(openPR) „Die Pille danach ist keine Abtreibungspille“ erklärt Frauenärztin Dr. Jutta Pliefke vom pro familia Landesverband Berlin. Im Zusammenhang mit den Ereignissen in Köln wurde sie immer wieder fälschlicherweise in Zusammenhang mit einem Schwangerschaftsabbruch gebracht: „ Es ist inzwischen hinreichend belegt, dass die Pille danach keinerlei Wirkung bei einer bestehenden Schwangerschaft hat. Sie verhindert durch Verschieben des Eisprungs ein Zustandekommen einer nicht gewünschten Schwangerschaft. So hat sie das ausdrückliche Ziel, einen Schwangerschaftsabbruch zu verhindern und nicht, ihn durchzuführen“.
Der Landesverband Berlin der pro familia fordert erneut die Rezeptfreiheit für die Pille danach. „Nach unseren Erfahrungen haben zum Beispiel am Wochenende Berliner Frauen, aber auch Touristinnen immer wieder Probleme, die Pille danach zu erhalten – ebenso wie Frauen, die von sexueller Gewalt betroffen sind – und das sind keine Einzelfälle“ berichtet Dr. Jutta Pliefke: „Auch in Berlin ist es am Wochenende schwierig, in manchen Krankenhäusern – und nicht nur in den katholischen – ein Rezept für die Pille danach zu erhalten. Darüber hinaus müssen sich die Frauen häufig auch noch abwertende Bemerkungen anhören.“ Das Personal in Notfallambulanzen ist vielfach unsicher und stellt deshalb keine Rezepte aus. Es ist nicht nachzuvollziehen, dass die Pille danach bereits in 28
europäischen Ländern und 80 Ländern weltweit rezeptfrei erhältlich ist – aber in Deutschland nicht.
Nicht zuletzt verurteilt der pro familia Landesverband Berlin scharf die Kampagnen der radikalen selbst ernannten Lebensschützer. Es hat sich gezeigt, dass sie – unter anderem über zahlreiche Internetseiten - unmittelbaren Einfluss auf die reproduktiven Rechte von Frauen in Deutschland nehmen und schrecken auch vor Spitzel- und Detektivmethoden nicht zurück. Der pro familia Landesverband wird dies so nicht hinnehmen und setzt sich nachdrücklich für die reproduktiven Selbstbestimmungsrechte von Frauen und auch für einen umfassenden Opferschutz bei vergewaltigten Frauen ein. Dazu gehört auch die Möglichkeit, nachträglich durch die Pille danach ohne Einschränkung zu verhüten.