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Militärforschung an Affen und anderen Tieren: Ärzteverein verurteilt wehrmedizinische Tierversuche

12.09.201218:01 UhrWissenschaft, Forschung, Bildung

(openPR) Einem aktuellen Medienbericht zufolge werden laut Bundesverteidigungsministerium jährlich mehr als 800 Tiere im Auftrag der Bundeswehr oder in deren Labors getötet. Versuche an Affen würden seit 2009 nicht mehr stattfinden. Die bundesweite Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche hat Beweise dafür, dass danach noch mindestens ein Affe für militärische Zwecke leiden musste.



Den Recherchen des Ärztevereins zufolge fanden unter Federführung des Wehrwissenschaftlichen Instituts für Schutztechnologie (WIS) im niedersächsischen Munster Tierversuche an einem Affen in Frankreich statt. Einem Langschwanzmakaken wurden über einen Zeitraum von 350 Tagen sechsmal Viren injiziert, die die Venezuelanische Pferde-Enzephalomyelitis (VEE) hervorrufen. Diese Viren gelten als potentiell geeignet für biologische Kampfstoffe. Aus dem Knochenmark des Affen wurden Antikörper gewonnen, die unter Federführung des WIS in einem Labor in Großbritannien an Mäusen getestet wurden. Die Mäuse werden zunächst mit VEE-Viren infiziert. Dann werden ihnen die Antikörper des Affen in die Bauchhöhle injiziert. Je später die Verabreichung der Antikörper erfolgt, desto schwerer sind die Symptome und desto mehr Mäuse sterben. Die Tiere leiden unter Apathie und Lähmungen der Beine. In manchen Gruppen beträgt die Todesrate 100 Prozent. Dieser Tierversuch wird in der Online-Fachzeitschrift PLoS One, Ausgabe Mai 2012, beschrieben.

Die bundesweite Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche verurteilt derartige Tierversuch aufs Schärfste. „Tierversuche an Affen, Mäusen und anderen Tieren sind aus ethischen Gründen und wegen mangelnder Relevanz für den Menschen generell abzulehnen. Der Missbrauch von Tieren für militärische Zwecke ist aber besonders perfide“, so Dr. med. vet. Corina Gericke, Vize-Vorsitzende des Vereins Ärzte gegen Tierversuche. Dabei spiele es keine Rolle, ob die Tierversuche in Deutschland stattfanden oder wie in diesem Fall unter Beteiligung eines Bundesinstitutes im Ausland.

„Die Infektion mit Viren ist für die Tiere mit ungeheuren Qualen verbunden“, so die Tierärztin weiter. „Zudem ist das Immunsystem von Mäusen und Menschen nicht vergleichbar, so dass die Ergebnisse aus solchen Versuchen wertlos sind.“

Das Tierschutzgesetz verbietet Tierversuche zur Erprobung von Waffen, Munition und dazugehörigem Gerät. „Doch unter dem Deckmantel des angeblichen Schutzes von Soldaten finden solch qualvolle Tierversuche statt und das Verbot wird umgangen“, moniert Gericke. „Die Bundesregierung hätte im Rahmen der Novellierung der Tierschutzgesetzgebung die Chance gehabt, ein ausnahmsloses gesetzliches Verbot der Militärforschung an Tieren zu erlassen. Sie hält in ihrem Entwurf zum Tierschutzgesetz jedoch an der bisherigen Formulierung fest, wodurch Tierversuchen zu militärischen Zwecken weiterhin Tür und Tor geöffnet sind“.

Weitere Informationen:
Artikel in der Osnabrücker Zeitung
http://www.noz.de/deutschland-und-welt/politik/niedersachsen/66525457/toedliche-tierversuche-bei-der-bundeswehr-jaehrlich-sterben-hunderte-tiere
Originalartikel in PLoS One 2012: 7 (5), e37242
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3364240/pdf/pone.0037242.pdf
Kriegsforschung an Tieren
http://www.aerzte-gegen-tierversuche.de/infos/allgemein/482-kriegsforschung-an-tieren.html
Online-Protestaktion des Arbeitskreises humaner Tierschutz e.V. >> http://www.tierschutzbuero.de/tierversuche-bundeswehr-stoppen/

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