(openPR) Am 20. Oktober ist Welt-Osteoporose-Tag. Grund genug, die Solidarität der Bevölkerung für Menschen mit Osteoporose zu wecken und das kollektive Bewusstsein für das Thema Prävention zu verbessern. Rund 8 Millionen Menschen leiden in Deutschland an einer schleichenden Verminderung von Knochenmasse – und Struktur. Mittlerweile ist der Knochenschwund damit eine Volkskrankheit geworden, zumal der demographische Wandel und die immer älter werdende Bevölkerung auf weitere ansteigende Zahlen schließen lassen. Besonders Frauen nach der Menopause sind gefährdet, da Östrogenmangel den Knochenstoffwechsel ungünstig beeinflusst. „Nach den Wechseljahren profitieren Frauen bezüglich des Erhalts ihrer Knochendichte auch von einer Hormonersatztherapie. Bei fortgeschrittener Osteoporose gibt es darüber hinaus wirksame Medikamente“, so Prof. Dr. Bernd Kleine-Gunk, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Anti-Aging Medizin (GSAAM). Mit Prävention kann man allerdings bereits in jungen Jahren durch eine gesunde Ernährung und ausreichend Sport vorsorgen.
Wichtig dabei ist die ausreichende Aufnahme von Kalzium und Vitamin D, beides fördert die Neubildung des Knochengewebes. Die besten Lieferanten für Kalzium sind Milch und Milchprodukte. Eine ausreichende Deckung des täglichen Kalziumbedarfs ist ohne diese Lebensmittel kaum möglich. Der Tagesbedarf eines Erwachsenen liegt bei 1.000 bis 1.500 mg Kalzium. Auch Mineralwasser ist ein guter Kalziumlieferant. Gemüsearten, wie Brokkoli, Lauch, Grünkohl, Fenchel und Kohlrabi sowie Mineralwasser tragen zur Kalziumversorgung bei. Küchenkräuter wie Petersilie und Dill, weisen auch einen hohen Kalziumgehalt auf.
Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D wirkt sich gleichfalls positiv auf die Muskel- und Knochengesundheit aus. Unter Einwirkung von Sonnenlicht (oder anderen ultravioletten Lichtquellen) kann es in der Haut gebildet werden. In den Monaten von April bis September reicht ein täglicher Aufenthalt von 30 Minuten im Freien für ausreichend Vitamin D (dies gilt nicht, wenn verhüllende Bekleidung getragen wird, die auch Arme und Gesicht bedeckt). Bei älteren Menschen kann die Haut nicht mehr so gut Vitamin D bilden, so dass bei ihnen häufiger ein Vitamin D-Mangel vorliegt.
Im Winter steht darüber hinaus in unseren Breiten die Sonne so tief, dass zu wenig ultraviolettes (UV-) Licht vorhanden ist, welches die Vitamin D-Bildung unterstützt. Gerade im Winter ist eine Vitamin D-reiche Nahrung wichtig und muss gegebenenfalls mit Vitamin D-Tabletten ergänzt werden. Wichtigste Vitamin D-Lieferanten sind Fische, wie Hering, Sardelle, Aal oder Heilbutt. Nach neueren Studien wird ein niedriger Vitamin D-Spiegel zudem mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen und mit einer höheren Sterberate in Zusammenhang gebracht. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass Vitamin D möglicherweise über eine anti-entzündliche Wirkung verfügt und auch gegen entzündlich-rheumatische Erkrankungen wirksam ist.
Ein wichtiger Aspekt bei Osteoporose ist das Vermeiden von Stürzen, da diese oftmals Komplikationen und weitere Brüche nach sich ziehen. Möglich ist dies durch gezielte Bewegungstherapie und Krafttraining. Tanzen ist eine effektive Übung, erhält die Beweglichkeit und schützt damit vor Stürzen. Prof. Dr. Bernd Kleine-Gunk fordert zudem zur Prävention von Knochenbrüchen ein aussagekräftiges Diagnoseverfahren im Rahmen einer Knochendichtemessung: „Für Frauen ab dem 50. und Männer ab dem 60. Lebensjahr sollte die DXA-Messung als allgemeines Screeningverfahren angeboten und von den Krankenkassen finanziert werden.“ Dabei geht es auch um Kosteneinsparung im Gesundheitssystem, die durch Knochenbrüche entstehen und vermeidbar sind. „Allein in Deutschland betragen die Folgekosten von osteoporotisch bedingten Knochenbrüchen über 5 Milliarden Euro jährlich. Mit einer konsequenten leitliniengerechten Diagnose und Therapie könnten die Hälfte dieser Frakturen und damit etwa 3 Milliarden Euro eingespart werden“, so Prof. Dr. Bernd Kleine-Gunk weiter.
Zu den eher vermeidbaren Risiken von Osteoporose zählen Unterernährung, übermäßiger Alkohol- und Nikotinkonsum, langjährige Kortison-Einnahme, mangelnde Bewegung aber auch einseitiger Hochleistungssport.