/menschenalsjaegeropfer/statistik-2012/index.html

Jagdverbände bemühen zur Verschleierung der tatsächlichen Opfer gerne eine gezielte Sprachverwirrung. So wird behauptet, es gebe kaum Tote durch legale Waffen Waffen – die illegalen Waffen seien das Problem.
Nun ist es aber so: Wenn ein Jäger im Streit den Nebenbuhler, den Nachbarn oder den Saufkumpan erschießt oder auf einen Kneipengast schießt, ist dies eine illegale Verwendung der (an sich legalen) Waffe. Diese Tat ist dann also eine Straftat mit einer illegalen Waffe - und wird somit von Jagdverbänden selbstverständlich unter den Teppich gekehrt.

Auch so genannte Familientragödien in Jägerhaushalten, bei denen der Jäger seine Ehefrau oder erst seine Frau und dann sich erschießt, der Jäger die Frau erschießt, weil sie sich trennen will oder die Frau wegen Schulden erschießt, oder bei denen die Jägerin ihren Ehemann (auch Jäger) erschießt oder der Sohn zum Gewehr des jagenden Vaters greift, tauchen in den Pressemitteilungen der Jagdverbände natürlich nicht auf. Obwohl es ohne die Jagdwaffe im Haus mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit auch keine Toten gegeben hätte.
Laut einer Studie des Max-Planck-Instituts, die sich über einen Zeitraum von 10 Jahren erstreckt, kommt es zu 100 Toten bei Familiendramen jährlich in Deutschland - meist mit legalen Waffen. Der Kriminologe Dietrich Oberwittler vom Freiburger Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht, der ein Projekt zum Thema Familiendramen leitet, sagte in der Sendung TV Südbaden aktuell vom 8.7.2011: „Denn allein die Tatsache, dass man eine Schusswaffe besitzt, kann dazu führen, dass es dann im Konfliktfall eher mal zu so einer Gewalttat kommt, die vielleicht nicht passiert wäre, wenn es eben keine Waffe gegeben hätte.“
So gab es im Vergleich zu den Vorjahren im Jahr 2011 etwas weniger klassische Jagdunfälle („Jäger erschießt bei der Jagd aus Versehen Jäger/Treiber“), dafür aber umso mehr tödliche Familiendramen mit Jägerwaffen („Jäger erschießt Ehefrau/Ex-Frau“).

Ein klassischer "Jagdunfall" ist ein Unfall bei einer legalen Jagd mit legalen Waffen, bei dem "aus Versehen" ein Mensch mit einem Wildtier verwechselt wurde, die Kugel einen anderen Verlauf nahm als geplant oder das Gewehr "aus Versehen" losging, weil zum Beispiel sich die Leine des Jagdhundes um den Abzug wickelte oder die Waffe beim Verstauen im Auto losging.
Im Fall von klassischen Jagdunfällen sind Jäger versichert, daher gibt es hier Zahlen: Universitätsstudien und Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften zufolge liegt die Zahl der jährlichen Jagdunfälle bei ca. 1600. Wobei sicherlich leichtere Jagdunfälle gar nicht bei der Versicherung gemeldet werden.
Opfer von Jagdunfällen werden sowohl Jägerkollegen und Treiber, es trifft aber auch immer wieder völlig unbeteiligte Personen wie Spaziergänger, Radfahrer, Hundehalter beim Gassigehen, Menschen im Feld, Menschen in ihrem Garten, Mädchen beim Rasenmähen, Bauern bei der Arbeit und sogar Autofahrer auf der Landstraße, einen Überlandbus oder Menschen in ihren Wohnungen.

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