(openPR) Im neuen Handbuch „Gesundheitswirtschaft in Deutschland“ stehen die Chancen, die sich aus dem abzeichnenden Wandel von „Gesundheit“ als gesamtgesellschaftliche und gesamtwirtschaftliche Entwicklung ergeben, im Vordergrund. Gleichzeitig wird auf die tiefer gehende Krise, welche diesen Wandel zusätzlich befördert, eine Antwort gegeben. Es besteht nämlich angesichts der Überalterung der Gesellschaft, der damit einhergehenden zusätzlichen Kostensteigerungen im Gesundheitswesen und einem Anstieg an staatlicher Verschuldung kaum ein Konsens darüber, wie der Wohlstand nach der Industriegesellschaft überhaupt gehalten bzw. ausgebaut werden kann. Die OECD befürchtet gar in einer aktuellen Langzeitstudie den langfristigen Absturz Deutschlands als Industrienation. Der Sozialwissenschaftler Miegel drückt es sogar mit „Das System ist am Ende, aber das Leben geht weiter“ aus.
Mit einem völlig neuen Ansatz aus der Perspektive des 6. Kondratieff stellt das Handbuch „Gesundheitswirtschaft in Deutschland“ alle Branchen des Ersten und Zweiten Gesundheitsmarktes anhand zahlreicher Daten und Fakten dar. Erstmals werden dabei für die Entscheider im Gesundheitsmarkt auch bewusst Statistiken, Daten und Fakten herangezogen, die regelmäßig bei Diskussionen zum Thema Gesundheitswesen, gemeint ist dabei meistens nur der Erste Gesundheitsmarkt, ausgeblendet werden. So wird auch auf die Entwicklung des Begriffes Gesundheit und das mittlerweile deutlich erweiterte Verständnis von Gesundheit eingegangen. Gleichzeitig wechselt der Blick von der bisher vorherrschenden pathogenetischen Betrachtung, d.h. der Entstehen und das sich Entwickeln einer Krankheit, hin zu einer salutogenetischen Betrachtung, d.h. Gesundheitsentstehung. Verbunden ist damit eine Abkehr von der bisherigen Wichtigkeit der sogen. Reparaturmedizin.
Das Handbuch „Gesundheitswirtschaft in Deutschland“ setzt deswegen vielmehr die Forderung nach einer Produktivitätssteigerung zum Erhalt des Wohlstands mittels des Faktors „Gesundheit“ gezielt um und nutzt dazu erstmals die im 6. Kondratieff postulierte notwendige Produktivitätssteigerung als „roten Faden“. Seit einigen Jahrzehnten bremsen bekanntermaßen gesundheitliche, soziale und ökologische Schäden - trotz Einführung der 35-Stunden-Woche, Frühverrentung und verspätetem Berufseinstieg junger Menschen - die Gesellschaft, sich wirtschaftlich tatsächlich weiterzuentwickeln. Vor allem chronische Komplexkrankheiten, Allergien, vegetative Störungen und physisch bedingte Leiden - bei gleichzeitig deutlich längerer Lebensdauer - beeinträchtigen die kreativen und produktiven Beziehungen des Menschen zu seinem sozialen Umfeld.
Die jeweilige Darstellung der einzelnen Teilmärkte umfasst die Grundlagen der Geschäftstätigkeit und Finanzierungssystematik, das Marktvolumen und die Struktur, d.h. die wichtigsten Quellen der getätigten Umsätze. Es folgen umfangreiche quantitative und qualitative Angaben zu den Marktstrukturen und den jeweiligen Markteilnehmern. Um sich im Kondratieff’schen Sinne ein erstes Bild machen zu können, werden auch überblicksartig Daten und Fakten zu Kostenstrukturen und der Wirtschaftlichkeit der jeweiligen Branche dargestellt. In einem weiteren Schritte werden die jeweilige Marktentwicklung und die relevanten Treiberfaktoren - diese zeichnen die künftige Entwicklung erkennbar vor - thematisiert.
Zu den zentralen Treiberfaktoren gehören u.a. zahlreiche Privatisierungstendenzen, von den (medizinischen) Leistungsanbietern bzw. Versorgern angestoßene Veränderungen und Weiterentwicklungen, sowie die Aktivitäten von branchenferneren Anbietern, die zunehmend in den Gesundheitsmarkt hineinwirken. Ein Blick auf die Initiativen deutscher bzw. EU-Gesetzgeber sowie auf die Verbraucher rundet die Betrachtung der Treiberfaktoren ab. Den Schluss der jeweiligen Darstellung eines Teilmarktes bildet eine Einschätzung der erkennbaren Beiträge des Teilmarktes im Sinne des 6. Kondratieff. Da sich das Handbuch gerade an jeweils „branchenfremde“ und Kooperationspartner suchende Akteure wendet, werden in einem Exkurs - häufig die Branchen-Rankings im jeweils vorderen Teil umfangreich ergänzend - Verbände und zahlreiche beispielhafte Marktteilnehmer und relevante Informationsportale aufgeführt.
Aufgrund des unmittelbaren und mittelbaren Zugangs der Akteure zum Verbraucher bzw. Patienten, wird die Gesundheitswirtschaft insgesamt in 13 sogen. Business-to-Consumer-Märkten (B2C) und zehn sogen. Business-to-Business-Märkten (B2B) eingeteilt. Dem B2C-Bereich werden im vorliegenden „Handbuch der Gesundheitswirtschaft in Deutschland“ die Teilmärkte Krankenhäuser und Medizinische Versorgungszentren (MVZ) sowie die Branchen Prävention und Rehabilitation, Pflege und Homecare, Allgemein- und Fachärzte sowie Zahnärzte und Kieferorthopäden zugeordnet. Des Weiteren kommen die Teilmärkte Heilmittelanbieter, Naturheilkunde und Homöopathie sowie Hilfsmittel, Gesundheitshandwerk/-handel und sonstiger branchennaher Handel hinzu. Abgerundet wird die Darstellung der unmittelbar verbrauchernahen Bereiche durch die fünf Branchen Apothekenmarkt, Transport, Hol- und Bringdienste, (Medical) Wellness, Lifestyle und Gesundheitsreisen, Sport, Fitness und Bewegung sowie Ernährung, Bio-Lebensmittel und Functional Food.
In einem weiteren zentralen Teil des Handbuchs folgen dann die Business-to-Business-Märkte (B2B) der Gesundheitswirtschaft. Sie werden angeführt vom Teilmarkt Medizinische Labore und Diagnostikahersteller, der Dentalindustrie, -techniker und Dentalhandel sowie dem Teilmarkt Medizinprodukte-, Hilfsmittelhersteller und sonstiger Ausstatter medizinischer Einrichtungen. EAls Branchen mit einem deutlich indirekten Zugang zum Verbraucher folgen dann die Branchen Pharmahersteller, Pharmagroßhandel/-importeure und ICT-, Hard-, Softwareunternehmen und sonstige Dienstleister. Den Abschluss des B2B-Teils bildet der recht aufschluss- und chancenreiche Teilmarkt Sonstige Outsourcing-Partner für den Ersten Gesundheitsmarkt.
Die Zusammenfassung greift die zentralen Ergebnisse der einzelnen Teilmärkte, der erkennbaren Rahmenbedingen - gesetzt von (Gesundheits)Politik, Staatsfinanzen, den Verbrauchern und den Aktivitäten der Kostenträger - auf und bewertet diese übersichtlich hinsichtlich ihres Beitrags zur Produktivitätssteigerung im Kondratieff’schen Sinne. Daraus leiten sich sowohl die langfristige Attraktivität, die Chancen, die Kooperationszielrichtungen und voraussichtlichen Investitionserfolge, aber auch mögliche Umstrukturierungs- und Desinvestitionsrichtungen ab.
Ergänzende Übersichten zu den 500 Abbildungen und Tabellen sowie ein umfangreiches Stichwortverzeichnis erleichtern abschließend den Einstieg zu den jeweiligen Themen und unterstreichen bewusst den Charakter eines Nachschlagewerks. Mit 912 Seiten erlaubt das Handbuch „Gesundheitswirtschaft in Deutschland“ insgesamt zahlreiche Blickwinkel über den eigenen Markt hinaus. Das Handbuch ist als CD-ROM beziehbar unter www.dostal-partner/publikationen-neu. Dort finden die Akteure im Gesundheitsmarkt auch einen umfangreichen „Blick in’s Buch“.